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18.04.2017 13:53

Inklusion: Erster PROMI promoviert

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Bundesweite Premiere: Bernhard Schneider von der Universität Würzburg ist der erste in Deutschland, der seine Doktorarbeit im Projekt „PROMI – Promotion inklusive“ abgeschlossen hat.

    Wie muss eine e-Learning-Plattform aufgebaut sein, damit sie die Lernenden möglichst stark motiviert? Das ist die Frage, mit der sich Bernhard Schneider in den vergangenen drei Jahren als Doktorand an der Universität Würzburg beschäftigt hat.

    Nun hat der Wirtschaftsinformatiker seine Arbeit abgeschlossen und auch die Doktorprüfung bestanden – als deutschlandweit erster Absolvent von „PROMI – Promotion inklusive“. Dieses Projekt zielt darauf ab, Menschen mit einer Behinderung bei einer akademischen Karriere zu unterstützen.

    Seit 2013 wurden über PROMI bundesweit 45 Akademikerinnen und Akademiker sozialversicherungspflichtig eingestellt. 21 Hochschulen sind Kooperationspartner des Projekts, in Bayern sind es Würzburg, Bayreuth, Augsburg und München. Durch diese Art der Anstellung haben die Promovierenden einen Rechtsanspruch auf benötigte Hilfsmittel – das ist ein wesentlicher Unterschied beispielsweise zu einem Stipendium.

    Die Uni Würzburg war in Bayern Vorreiterin für das Projekt; Bernhard Schneider war ihr Pionier. Er ist Legastheniker, hat also Schwierigkeiten beim Lesen und der Rechtschreibung. Hilfe brauchte er zum Beispiel beim Verfassen von E-Mails und natürlich beim Schreiben seiner Doktorarbeit.

    Betreut von zwei Professoren

    Unterstützt wurde Schneider von der Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung (KIS) sowie von zwei wissenschaftlichen Betreuern, den Professoren Axel Winkelmann (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik) und Jürgen Tautz (Fakultät für Biologie). Dass mit Letzterem ein Bienen-Experte beteiligt war, hatte seinen Grund: Die von Tautz aufgebaute Online-Plattform HOBOS (Honeybee Online Studies) stellte die Basis für Schneiders Doktorarbeit „Motivation im e-Learning mit biologischen Komponenten“ dar.

    HOBOS besteht aus Bienenstöcken, die mit jeder Menge Technik ausgestattet sind. Wärmebildkameras erfassen unter anderem laufend die Temperatur im Stock, Sensoren registrieren verschiedene Lebensäußerungen der Bienen. Alle Messdaten sind übers Internet frei zugänglich und können beispielsweise für Lernprojekte in Schulklassen genutzt werden.

    Bislang vier PROMIS an der Universität

    Über Schneiders erfolgreiche Promotion freuten sich auch Unikanzler Uwe Klug und Sandra Mölter von der KIS. Mölter hat PROMI gemeinsam mit der Schwerbehindertenvertretung (Bernd Mölter) an die Universität Würzburg geholt; insgesamt vier Promovierende wurden hier bislang in das Projekt aufgenommen.

    PROMI soll Akademikerinnen und Akademikern mit einer Schwerbehinderung nicht nur eine Promotion ermöglichen, sondern auch ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt erhöhen. Bei Bernhard Schneider hat das bestens funktioniert: Er absolviert zur Zeit seinen Vorbereitungsdienst für die Laufbahn des höheren technischen Dienstes in der Bundeswehrverwaltung – Fachrichtung Wehrtechnik.

    Kontakt

    Sandra Mölter, KIS (Kontakt- und Informationsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung), T +49 931 31-82431, kis@uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kis.uni-wuerzburg.de Zur Homepage von KIS


    Bilder

    Mit dem PROMI-Absolventen Dr. Bernhard Schneider (Mitte) freuen sich (von links) Unikanzler Uwe Klug, Axel Winkelmann, Jürgen Tautz und Sandra Mölter.
    Mit dem PROMI-Absolventen Dr. Bernhard Schneider (Mitte) freuen sich (von links) Unikanzler Uwe Klug ...
    (Foto: Robert Emmerich)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Mit dem PROMI-Absolventen Dr. Bernhard Schneider (Mitte) freuen sich (von links) Unikanzler Uwe Klug, Axel Winkelmann, Jürgen Tautz und Sandra Mölter.


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