Nationales Forschungsnetz Zoonotische Infektionskrankheiten: Sprecher ist Prof. Dr. Christian Drosten an der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit einem Gesamtbetrag von rund 40 Millionen Euro das Nationale Forschungsnetz Zoonotische Infektionskrankheiten. Sprecher des Gesamt-Netzwerks ist Prof. Dr. Christian Drosten am Institut für Virologie der Charité. Das Netzwerk umfasst sieben Forschungsverbünde und sechs Nachwuchsgruppen, die bundesweit an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen angesiedelt sind. Der Förderzeitraum ist auf fünf Jahre angelegt, auch ein flexibles Budget zur Reaktion auf eventuelle zukünftige Epidemiefälle ist vorgesehen.
Zoonosen sind Infektionserkrankungen, deren Quelle bei Tieren liegt. Das Spektrum dieser Infektionsquellen reicht von selten vorkommenden Wildtieren bis hin zu weit verbreiteten Nutztieren wie dem Rind oder dem Schwein. Zoonotische Infektionen werden durch direkten Kontakt mit Tieren, aber auch über Lebensmittel oder Mittler wie Insekten und Zecken übertragen. Das Spektrum der beforschten Erkrankungen umfasst pandemische Gefahrenquellen wie den MERS-Erreger, Lebensmittelinfektionen wie die Campylobacteriose, aber auch Nager- und vektorübertragene Erreger wie Hanta-, Borna- und Frühsommer-Meningoenzephalitisvirus. „Derzeit gibt es zwei sehr wichtige Oberthemen in der Infektionsforschung, die Zunahme von Antibiotikaresistenzen und die Verantwortung für die Globale Gesundheit. Zoonostische Erkrankungen liegen im Zentrum beider Probleme, und wir hoffen, mit dem Forschungsnetz einen wichtigen Beitrag zu leisten“, sagt Prof. Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité. Der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen aus der Tierzucht widmet sich ein eigener Forschungsverbund innerhalb des neugegründeten nationalen Netzwerkes. Innerhalb der Nachwuchsgruppen liegt ein besonderer Forschungsschwerpunkt auf der Biologie von Moskitos und Zecken, sowie bedeutenden durch diese Vektoren übertragenen Erkrankungen.
Eine Gemeinsamkeit von Zoonosen ist die Notwendigkeit, Erkrankungen des Menschen durch Maßnahmen im Tierreich zu kontrollieren. Hierzu ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Veterinär- und Humanmedizin erforderlich, die sich in der Zusammensetzung des Forschungsnetzes widerspiegelt. Human- und veterinärmedizinische Institutionen aus ganz Deutschland sind vertreten. Ein zentrales Anliegen ist die bessere Verwertung von Forschungserkenntnissen durch Einrichtungen des öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesens. Das Forschungsnetz wird deshalb eigens von Vertretern des öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesens begleitet. Ein Koordinierungskreis wird die Zusammenarbeit und den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis gestalten. Der Kreis beinhaltet neben den Leitern der Verbünde und Nachwuchsgruppen auch Vertreter des öffentlichen Gesundheitsdienstes in der Human- und Veterinärmedizin, sowie der beteiligten Ministerien.
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist mit mehreren Projektanträgen in dieser Initiative erfolgreich gewesen. Förderungen erhalten nun das Institut für Mikrobiologie, die Medizinische Klinik m. S. Infektiologie und Pneumologie, sowie die Medizinische Klinik m. S. Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie. Das Institut für Virologie am Campus Charité Mitte ist mit zwei Projekten und einer Nachwuchsgruppe vertreten.
Kontakt:
Prof. Dr. Christian Drosten
Direktor des Instituts für Virologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 525 092
E-Mail: christian.drosten@charite.de
http://www.charite.de
https://virologie-ccm.charite.de/
https://infektiologie-pneumologie.charite.de/klinik/
https://gastro.charite.de/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Gesellschaft, Medizin, Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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