idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.11.2017 10:39

„Der Papst hat sich zu Tod gefallen, von seinem hohen Stuhle“

Lisa Dittrich Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Zum 500. Reformationsjubiläum führt die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen Heinrich Kielmanns Komödie „Tetzelocramia“ auf – Vorstellungen am 1., 7., 9., 11. und 14. Dezember 2017

    Ist Gelegenheitsdichtung nicht in dem Moment hinfällig, in dem der Anlass für ihre Komposition verstrichen ist? Sicherlich nicht, wenn das Jubiläum des Anlasses alle 100 Jahre wiederkehrt und die Texte mit Witz und Verstand verfasst sind. – Dieser Gedanke steht hinter der Textauswahl der Theatergruppe des Instituts für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) für das diesjährige Reformationsjubiläum. Mit Heinrich Kielmanns „Tetzelocramia“ bringen die Gießener Studierenden aus der großen Auswahl von Schauspielen, die für das erste Reformationsjubiläum 1617 verfasst worden sind, jenes Stück auf die Bühne, das sicherlich mit dem meisten Witz die Vorgaben umsetzt, die in verschiedenen protestantischen Ländern für die Feier des 100. Jubiläums des sogenannten Thesenanschlags Luthers erlassen worden waren.

    Es handelt sich bei „Tetzelocramia“ um eine erneute Kostprobe frühneuzeitlicher Polemik, wie immer mit einem Augenzwinkern und großer Spielfreude vorgetragen von den Studierenden der JLU unter der Anleitung der Germanistin Prof. Dr. Cora Dietl. In diesem Jahr sind besonders viele Aufführungen geplant: am 1. Dezember in Bamberg, am 7. Dezember in Hungen, am 9. Dezember in Grünberg, am 11. Dezember in Gießen und am 14. Dezember 2017 in Marburg. Das Gießener Publikum sollte sich besonders den Termin am 11. Dezember 2017 um 18 Uhr in der Pankratiuskapelle im Kalender vormerken.

    Die Medienvertreterinnen und -vertreter sind zudem herzlich eingeladen
    zur Generalprobe am 27. November 2017
    um 17 Uhr im Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 10, Haus E, Raum E 104.

    Das Stück „Tetzelocramia“ ist ursprünglich für die Fürstenschule in Pommern-Stettin geschrieben worden. Heinrich Kielmann lässt sich von den Lesungstexten anregen, die für die Festgottesdienste vorgeschriebenen waren: die Warnung vor falschen Predigern und die Ankündigung des Sturzes Satans. Den Ablassprediger Johannes Tetzel stilisiert Kielmann daher zum Prediger des Antichrist und Papst Leo zum stürzenden Satan. Er folgt dabei allerdings entschieden seiner Grundüberzeugung, dass Feste in übermütiger Stimmung zu feiern seien. Es sei geradezu notwendig, erklärt er, „gesalzene“ Scherze in den Text einzufügen. Der Narr Miska etwa kann dadurch seinem losen Mundwerk freien Lauf lassen und sich weigern, dem Papst den A... zu küssen. Schließlich werden ja all die losen Sprüche des „Michelchens“ hinterher durch den Erzengel Michael auf eine höhere Ebene gehoben. Und Beelzebub darf seine große Freude daran haben, dass er (wenn auch nicht ganz freiwillig) als „sanctus“ angerufen wird, auch wenn das letztlich nur seinen Untergang einläutet. Die Gäste dürfen sich auf eine bissige und turbulente Komödie freuen.

    Mitwirkende:
    Prof. Dr. Cora Dietl – Religio; Conscientia
    Ronja Boiger – Miska; Coridon; Beelzebub
    Joanna Cramm – Veritas
    Mike Hedrich – Hybristes; Gollius
    Melissa Heerz – Hans; Fürst; Michael
    Christine Kluge – Tetzel
    Scarlett Lüsser – Hofteufel; Exorzist
    Adrian Verscharen – Schatzmeister; Junker; Luther

    Der Eintritt ist zu allen Aufführungen frei.

    Termine

    Aufführungen:
    01.12.2017, 18 Uhr: Universität Bamberg, Hörsaal U7/01.05
    07.12.2017, 19 Uhr: Hungen, Evangelische Stadtkirche
    09.12.2017, 16 Uhr: Grünberg, Hospitalkirche
    11.12.2017, 18 Uhr: Gießen, Pankratiuskapelle
    14.12.2017, 18 Uhr: Universität Marburg, Alte Aula.

    Pressetermin:
    Generalprobe am Montag, 27. November 2017, um 17 Uhr,
    Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 10, Haus E, Raum E 104

    Weitere Informationen

    Kontakt

    Prof. Dr. Cora Dietl
    Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen
    Otto-Behaghel-Straße 10 B; 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-29080; Fax: 0641 99-29089
    E-Mail: cora.dietl@germanistik.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.coradietl.de
    http://www.staff.uni-giessen.de/~g91159/theaterprojekte.htm


    Bilder

    Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der JLU unter der Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl
    Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der JLU unter der Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl
    JLU-Pressestelle / Rolf K. Wegst
    None

    Scarlett Marie Lüsser, Christine Kluge, Joana Cramm (v. l. n. r. ) bei einer Probe
    Scarlett Marie Lüsser, Christine Kluge, Joana Cramm (v. l. n. r. ) bei einer Probe
    JLU-Pressestlle / Rolf K. Wegst
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik der JLU unter der Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl


    Zum Download

    x

    Scarlett Marie Lüsser, Christine Kluge, Joana Cramm (v. l. n. r. ) bei einer Probe


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).