Der Wissenschaftler der Uni Witten/Herdecke forscht zum Verhältnis von formalen und physiologischen Modellen in den Kognitionswissenschaften
Das Sidney M. Edelstein Zentrum für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften, Technologie und Medizin an der Hebräischen Universität Jerusalem vergibt jedes Jahr zwei Senior Forschungs-Fellowships an herausragende internationale Forscher. Die Preisträger sind in ihrem Forschungsfeld durch hervorragende Leistungen und innovative Ansätze bekannt geworden. In diesem Jahr wurde die Forschungsleistung von Jens Harbecke, Professor für Philosophie der Sozialwissenschaften an der Universität Witten/Herdecke (UW/H), mit diesem Stipendium gewürdigt. „Es ist für mich eine große Ehre, diese Auszeichnung zu erhalten. Die Hebräische Universität ist international renommiert. Und unter den bisherigen Preisträgern sind weithin bekannte Namen aus der Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsgeschichte“, freut sich Harbecke.
Prof. Harbecke wird im Februar und März 2018 in Jerusalem mit dortigen Wissenschaftlern ein philosophisches Forschungsprojekt zum Verhältnis von formalen oder komputationalen und physiologischen Modellen in den Kognitionswissenschaften durchzuführen. „Uns interessiert, wie sich diese grundlegend verschiedenen Forschungsansätze zueinander verhalten. Komputationale Modelle geben Aufschluss über die Prinzipien der Informationsverarbeitung im Gehirn; physiologische Modelle zeigen auf, welche Gehirnareale durch physische Signale miteinander verbunden sind. Das Verhältnis beider ist komplizierter, als es zunächst scheinen mag. Eine Antwort kommt nicht ohne philosophische Festlegungen aus.“
Prof. Harbecke arbeitet bereits seit einigen Jahren mit Prof. Shagrir, dem Vize-Rektor der Hebräischen Universität, im Rahmen eines durch den Deutsch-Israelischen Fonds geförderten Projektes zusammen. „Zudem verbindet mich mit Dr. Arnon Levy, einem Wissenschaftsphilosophen an der Hebräischen Universität, das Interesse an dem Prozess der Abgrenzung von forschungsrelevanten Phänomenen in der Kognitionswissenschaft“, betont Harbecke die enge Kooperation mit Jerusalem. Beide Projekte knüpfen inhaltlich an das EU-geförderte Forschungsprojekt zur Integration von Sozial- und Kognitionswissenschaften an der UW/H an, dem Harbecke zurzeit als internationaler Koordinator der Forscher-Teams in Witten, Helsinki und Louvain-la-Neuve vorsteht. „Wir müssen auf Dauer besser verstehen, warum und auf welche Weise die Sozialwissenschaften von Ergebnissen aus den Kognitionswissenschaften profitieren können. Das ist mindestens zum Teil eine wissenschaftsphilosophische Frage“, beschreibt Harbecke das Ziel seiner Forschung. Er hofft, mit Hilfe des Edelstein Fellowships auf dem Weg zu einer Antwort einige Schritte weiter voran zu kommen.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Jens Harbecke, jens.harbecke@uni-wh.de oder 02302 / 926-511
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Wirtschaft
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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