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23.01.2017 13:34

Frankfurter Geowissenschaftler ins NASA-Hauptquartier eingeladen

Dr. Anne Hardy Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Prof. Frank Brenker, Spezialist für Sternenstaub und Mineraloge an der Goethe-Universität, diskutiert Ende Februar mit weltweit führenden Experten über die Zukunft der Weltraumforschung. Seine Vision: Eisproben von Planeten und Monden im irdischen Labor untersuchen.

    FRANKFURT. Weltraumforschung im Jahr 2050: Tiefbohrungen auf dem Mars, Bakteriensuche in extraterrestrischen Eisproben, U-Boote erkunden die Ozeane unter dem Eis der Jupitermonde. Dies sind nur ein paar Ideen, über die weltweit führende Experten der Weltraumforschung auf Einladung der NASA Ende Februar in Washington diskutieren werden. Prof. Frank Brenker, Geowissenschaftler an der Goethe-Universität, wird bei dem Treffen seine eigene Vision vorstellen. Er möchte Proben von Eiskernen auf dem Mars, Kometen und Monden gewinnen und auf der Erde untersuchen.

    „Zwar werden die Messinstrumente in unbemannten Missionen immer besser und genauer, aber wenn man Proben aus dem All wirklich alle Geheimnisse entlocken will, muss man sie auf der Erde untersuchen“, weiß Frank Brenker. Nach den Mondmissionen in den 1960er und 70er Jahren vergingen viele Jahrzehnte, bis es wieder gelang, Probenmaterial von einem anderen Himmelskörper auf die Erde zu bringen. Vor fast genau elf Jahren gelang es der NASA in einer einzigartigen Mission, den Kometen Wild 2 zu beproben. Ein paar Jahre später konnte die japanische Weltraumbehörde JAXA nach einigen Komplikationen Material vom Asteroiden Itokawa auf die Erde bringen. Und zurzeit sind gleich zwei Raumsonden – OSIRIS-REx (NASA) und Hayabusa 2 (JAXA) – auf dem Weg, Probenmaterial für den Rücktransport zu sammeln.

    Kostbare Fracht in Eiskernen
    Die von Frank Brenker vorgeschlagenen Untersuchungen von Eiskernen würden ein völlig neues Kapitel der Messungen an extraterrestrischen Proben eröffnen. Auf der Erde dienen Kernbohrungen in den Eisschilden schon lange als eines der wichtigsten Klimaarchive. Das eingeschlossene, meist pflanzliche Material lässt Rückschlüsse auf die Vegetation früherer Perioden der Erdgeschichte zu. In den Proben von extraterrestrischen Objekten könnten Staub-Einlagerungen von unschätzbarem Wert sein. Auch die Relikte von Lebensformen wären im Eis konserviert. „Deshalb ist es immens wichtig, entsprechende Quarantäne-Vorbereitungen zu treffen, bevor die Proben auf der Erde untersucht werden. Neben der eigentlichen Probennahme ist dies ein zentrales Entwicklungsziel“, erläutert Brenker.

    Mit Supermikroskopen auf der Suche nach den Grundlagen des Lebens
    Um das kostbare Material zu erhalten, ist eine lückenlose Kühlkette wichtig. Prof. Brenker und seine Kollegen erproben dies bereits an Eisproben aus der Antarktis. Mit belgischen und neuseeländischen Kollegen entwickelt er Verfahren an Supermikroskopen, die eine dreidimensionale berührungsfreie Untersuchung der Proben erlauben. Diese Supermikroskope arbeiten mit Synchrotron- (Energie reicher Röntgenstrahlung) oder Neutronen-Strahlung und erlauben eine zerstörungsfreie Untersuchung der chemischen Zusammensetzung und Struktur der Materie.

    NASA Workshop
    Frank Brenker ist schon sehr gespannt auf die Vorschläge seiner Kollegen und freut sich auf das Treffen im nächsten Monat. „Im NASA-Hauptquartier über Visionen der Weltraumforschung zu diskutieren, die wohl erst in über 30 Jahren greifen werden, ist schon eine große Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine äußerst faszinierende Aufgabe“, so Brenker. „Vielleicht können wir hier auch Weichen stellen, so dass die Goethe-Universität in 30 Jahren noch ganz vorne an der Spitze der Forschung spielt.“

    Informationen: Prof. Dr. Frank Brenker, Institut für Geowissenschaften, Mineralogie, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798 40134, f.brenker@em.uni-frankfurt.de.

    Aktuelle Nachrichten aus Wissenschaft, Lehre und Gesellschaft in GOETHE-UNI online (www.aktuelles.uni-frankfurt.de)

    Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 mit privaten Mitteln überwiegend jüdischer Stifter gegründet, hat sie seitdem Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Mainz ist sie Partner der länderübergreifenden strategischen Universitätsallianz Rhein-Main. Internet: www.uni-frankfurt.de

    Herausgeberin: Die Präsidentin der Goethe-Universität Redaktion: Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel: (069) 798-12498, Fax: (069) 798-763 12531, hardy@pvw.uni-frankfurt.de


    Bilder

    Der Saturn-Mond Enceladus ist von einer Eisschicht bedeckt. Eisproben aus dem All auf der Erde zu untersuchen, ist Prof. Frank Brenkers Traum von der Zukunft der Weltraumforschung.
    Der Saturn-Mond Enceladus ist von einer Eisschicht bedeckt. Eisproben aus dem All auf der Erde zu un ...
    Foto: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Der Saturn-Mond Enceladus ist von einer Eisschicht bedeckt. Eisproben aus dem All auf der Erde zu untersuchen, ist Prof. Frank Brenkers Traum von der Zukunft der Weltraumforschung.


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