Ausgleichszahlungen zentral für erfolgreichen Klimaschutz
Bei internationalen Klimaverhandlungen, wie sie noch in dieser Woche in Bonn stattfinden, müssen Staats- und Regierungschefs ihre Entscheidungen unter großen Unsicherheiten treffen. Einerseits ist unklar, wie sich die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen in der Zukunft entwickeln werden – beispielsweise der Preis für emissionsarme Antriebe oder erneuerbare Energien. Andererseits ist auch die genaue Höhe der zu erwartenden Klimaschäden, wie Hochwasser oder Ernteausfälle, mit großen Unsicherheiten behaftet. Für Klimaverhandlungen besonders relevant: Es ist unsicher, wie sich Kosten und Nutzen des Klimaschutzes zukünftig zwischen den Staaten verteilen werden.
Jetzt hat ein Forscherteam der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung und des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change die Bedeutung von Transferzahlungen für internationale Klimaschutzabkommen erstmals vor dem Hintergrund der aktuell bestehenden Unsicherheiten untersucht.
Dazu wurden die Ergebnisse der bisher existierenden empirischen Studien zu den Folgen des Klimawandels sowie den Kosten des Klimaschutzes ausgewertet und auf dieser Grundlage die bestehenden Unsicherheiten modelliert. Deren Auswirkungen auf den Erfolg von Klimaverhandlungen wurde anschließend einmal mit und einmal ohne zwischenstaatliche Transferzahlungen in einem regionalaufgelösten, gekoppelten Modell der Ökonomie und des Klimasystems („integriertes Assessment Modell“) simuliert.
„Unsere Studie zeigt, dass zwischenstaatliche Transferzahlungen eine große Chance für die internationalen Klimaverhandlungen bieten“, betont Jasper Meya von der Arbeitsgruppe Ressourcenökonomik an der Humboldt-Universität zu Berlin. „Staaten können sich mit Transferzahlungen wechselseitig gegen die Folgen des Klimawandels versichern. Damit vergrößert sich der Spielraum für die Bildung von Koalitionen bei den internationalen Klimaverhandlungen und damit am Ende auch für wirksame Klimaschutzvereinbarungen, die im Eigeninteresse der Staaten liegen.“
Studie
Meya, J. N., Kornek, U. & Lessmann, K. (2017): How empirical uncertainties influence the stability of climate coalitions. Int Environ Agreements. https://doi.org/10.1007/s10784-017-9378-5
Kontakt
Jasper N. Meya
Albrecht Daniel Thaer - Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften
Arbeitsgruppe Ressourcenökonomie
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-46368
jasper.meya@hu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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