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16.10.2017 09:00

69. Mosbacher Kolloquium: Synthetic Biology – from Understanding to Application

Dr. Anke Lischeid Pressestelle
Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V.

    Synthetische Biologie ist ein noch junges neues Forschungsfeld, das sich im Grenzgebiet von Biologie, Molekularbiologie, Chemie, Ingenieurwissenschaften, Biotechnologie und Informationstechnik rasant entwickelt hat. Dieses stark interdisziplinäre Forschungsgebiet steht für einen Perspektivwechsel in der Biologie.
    Die wissenschaftlichen Organisatoren Victor Sourjik (Marburg), Anke Becker (Marburg), Wilfried Weber (Freiburg) und Matias Zurbriggen (Düsseldorf) haben hierzu Experten aus verschiedenen Forschungsbereichen eingeladen und ein hochspannendes Tagungsprogramm zusammengestellt.

    Inspiriert durch Konzepte aus den Ingenieurswissenschaften, der Physik und Chemie werden biologische Systeme mit dem Ziel betrachtet, sich ihre Eigenschaften für ein rationales und modulares Design zu Nutze zu machen. Synthetische Biologie widmet sich Fragen zum konzeptionellen Aufbau biologischer Systeme und zu den Grundlagen des Lebens. Sie verspricht aber auch große Fortschritte in der biotechnologischen und medizinischen Forschung. Diese Forschungsrichtungen vereint das übergreifende Ziel biologische Systeme zu generieren, die so in der Natur vorkommend bisher nicht beschrieben wurden. Diese Ansätze dienen sowohl dem Erkenntnisgewinn als auch der Entwicklung von biologischen Systemen mit neuen, definierten Eigenschaften.

    Dies umfasst zum einen die Systeme zu vereinfachen, z.B. um sie für systembiologische Analysen besser zugänglich zu machen, zum anderen aber auch sie umzugestalten oder mit neuen Komponenten auszustatten. Generell werden diese Ziele durch zwei Herangehensweisen verfolgt, die als „top-down“ und „bottum up“ beschrieben werden. Der top-down Ansatz verfolgt den Weg der rationalen Modifikation, wie z.B. der Umgestaltung zellulärer Netzwerke durch Einführen von Schaltern, die durch externe Stimuli gesteuert werden können. Solche Ansätze haben bereits neue grundlegende Einblicke in die Funktion zellulärer Systeme gewährt, aber auch ihr Potential für biotechnologische und medizinische Anwendungen gezeigt. Dagegen verfolgt der bottom-up Ansatz den Weg des de novo Designs artifizieller (minimaler) zell-ähnlicher Systeme. Dieser Ansatz kann konzeptionelle Erkenntnisse über die minimale Komposition eines sich selbst erhaltenden und selbst reproduzierenden Systems ermöglichen, und damit Einblicke in die Grundlagen des Lebens geben. Er hat aber auch das Potential ein Grundgerüst für biotechnologische Anwendungen zu liefern.

    Die verschiedenen Facetten der Synthetischen Biologie profitieren sowohl von den umfassenden mechanistischen und systemtheoretischen Erkenntnissen als auch dem breiten Spektrum der Methoden der molekularbiologischen, biochemischen und systembiologischen Forschung der letzten Jahrzehnte. Umgekehrt schafft die Entwicklung neuer, effizienter und breit einsetzbarer Methoden und Technologien durch die Synthetische Biologie ganz neue Möglichkeiten in der klassischen biologischen, biochemischen und medizinischen Forschung.

    Das 69. Mosbacher Kolloquium 2018 widmet sich den verschiedenen Aspekten der Synthetischen Biologie vom Erkenntnisgewinn bis hin zur Anwendung. Es gibt einen breiten Überblick über bottom-up und top-down Designs neuartiger biologischer Systeme und die vielfältigen Anwendungsgebiete der Synthetischen Biologie. Das Kolloquium wird führende internationale Experten aus den unterschiedlichen Bereichen der Synthetischen Biologie zusammenbringen. Weitere aktuelle Arbeiten werden von Konferenzteilnehmern in Postersessions und Kurzvorträgen vorgestellt. Prof. Wendell Lim wird die Feodor Lynen-Vorlesung halten. Das Kolloquium zielt darauf, neue Synergien in diesem noch jungen interdisziplinären Forschungsfeld zu etablieren und zukünftige Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen. Dieses Kolloquium richtet sich insbesondere auch an junge Wissenschaftler aus den verschiedenen Disziplinen, die sich über Spitzenforschung und Perspektiven in der Synthetischen Biologie informieren möchten. Deshalb hat die Junior-GBM zum 69. Kolloquium wieder eine eigene Session und auch die beliebte Veranstaltung „Meet the Prof“ organisiert, die Nachwuchswissenschaftlern ermöglicht, herausragende Forscherpersönlichkeiten der Synthetischen Biologie persönlich kennenzulernen.

    Das 69. Mosbacher Kolloquium wird vom 22.-24. März 2018 in Mosbach/Baden stattfinden. Im Vorfeld, am 21. März, wird dort zudem in Kooperation mit der DECHEMA ein Satellitensymposium zum Thema "Systems Biology meets Synthetic Biology" durchgeführt.

    Weitere Informationen zur Tagung und zum Satellitensymposium finden Sie unter
    www.mosbacher-kolloquium.org

    Symposien und Sprecher:

    Cell-free & cell-like systems
    Cees Dekker, Delft, NL
    Petra Schwille, Martinsried, D
    Sven Panke, Zürich/Basel, CH

    Post-translational network control
    Wolfgang Schamel, Freiburg, D
    Barbara Di Ventura, Freiburg, D
    Jared Toettcher, Princeton, USA

    Wendell Lim, San Francisco, USA (Feodor Lynen Lecture)

    Engineering genomes and networks
    John Glass, La Jolla, USA
    Christopher Voigt, Cambridge, USA
    Yaakov Benenson, Zürich/Basel, CH

    Application in biotechnology & medicine
    Jay Keasling, Berkeley, USA
    Martin Fussenegger, ETH Zürich/Basel, CH

    Junior GBM Session
    Tobias Erb, Marburg, D
    Michael Bott, Jülich, D

    Peter Hegemann, Berlin, D (Otto Warburg Medal Lecture)

    Application in fundamental research
    Jason Chin, Cambridge, UK
    Lukas Kapitein, Utrecht, NL
    Teva Vernoux, Lyon, F
    Michael Reth, Freiburg, D


    Weitere Informationen:

    http://www.mosbacher-kolloquium.org Tagungswebseite
    http://www.gbm-online.de Webseite der GBM


    Bilder

    69. Mosbacher Kolloquium der GBM
    69. Mosbacher Kolloquium der GBM
    GBM e.V.
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    69. Mosbacher Kolloquium der GBM


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