idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.11.2017 15:55

Potentiale und Visionen in der ukrainischen Agrarwirtschaft

Daniela Schimming Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO)

    Diskussionsveranstaltung auf der Agritechnica 2017 in Hannover

    Der Deutsch-Ukrainische Agrarpolitische Dialog (APD) richtete in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA), der DLG e.V. und dem Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) am 14. November 2017 auf der Agritechnica in Hannover eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Potentiale in der Landwirtschaft der Ukraine – Visionen der ukrainischen Agrarwirtschaft“ aus. Auf dem Podium tauschten sich deutsche und ukrainische Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verbandswesen, Agrarwirtschaft und Wissenschaft zu den Entwicklungsperspektiven des ukrainischen Agrar- und Ernährungssektors aus. Dabei stellte auch der neue ukrainische Dachverband Nationales Ukrainisches Agrarforum seine Visionen zur Erschließung der Potentiale vor.

    Der parlamentarische Staatsekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Peter Bleser, verwies auf die Produktionspotentiale in der Ukraine, die es weiterhin zu heben gilt. Olga Trofimzewa, stellvertretende Ministerin für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, betonte unter anderem die Bedeutung einer diversifizierten sektoralen Exportstrategie, welche insbesondere den Anteil hochwertiger, verarbeiteter Produkte oder den Export von Agrartechnologie ausbauen soll. Mariia Didukh präsentierte den neu gegründeten Dachverband Nationales Ukrainisches Agrarforum, welcher aus einem Zusammenschluss von fünf großen Agrarverbänden der Ukraine besteht. Als wichtige sektorale Entwicklungsziele stellte die Direktorin des Verbandes neben Produktivitätserhöhungen und der Verbesserung von Produktqualität und -sicherheit auch auf die Generierung neuer Absatzmärkte, der Verbesserung der Reputation der ukrainischen Agrarwirtschaft und die Stärkung von Produkten „Made in Ukraine“ ab. Werner Hilse, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, verwies auf Herausforderungen etwa bei der Gestaltung einer klimagerechten Produktion und bei der zunehmenden Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen und landwirtschaftlicher Produktionsrealität. Er stellte den Austausch mit gesellschaftlichen Anspruchsgruppen als wichtiges Element der Verbandsarbeit heraus.

    In der anschließenden Podiumsdiskussion verwiesen Taras Vysotskyi, Generaldirektor des Ukrainischen Agribusiness Clubs, und Pawel Koval, Ukrainische Agrarkonföderation, darauf, dass insbesondere institutionelle Hindernisse für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Sektors und zur Sicherung von langfristigen Investitionen überwunden werden müssten. Der Dialog zwischen den verschiedenen Stakeholdern sei hier von großer Bedeutung. Dirk Stratmann, Ländersprecher Ukraine der Arbeitsgruppe Agrarwirtschaft, stellte Budgetsicherheit als einen wichtigen Erfolgsfaktor für die Startphase des neu gegründeten Dachverbands heraus. Zusätzlich empfahl er, mit unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Heterogenität der Marktteilnehmer Rechnung zu tragen. Philipp Schulze-Esking, Vizepräsident der DLG e.V. betonte das Potential eines Dachverbandes zur Bündelung und Kommunikation der Interessen. IAMO-Direktor Alfons Balmann zeigte mit Blick auf die betrieblichen Produktivitätsreserven auf, dass Produktivitätssteigerungen nicht automatisch mit erhöhter Rentabilität einhergehen. Besondere Herausforderung für den Sektor und damit auch Ansatzpunkte weiterer Verbandsarbeit liegen unter anderem bei der Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte und der Entwicklung von IT Strukturen, die einer wissensintensiven Landwirtschaft gerecht werden.

    Text: 3.682 Zeichen (mit Leerzeichen)

    Über das IAMO

    Das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) widmet sich der Analyse von wirtschaftlichen, sozialen und politischen Veränderungsprozessen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie in den ländlichen Räumen. Sein Untersuchungsgebiet erstreckt sich von der sich erweiternden EU über die Transformationsregionen Mittel-, Ost- und Südosteuropas bis nach Zentral- und Ostasien. Das IAMO leistet dabei einen Beitrag zum besseren Verständnis des institutionellen, strukturellen und technologischen Wandels. Darüber hinaus untersucht es die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Agrar- und Ernährungssektor sowie die Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung. Für deren Bewältigung werden Strategien und Optionen für Unternehmen, Agrarmärkte und Politik abgeleitet und analysiert. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 gehört das IAMO als außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft an.

    Wissenschaftlicher Kontakt

    Dr. Franziska Schaft
    IAMO, Stellvertretende Leiterin der Abteilung Strukturwandel
    Tel.: +49 345 2928-229
    schaft@iamo.de
    www.iamo.de

    Pressekontakt

    Daniela Schimming
    IAMO, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: +49 345 2928-330
    presse@iamo.de
    www.iamo.de


    Weitere Informationen:

    https://www.iamo.de/presse/pressemitteilungen/artikel/potentiale-und-visionen-in...


    Bilder

    Podiumsdiskussion mit Alfons Balmann, Pawel Koval, Philipp Schulze-Esking, Dirk Strathmann und Taras Vysotskyi (v.l.n.r.). Foto: Franziska Schaft @ IAMO
    Podiumsdiskussion mit Alfons Balmann, Pawel Koval, Philipp Schulze-Esking, Dirk Strathmann und Taras ...

    None


    Anhang
    attachment icon PM 09/2017 Agritechnica 2017

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Politik, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Podiumsdiskussion mit Alfons Balmann, Pawel Koval, Philipp Schulze-Esking, Dirk Strathmann und Taras Vysotskyi (v.l.n.r.). Foto: Franziska Schaft @ IAMO


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).