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18.09.2017 11:51

Göttinger Studie: Kakao in Monokultur verträgt Trockenheit besser als Kakao in Mischsystemen

Romas Bielke Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Kakao in Monokulturen kann Dürrephasen besser überleben als Kakaopflanzen, die durch Schattenbäume geschützt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Göttingen, die auf Feldmessungen in Westafrika basiert. Sie wurde in der Fachzeitschrift Global Change Biology veröffentlicht.

    Kakao in Monokulturen kann Dürrephasen besser überleben als Kakaopflanzen, die durch Schattenbäume geschützt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Göttingen, die auf Feldmessungen in Westafrika basiert. Die Daten zeigen, dass Kakao-Agroforstsysteme, in denen Kakaopflanzen unter Bäumen wachsen, mehr durch Dürre leiden, als bisher angenommen. Die extremen klimatischen Bedingungen durch das El Niño Phänomen von 2015/2016, vor allem die Trockenheit, hatten zur Folge, dass die Kakaopflanzen in den Agroforstsystemen in der weniger feuchten Region abstarben. Kakaopflanzen in Monokultur dagegen überlebten die Dürre. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Global Change Biology veröffentlicht.

    „Anders als oft propagiert reichen die positiven Änderungen des Mikroklimas durch Agroforstwirtschaft unter solchen extremen Wetterbedingungen nicht aus, um genügend Wassernachlieferung zu gewährleisten“, sagt Erstautor Issaka Abdulai von der Abteilung Tropischer Pflanzenbau und Agrosystem Modellierung (TROPAGS) der Göttinger Fakultät für Agrarwissenschaften. In Westafrika wurden Kakaoproforstsysteme oft als Schlüssel für eine nachhaltige Landwirtschaft gefördert. Sie verbessern das Mikroklima und gelten deshalb als Schutz vor Klimarisiken. Statt zu schützen nehmen die Schattenbäume jedoch in der extremen Trockenphase den Kakaopflanzen das dringend benötigte Bodenwasser weg.

    „Angesichts des Klimawandels erfordern diese Ergebnisse ein Umdenken im Management von Kakao in Westafrika“, sagt Prof. Dr. Reimund Rötter vom TROPAGS, der die Arbeit betreut hat. Über 70 Prozent der weltweiten Kakao-Versorgung kommen aus Ghana, Nigeria und der Elfenbeinküste – einer Gegend, die voraussichtlich zunehmend von heftigen Dürren betroffen sein wird. Die Studie entstand im Rahmen Projektes „Trade-offs und Synergien bei der Klimawandelanpassung und -minderung in Kaffee- und Kakaosystemen in Ghana und Uganda“, das vom Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wird.

    Originalveröffentlichung: Issaka Abdulai et al., Cocoa agroforestry is less resilient to sub-optimal and extreme climate than cocoa in full sun, Global Change Biology, September 2017, Doi:10.1111/gcb.13885

    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Reimund P. Rötter
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften
    Department für Nutzpflanzenwissenschaften
    Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
    Telefon (0551) 39-33751
    E-Mail: reimund.roetter@uni-goettingen.de
    Internet: www.uni-goettingen.de/de/536039.html


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-goettingen.de/de/536039.html


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    Messungen auf der Kakaofarm
    Messungen auf der Kakaofarm
    Universität Göttingen
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    Issaka Abdulai
    Issaka Abdulai
    Universität Göttingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Messungen auf der Kakaofarm


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    Issaka Abdulai


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