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04.09.2017 09:00

Zwischen Bernstein und Ambra – Strandfunde von Paraffinen und ihre Herkunft

Dr. Barbara Hentzsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde

    Ankündigung des letzten Warnemünder Abends der Sommersaison am 7. September, 18:30 Uhr, Vortrag im Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde von Michaela Schafberg, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Hamburg

    Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gehörten Ölklumpen am Strand noch zu den alltäglichen Ärgernissen der Urlauber. Das hat sich dank intensiver Kontrollen zum Glück gebessert. Dafür finden wir heutzutage immer häufiger ein anderes Mineralölprodukt an unseren Stränden: Paraffin. Es ist aus dem Alltag als Kerzenwachs bekannt, findet sich jedoch auch in anderen Konsumgütern sowie in Kosmetikprodukten oder in Pharmazeutika. Chemisch gesehen handelt es sich um Gemische aus höheren gesättigten Kohlenwasserstoffen. Sie sind sehr zähflüssig, verklumpen bei niedrigen Temperaturen und treiben im Wasser auf. Im Meer stammen sie z.B. aus bislang legalen Tankwaschungen von Schiffen, die „rohes“ oder aufgereinigtes Paraffin als Massengut transportieren.

    Reines Paraffin ist nicht toxisch. Man findet jedoch an den Stränden auch ungereinigtes Paraffin, das durch Begleitstoffe belastet sein kann. Insgesamt ist Paraffin trotzdem deutlich weniger giftig als Mineralöl. Für Meerestiere stellt es jedoch eine Bedrohung dar, denn das auf dem Meer treibende Paraffin kann von ihnen für Nahrung gehalten und gefressen werden. Als kaum verdaulicher Stoff sättigt es die Tiere, die so Gefahr laufen, trotz „vollem Magen“ zu verhungern. Zudem verklebt die Substanz das Gefieder von Seevögeln. Auch hat Paraffin das Potential Schadstoffe aus der Meeresumgebung aufzunehmen und aufzukonzentrieren.

    Mit zunehmenden Transportmengen auf See steigt auch das Vorkommen von Paraffinwachsen in der Meeresumwelt an. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO)hat dieses Problem erkannt und diskutiert inzwischen eine Neubewertung von Paraffin. In diesem Zusammenhang arbeitet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie an Methoden, die Verursacher von Paraffinverschmutzungen ausfindig zu machen. Michaela Schafberg wird in ihrem Vortrag hierüber berichten.

    Die Veranstaltungen findet im großen Vortragssaal des IOW, Seestraße 15, in Warnemünde statt. Beginn ist 18:30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wir wünschen viel Vergnügen!

    Kontakt IOW Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
    Dr. Barbara Hentzsch, 0381 / 5197 102, barbara.hentzsch@io-warnemuende.de
    https://www.io-warnemuende.de/warnemuender-abende.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
    Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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