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16.06.2017 15:18

Forschung braucht Freiräume: Rektor präsentiert Jahresbericht der Uni Hohenheim

Florian Klebs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hohenheim

    Neue Core Facility, Campus-Erweiterung und Erfolge in der Verbundforschung / Universität nutzt kurzfristige Chancen, um langfristige Reformstrategie umzusetzen

    18. Januar 2017 – ein Meilenstein in der Forschung der Universität Hohenheim: An diesem Tag eröffnete die neue Core Facility. In ihr werden wissenschaftliche Großgeräte zusammengefasst, damit Wissenschaftler sie uniweit nutzen können. Der Ankauf der GENO-Akademie öffnete ein strategisches Fenster in die Zukunft für die Initiative „Data Science and Analytics, Modelling and Simulation“. Zwei große Förderungen der Carl-Zeiss-Stiftung ermöglichten das Land-Atmosphäre Feedback Observatorium (LAFO) sowie das neue Phytotechnikum. Und gleich in drei großen Verbundforschungsprojekten konnte die Universität Hohenheim punkten. Diese positive Bilanz für 2016 zog Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert bei der Präsentation seines Jahresberichts.

    „Freiräume für die Forschung“ – der neue Förderpreis der Gips-Schüle-Stiftung steht exemplarisch für den Weg, auf den sich die Universität Hohenheim gemacht hat: kreative Lösungen finden und Chancen nutzen, die sich in der Zeit ergeben.

    Prof. Dr. Thilo Streck bekam im Jahr 2016 als erster Forscher der Universität Hohenheim den mit 150.000 Euro dotierten Preis verliehen. Die Auszeichnung schafft Prof. Dr. Streck ein Jahr lang den Freiraum, sich auf die Vorbereitung eines großen Forschungsprojektes zu konzentrieren. Der Preis unterstreicht, dass die wichtigsten Ressourcen für die Forschung Kreativität und Zeit sind.

    „Auch die Universität insgesamt hat sich Freiräume erarbeitet und Entwicklungschancen und konsequent genutzt“, erklärte der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert, bei der Präsentation seines Jahresberichts.

    Neue Chancen erlauben strategische Ziele zu verwirklichen

    Der Rektor unterstrich im Einzelnen, welche Chancen die Universitätsleitung 2016 ergriff:

    - Die Auflösung der Landesanstalt für Landwirtschaftliche Chemie ermöglichte den Aufbau der Core Facility. Das Konzept überzeugte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die gleich zum Start eine Zusatzförderung von einer halben Million Euro bewilligte.
    - Der Kauf der GENO-Akademie in einer konzertierten Aktion zwischen Universität, Land, Studierendenwerk und mit Unterstützung einer großzügigen Spende des Ehrensenators Günther Daiss ermöglichte der Universität eine Campus-Erweiterung von langfristiger strategischer Bedeutung. „Sie gibt unter anderem der fakultätsübergreifenden Professoren-Initiative ‚Data Science and Analytics, Modelling & Simulation‘ eine Heimat“, so der Rektor.
    - Zwei Förderungen der Carl-Zeiss-Stiftung erlaubten den Aufbau des Land-Atmosphären Feedback Observatoriums sowie den Baubeginn des neuen Hightech-Forschungsgewächshauses „Phytotechnikum“.

    Universität verbessert Attraktivität für junge Kreative

    Die bereits seit 2013 laufende landesweit erste Selbstverpflichtung für längere Vertragslaufzeiten für den Mittelbau (Code of Conduct) und weitere Initiativen bündelte die Universität Hohenheim 2016 zum Personalentwicklungskonzept für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Konzept beinhaltet unter anderem:

    - ein preisgekröntes Graduiertenprogramm
    - eine fakultätsübergreifende Graduiertenakademie
    - spezielle Post-Doc-Angebote der Research-Alliance Hohenheim-Konstanz-Ulm
    - das Talent-Management-Programm „FEINSCHLIFF“ zur Förderung der leistungsstärksten Nachwuchswissenschaftler sowie
    - die feste Etablierung von Junior-Professuren mit Tenure Track als zweitem Karriereweg neben der klassischen W3-Berufung

    Erfolge bei Verbundforschung

    „Besondere Erfolge in der Verbundforschung waren 2016 die Einwerbung von drei außergewöhnlichen Großprojekten“, erklärte Prof. Dr. Dabbert. „Das zeigt, dass unsere Forschungsstrategie schrittweise aufgeht.“ Die Projekte im Einzelnen:

    - Gemeinsam mit der Technischen Universität München gehört die Universität Hohenheim zu den zwei deutschen und 50 europäischen Kern- und Gründungsmitgliedern der sogenannten Knowledge and Innovation Community (KIC) „EIT Food“, ein 1,6-Mrd.-Euro-Programm der EU für den Lebensmittelsektor.
    - Im europäischen Bioökonomie-Projekt „Growing Advanced industrial Crops on Marginal Lands for Biorefineries (GRACE)“ führt die Universität Hohenheim 22 Projektpartner aus Wissenschaft, Landwirtschaft und Industrie zusammen. Ziele: die Kooperation zwischen Biomasse-Pro¬duzenten und weiterverarbeitenden Unternehmen in Europa fördern, lückenlose Wertschöpfungsketten aufzeigen und den Biomasseanbau mit neuen Sorten, innovativen Anbaumethoden und der Erschließung bislang ungenutzter Flächen attraktiver machen.
    - Wissenschaftler der Universität Hohenheim beteiligen sich außerdem an dem an der Universität Tübingen koordinierten Sonderforschungsbereich „Catchments as Reactors: Metabolism of Pollutants on the Landscape Scale (CAMPOS)“ (SFB 1253) unter Federführung der Universität Tübingen.

    Warmlaufen für die Exzellenz-Strategie

    Im Jahr 2017 beteiligt sich die Universität Hohenheim mit drei Anträgen an den Ausschreibungen der Exzellenzstrategie und den begleitenden Bund-Länder-Programmen. Dazu gehören:

    - der Antrag auf ein Exzellenzcluster „Landwirtschaftliche Dürren im digitalen Zeitalter (AGER)“. Ein 25-köpfiges Forschungsteam setzt auf Pflanzenzüchtung, angepasste Anbauverfahren in Kombination mit zunehmender Digitalisierung und dem Internet der Dinge.
    - der Antrag „InnHOHvations: Lebensmittel und Agrarsysteminnovationen für Baden-Württemberg“ im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Innovative Hochschule“.
    - der Antrag auf fünf Junior-Professuren mit TenureTrack im Rahmen des Bund-Länder-Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

    Erfolgreich studieren: Lehrkonzepte punkten im Landesprogramm und neue Infrastruktur

    2016 lobte das Land Baden-Württemberg die Universität Hohenheim: Die Spät-Abbrecher-Quoten liegen unter 10 Prozent. „Relativ zu anderen bereits ein guter Wert – aber wir müssen noch besser werden“, betonte Prof. Dr. Dabbert. „Zusätzlich zu unserem preisgekrönten Reformprojekt Humbold reloaded, das mindestens bis 2020 den besonderen Forschungsanspruch der Universität Hohenheim auch in der Lehre aufrecht erhält, kamen 2016 drei weitere Projekte dazu.“

    - Das Projekt „STEP up“ bietet zusätzliche Hilfen angesichts zunehmender Heterogenität von Studienanfängern.
    - Das Projekt „STEP³“ fördert speziell Mathematik, wissenschaftliches Schreiben und forschendes Lernen.
    - Das Projekt „Hohenheim macht! (HOMA)!“ fördert die Existenzgründungskultur.

    Dazu komme der fortlaufende Ausbau der Infrastruktur, so der Rektor: die Planung neuer Studierendenwohnheime (+ 25% Wohnheimplätze), der begonnene Erweiterungsbau der Mensa (+ 50% Essensplätze), die Einweihung des Otto Rettenmaier Audimax (mit 600 Plätzen).

    Audit belegt: Universität Hohenheim ist überdurchschnittlich international

    Im Rahmen des Audits „Internationalisierung der Hochschulen“ stellte die Hochschulrektorenkonferenz der Universität Hohenheim 2016 ein Prädikatszeugnis aus: Die Gutachter bewerteten die Universität als überdurchschnittlich international und stark ambitioniert. Im selben Jahr stieg der Anteil der internationalen Studierenden von 13,8 auf 14,6%. Dank Erasmus+ stieg die Zahl der Incomings um 71% von 143 auf 244, die der Outgoings von 279 auf 328.

    Universität Hohenheim weiter vorne in aktuellen Rankings

    Nationale und internationale Vergleiche zeigen die Universität Hohenheim immer wieder weit vorne, so der Rektor. So sei sie zurzeit Deutschlands vierfache Nr. 1 in Agrarforschung und Lebensmittelwissenschaft im QS-, NTU-, CWUR- und Best Global Universities Ranking. „Landesweit sind wir die Nr. 1 für Internationalisierung“, sagte Prof. Dr. Dabbert. „Wir bekommen die meisten DAAD-Mittel für Internationalisierung. Darüber hat uns der Deutsche Hochschulverband das Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverfahren verliehen.“

    Politische Entwicklungen: Sorge angesichts geplanter Studiengebühren

    Nicht ohne Sorge betrachtet die Universität Hohenheim die Einführung von Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer, die auch Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern treffen.

    „Aufgrund ihres einzigartigen Profils widmet sich die Universität in Forschung und Lehre in besonderem Maße gesellschaftlich relevanten Themen der Entwicklungszusammenarbeit“, erklärte Rektor Prof. Dr. Dabbert. „Entsprechend engagiert sie sich auch in der Ausbildung internationaler Studierender aus diesen Ländern und sieht sich als deren Anwältin.“

    Im Jahr 2016 setzte sich das Rektorat deshalb in persönlichen Gesprächen und Korrespondenzen für eine Gebührenbefreiung für Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern ein und erarbeitet entsprechende Vorschläge. „Die derzeit vorgesehenen Ausnahmen betrachten wir dabei als nicht weitreichend genug“, so der Rektor.

    Dateien:
    Jahresbericht 2016: https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/uni_hohenheim/Universitaet/Zahlen_Fakten/...

    Links:
    Zahlen und Fakten zur Universität Hohenheim: https://www.uni-hohenheim.de/zahlen


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    Journalisten
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    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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