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05.06.2017 08:45

Erste Gen-Analyse für Haselmaus-Losung

Eva Goris Kommunikation
Deutsche Wildtier Stiftung

    Neue Erkenntnis: Der winzige Schlafbilch hat Appetit auf Spinnen!

    Hallo wach, Haselmaus! Es ist Juni und das „Tier des Jahres 2017“ hat endlich ausgeschlafen. Die Sommer-Diät des Langschläfers heißt jetzt: fressen, fressen, fressen! Dem kleinen Nagetier aus der Familie der Bilche bleiben nämlich nur etwa fünf Monate, um sich fortzupflanzen und für den nächsten Winterschlaf genügend Fettreserven anzufuttern. Doch was futtern Haselmäuse eigentlich? „Ein DNA-Test der winzigen Haselmausköttel bringt bisher unbekannte Erkenntnisse über die Nahrungswahl des kleinen Schläfers“, sagt Svenja Ganteför, Biologin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Jetzt liegen die Ergebnisse vor – und es gibt sogar eine kleine Überraschung: „Denn einige Haselmäuse fressen neben Pollen und Knospen, Samen und Früchten auch Spinnen …“

    „Bei unserem Forschungsprojekt handelt es sich um die erste molekulargenetische Untersuchung der Nahrung einer Schlafmausart“, erläutert Ganteför. Die Ergebnisse der ersten Gen-Analyse für Haselmaus-Kot zeigen: „Haselmäuse in reinen Buchen- und Fichtenwäldern ernähren sich vorrangig von Blättern oder Rinde. Bisher ging man davon aus, dass Haselmäuse diese energiearmen Teile von Pflanzen nur schlecht verdauen können und sie somit nur einen kleinen Teil der Nahrung ausmachen.“ Denn Haselmäuse haben keinen Blinddarm, der bei anderen Tierarten für die Aufspaltung dieser Nahrung zuständig ist. Die Forscher schließen aus den Ergebnissen, dass sich Haselmäuse besser an örtliche und jahreszeitliche Bedingungen anpassen können, als bisher vermutet: „Dies erklärt auch, warum die Haselmaus in für sie eher untypischen Lebensräumen nachgewiesen werden konnte.“

    Die Gen-Analysen der Haselmaus-Kotproben, der Losung, dauern an. Die Deutsche Wildtier Stiftung setzte dieses Projekt gemeinsam mit dem Haselmausexperten Sven Büchner um. Das „Speise-Screening“ des Tier des Jahres 2017 hat ein Forschungslabor in Frankreich übernommen, das sich unter anderem auf die Untersuchung tierischer Hinterlassenschaften spezialisiert hat. Weitere Untersuchungen sollen ans Licht bringen, was Haselmäuse noch alles zu sich nehmen, um sich in Lebensräumen, die für den winzigen Bilch eher ungewöhnlich sind, den nötigen Speck für den Winterschlaf anzufressen.

    Pressekontakt
    Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
    Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
    E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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