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21.07.2017 12:27

Wie Sport der Demenz vorbeugt

Dr. Anne Hardy Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Dass Sport die Denkleistung im Alter verbessert, haben viele Studien gezeigt. Jetzt haben Forscher der Goethe-Universität in einer der weltweit ersten Studien geklärt, wie Sport sich auf den Gehirnstoffwechsel auswirkt.

    FRANKFURT. Dass Sport die Denkleistung im Alter verbessert, haben viele Studien gezeigt. Jetzt haben Forscher der Goethe-Universität in einer der weltweit ersten Studien geklärt, wie Sport sich auf den Gehirnstoffwechsel auswirkt.

    Um den derzeitigen Wissensstand zum positiven Einfluss von Bewegung auf das Gehirn zu erweitern, haben Alternsforscher und Sportmediziner an der Goethe-Universität in einer randomisierten kontrollierten Studie die Effekte von regelmäßiger Bewegung auf den Gehirnstoffwechsel und das Gedächtnis von 60 Teilnehmern im Alter zwischen 65 und 85 Jahren untersucht. Das Fazit: Regelmäßiger Sport steigert nicht nur die Fitness, sondern wirkt sich auch positiv auf den Gehirnstoffwechsel aus.

    Wie die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Translational Psychiatry“ berichten, untersuchten sie für die SMART-Studie (Sport-und Metabolismus im Alter – eine MRT Studie) alle Teilnehmer ausführlich sportmedizinisch und neuropsychologisch. Außerdem wurden der Gehirnstoffwechsel und die Gehirnstruktur im Magnetresonanztomographen (MRT) gemessen. Im Anschluss an die Untersuchungen stiegen die Teilnehmer über einen Zeitraum von 12 Wochen dreimal wöchentlich auf ein Fahrradergometer. Die 30 minütigen Trainingseinheiten wurden individuell an das Leistungsniveau jedes Teilnehmers angepasst.

    Nach dem Abschluss des Sportprogramms wurden die Teilnehmer erneut untersucht, um Effekte des Trainings auf den Gehirnstoffwechsel, die Denkleistung und die Gehirnstruktur zu erfassen. Außerdem untersuchten die Forscher am Arbeitsbereich Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin (Leitung Prof. Johannes Pantel) und die Abteilung Sportmedizin (Leitung Prof. Winfried Banzer), inwiefern das Training zu einer Verbesserung der körperlichen Fitness geführt hatte.

    Tatsächlich hatte das Training den erwarteten Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel: es verhinderte den Anstieg von Cholin. Die Konzentration dieses Stoffwechselprodukts steigt häufig durch den vermehrten Untergang von Nervenzellen an, wie er beispielsweise bei der Alzheimer Demenz auftritt. Durch das Training konnte die Cholinkonzentration im Gehirn der Probanden konstant gehalten werden, während sie bei der Kontrollgruppe anstieg. Auch die Fitness der Teilnehmer wurde deutlich verbessert, wie sich an der gesteigerten Herzleistung ablesen ließ.

    Gefördert wurde die Studie durch die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung, die Cronstetten Stiftung und die Familie Schambach Stiftung.

    Publikation: S Matura, J Fleckenstein, R Deichmann, T Engeroff, E Füzéki, E Hattingen, R Hellweg, B Lienerth, U Pilatus, S Schwarz, V A Tesky, L Vogt, W Banzer, J Pantel (2017) Effects of aerobic exercise on brain metabolism and grey matter volume in older adults: results of the randomised controlled SMART trial. Transl Psychiatry; doi:10.1038/tp.2017.135;
    online: http://www.nature.com/tp/journal/v7/n7/full/tp2017135a.html
    Information: Dr. Dipl.-Psych. Silke Matura, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Fachbereich 16, Campus Niederrad, Tel.: (069) 6301-84501, Silke.Matura@kgu.de
    Dr.Johannes Fleckenstein, Präventive und Rehabilitative Sportmedizin, Fachbereich 16, Campus Ginnheim, Tel.: (069) 6301-24484; johannes.fleckenstein@sport.uni-frankfurt.de.
    Aktuelle Nachrichten aus Wissenschaft, Lehre und Gesellschaft in GOETHE-UNI online (www.aktuelles.uni-frankfurt.de)

    Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 mit privaten Mitteln überwiegend jüdischer Stifter gegründet, hat sie seitdem Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Mainz ist sie Partner der länderübergreifenden strategischen Universitätsallianz Rhein-Main. Internet: www.uni-frankfurt.de

    Herausgeberin: Die Präsidentin der Goethe-Universität Redaktion: Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel: (069) 798-12498, Fax: (069) 798-763 12531, hardy@pvw.uni-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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