Was ist der Luxus der Zukunft? Sind es außergewöhnliche Objekte oder die Zeit, diese nutzen zu können? Ist es Verknappung oder Genuss? Diese Fragen und verschiedene Antworten darauf stehen im Mittelpunkt des Symposiums, das am 23. und 24. Juni 2017 in der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim stattfindet. Herausragende Gestalter, Wissenschaftler, Künstler, Berater und Kulturtheoretiker stellen ihre künftigen Luxus-Konzepte vor – und bringen sie miteinander ins Gespräch. Das Symposium bildet den Abschluss der Ausstellung „Luxus!? – Positionen zwischen Opulenz und Askese“, die vom 18. Mai bis zum 25. Juni 2017 im Pforzheimer Alfons-Kern-Turm zu sehen ist.
Was ist der Luxus der Zukunft: Geld? Zeit? Handwerkskunst? Design? Verknappung? Genuss? Wäre es beispielsweise luxuriös, sich einen Bentley Mark VI kaufen zu können? Oder überhaupt die Zeit zu haben, den Oldtimer zu fahren? Liegt der Genuss darin, dass dieses Auto kein Massenprodukt ist? Und ein exklusives Design hat? Oder in dem Wissen, wie aufwändig es war, ihn herzustellen? Wir leben in einer Welt von Dingen, die sich so ähnlich sind, dass nur noch das Marketing sie unterscheidet. Beschleunigte Produktionszyklen – wie in der Mode – und Wegwerfartikel verändern die DNA luxuriöser Dinge. Wie sehen künftige Kostbarkeiten aus? Beim Symposium am 23. und 24. Juni 2017 in der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim stellen herausragende Gestalter, Wissenschaftler, Künstler, Berater und Kulturtheoretiker ihre künftigen Luxus-Konzepte vor – und bringen sie miteinander ins Gespräch.
„Das Thema Luxus brennt unter den Nägeln in einer Welt, die gut situierte und supersaturierte Wohlstandsgesellschaften und vor Elend starrende Schwellenländer immer weiter auseinander driften lässt“, weiß Professor Dr. Thomas Hensel, der das Symposium konzipiert hat. Es will zudem ein Brückenschlag zwischen Hochschule und Stadt und Öffentlichkeit sein. „Wir bringen Theoretiker und Praktiker zusammen und setzen damit auf die Stärken unserer Hochschule, praktische Fertigkeiten im fruchtbaren Schulterschluss mit theoretischen Grundlagen zu vermitteln.“
Als „perfect fit“ sieht auch Dr. Guido Grohmann das Projekt. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Schmuck und Uhren unterstützt die zweitägige Tagung finanziell. „Wir unterstützen das Projekt, weil das Thema für unsere Branche sehr wichtig ist. Zudem wollen wir den Kontakt zwischen der Hochschule und unseren bundesweit angesiedelten Mitgliedsfirmen fördern.“ Für ihn besteht „unbestritten enormes Potenzial“, wenn Wirtschaft und Institutionen aus Bildung und Forschung zusammenarbeiten. Gerhard Baral, Gesamtkoordinator Goldstadt 250, freut sich über das entstandene Netzwerk: „Wir erhalten Anregungen, unseren Standort Pforzheim und die Region weiter zu positionieren als Ort für elementare Grundlagenarbeit. Wir sind Denk- und Gestaltungsfabrik für Morgen.“
Das Symposium bildet den Abschluss der Ausstellung „Luxus!? – Positionen zwischen Opulenz und Askese“, die vom 18. Mai bis zum 25. Juni 2017 im Pforzheimer Alfons-Kern-Turm zu sehen ist. Über das gesamte Semester beschäftigten sich Lehrende und Studierende der Fakultät für Gestaltung DESIGN PF mit der Fragestellung und Behauptung von „Luxus!?“. Die Fakultät, der Kunstverein Pforzheim, das Kulturamt der Stadt Pforzheim und das EMMA-Kreativzentrum Pforzheim feiern gemeinsam das Goldstadt-Jubiläumsjahr 2017 mit der Ausstellung, diesem Symposium und einer Designwoche.
Ablauf:
Freitag, 23.6.
9:30 Begrüßung/Einführung
10:00 Prof. Dr. Lambert Wiesing (Vortrag)
10:45 Andreas K. Schlittenhardt (Gespräch)
11:45 Prof. Dr. Oliver P. Heil (Vortrag)
12:30 PAUSE
14:00 Greta Taubert (Vortrag)
14:45 Prof. Dr. Wolfgang Ullrich (Vortrag)
15:30 PAUSE
16:00 Zaim Kamal (Gespräch, engl.)
17:00 Olaf Nicolai (Gespräch)
Samstag, 24.6.
9:30 Thorben Kochs (Gespräch)
10:30 Christoph Wellendorff (Gespräch)
11:30 PAUSE
12:00 Wilhelm Rieber (Gespräch)
13:00 Prof. Dr. Thomas Hensel (Vortrag)
13:45 PAUSE
15:00 o. Univ. Prof. em. Dr. sc. tc. hc. phil. hc. Bazon Brock (Action Teachim im Turm in der Ausstellung)
ca. 16:00 ENDE und Führung durch die Ausstellung (Prof. Dr. Thomas Hensel)
Unsere Referenten:
o. Univ. Prof. em. Dr. sc. tc. hc. phil. hc. Bazon Brock, emeritierter Professor für Ästhetik und Kulturvermittlung Bergische Universität Wuppertal, Künstler und Kunsttheoretiker
Prof. Dr. Oliver P. Heil: Lehrstuhl für Marketing und BWL, Direktor des Center for Luxury Research an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Co-Autor des Buches Luxury Marketing & Management (2015).
Prof. Dr. Thomas Hensel: Lehrstuhl für Kunst- und Designtheorie an der Fakultät für Gestaltung in Pforzheim. Co-Kurator der Ausstellung „Luxus!?“
Zaim Kamal: Kreativdirektor des deutschen Unternehmens Montblanc. Die klassischen Schreibgeräte werden in über 100 Arbeitsschritten aufwändig in Hamburg produziert. Durch den weißen Stern auf der Verschlusskappe erhalten die Füllfederhalter ein unverwechselbares Design. Zum Portfolio gehören inzwischen weitere Lifestyle-Produkte wie Schmuck und Taschen.
Thorben Kochs: Designer beim Automobilhersteller Bentley Motors United. Zusammen mit Rolls Royce stehen Bentley-Fahrzeuge für klassische englische Luxus-Automobile. Etliche Modelle sind zu Legenden mit eigenen Clubs und Zeitschriften geworden. Der Dienstwagen der englischen Königin ist eine moderne Limousine von Bentley, von der es insgesamt nur zwei Exemplare gibt.
Olaf Nicolai: Konzeptkünstler, promovierter Germanist und mehrfacher Teilnehmer der Kunstausstellung documenta. Er gewann bereits mehrere bekannte Preise und Stipendien und wurde im MoMA gezeigt. Nicolai stellt in seiner Kunst feinsinnige Betrachtungen zu Luxus-Marken und -Märkten an.
Wilhelm Rieber: Uhrmachermeister, genannt „Magier der Uhren“, fertigt exklusive Armbanduhren mit einem fliegenden Tourbillon ausschließlich in Handarbeit. Die Herstellung ist überaus kompliziert und dauert mehrere Monate. Dabei wiegen die rund 80 Bauteile nicht einmal ein ganzes Gramm.
Andreas K. Schlittenhardt: Geschäftsführender Gesellschafter der Döttling GmbH. Die Firma aus Sindelfingen gestaltet „die edelsten Tresore der Welt“. Für Döttling hat unter anderem Karl Lagerfeld den Luxus-Safe „Narcissus“ designt.
Greta Taubert: Die junge Journalistin aus Leipzig schreibt unter anderem für DIE ZEIT und das SZ-Magazin. 2016 erschien ihr Buch Im Club der Zeitmillionäre, welches sich mit zeitlicher Freiheit als einer anderen Art von Reichtum beschäftigt.
Prof. Dr. Wolfgang Ullrich: Autor von Siegerkunst. Neuer Adel, teure Lust (2016), beschreibt Kunst als Statussymbol der Reichen, Erfolgreichen und Mächtigen. Der freie Künstler sei nicht mehr frei, sondern bediene die Bedürfnisse weniger Sammler nach repräsentativer Exklusivität.
Christoph Wellendorff: Geschäftsführer des Schmuckherstellers Wellendorff Gold-Creationen. Das Unternehmen wurde vor über 120 Jahren in Pforzheim gegründet. Die Markenzeichen sind ein „W“ aus Brillanten sowie eine Kordel aus Golddrähten.
Prof. Dr. Lambert Wiesing: Lehrstuhl für Bildtheorie und Phänomenologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Autor des Buches Luxus (2015)
Moderation:
Dr. Susanne Kaufmann, SWR2
Prof. Dr. Thomas Hensel, Hochschule Pforzheim
Dr. Robert Eikmeyer, Hochschule Pforzheim
Prof. Dr. Jan Of. Hochschule Pforzheim
Luxus!? – Positionen zwischen Opulenz und Askese
Symposium:
Freitag, 23. Juni 2017, 9.30 – 18 Uhr
Samstag, 24. Juni 2017, 9.30 – 16 Uhr
Ort: Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim, Holzgartenstraße 36, 75175 Pforzheim, Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
luxus.hs-pforzheim.de
Gefördert vom Bundesverband Schmuck + Uhren und Goldstadt 250.
Professor Dr. Thomas Hensel konzipierte das Symposium zur Zukunft luxuriöser Dinge.
Harald Koch
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Luxus der Zukunft? Die Hermès-Tasche des japanischen Künstlers Shige Fujishiro besteht aus unzählige ...
Harald Koch
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Professor Dr. Thomas Hensel konzipierte das Symposium zur Zukunft luxuriöser Dinge.
Harald Koch
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Luxus der Zukunft? Die Hermès-Tasche des japanischen Künstlers Shige Fujishiro besteht aus unzählige ...
Harald Koch
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