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22.12.2016 11:29

TUB: Aus dem Park auf den Esstisch

Stefanie Terp Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin

    Wie die Berliner Bürger die öffentlichen Grünanlagen nutzen

    Medizinische Tees, Kräuter für den Salat oder Haustierfutter - im Rahmen einer Masterarbeit an der TU Berlin untersuchte Julia Palliwoda wozu die Berliner Bürger die Pflanzen in zwei öffentlichen Parks nutzen.

    11,9 Prozent der Berliner Stadtfläche sind grüne Erholungsflächen. Dass diese Flächen nicht nur zum Ballspielen, Spazieren gehen oder Hunde ausführen genutzt werden, weisen jetzt die Forschungsergebnisse von Julia Palliwoda nach, die kürzlich in der Zeitschrift Landscape and Urban Planning veröffentlicht wurden: Rund 17 Prozent der auf einem bestimmten Areal in Berliner Parks vorkommenden Pflanzen werden unmittelbar von den Parkbesuchern genutzt. „Manche Besucher haben junge Brennnesselblätter gesammelt, um daraus einen Tee zu kochen, andere haben Klee für ihre Hasen oder Beeren für ihre Papageien gesucht und wieder andere haben Johannis- oder Holunderbeeren gepflückt“, erzählt Julia Palliwoda, die über dieses Projekt ihre Masterarbeit am Fachgebiet Ökosystemkunde und Pflanzenökologie der TU Berlin bei Prof. Dr. Ingo Kowarik geschrieben hat.

    Untersucht hat die 28jährige, die inzwischen ihren Master in Stadtökologie/Urban Ecosystem Science abgeschlossen hat, dabei eine Fläche im Treptower Park und eine im Schlosspark Charlottenburg. „Ich habe in jedem Park zwei Flächen ausgesucht, die jeweils zwischen 9000 und 21.0000 Quadratmeter groß waren, sowie im Wesentlichen aus einer Rasenfläche und umgebenden Büschen bestanden. In einem ersten Schritt musste ich die Vegetation auf diesen Untersuchungsflächen erfassen und klassifizieren. In der eigentlichen Untersuchung habe ich in dem Zeitraum von Mai bis September jede Fläche 12 Mal für jeweils zwei Stunden zu unterschiedlichen Uhrzeiten und an unterschiedlichen Wochentagen beobachtet“, beschreibt Julia Palliwoda. In diesen Untersuchungsräumen wurde jeder Besucher erfasst, der diese Flächen betritt und beobachtet, ob und wie er einzelne Pflanzen dieses Areals nutzt.

    Offiziell dürfen die Pflanzen im Park nicht genutzt werden

    In einigen Fällen wurden die Besucher direkt interviewt, wozu sie die gesammelten Pflanzen nutzen. Dabei war die Kontaktaufnahme mit den Besuchern nicht immer ganz einfach. „Offiziell ist das Sammeln oder Pflücken von Parkpflanzen nicht gestattet. Manche Besucher, mit denen ich sprechen wollte, befürchteten daher, ich wäre vom Ordnungsamt und sind schnell weggelaufen“, weiß Julia Palliwoda, die von der umfangreichen und vielfältigen Nutzung der Parkpflanzen selbst überrascht war: „Am häufigsten wurden Arten wie Brennnessel, Johannisbeere, Löwenzahn oder Vogelmiere als Grundlage für Tees oder als Nahrungsmittel in Salaten genutzt. Wiesen-Storchschnabel oder Clematis wurden für einen Blumenstrauß oder als Dekoration verwendet, Rosen fotografiert. Aber es gab auch Besucher, die zum Beispiel Schöllkraut oder das kleinblütige Knopfkraut für die medizinische Nutzung gesammelt haben“. Anhand der Angaben aus den Interviews konnte sie 33 weitere Arten benennen, die im Stadtgebiet – außerhalb der Gärten – von Menschen gesammelt und genutzt werden.
    Katharina Jung

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Dr. Moritz von der Lippe
    TU Berlin
    Fachgebiet Ökosystemkunde/Pflanzenökologie
    Tel.: 030/314-71194
    E-Mail: moritz.vdlippe@tu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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