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13.12.2017 13:24

Die innere Uhr der Pflanzen

Jörg Heeren Medien und News
Universität Bielefeld

    „research_tv“ stellt Bielefelder Forschung zu Nobelpreisthema vor

    Die Amerikaner Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young haben am Sonntag (10.12.2017) den Nobelpreis für ihre Forschung zur inneren Uhr erhalten. Sie entdeckten den molekularen Mechanismus, der den Biorhythmen zugrunde liegt. Wie Bielefelder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Forschung zur inneren Uhr mit vorantreiben, stellt ein neuer „research_tv“-Beitrag vor.

    Die Biochemikerin Professorin Dr. Dorothee Staiger von der Universität Bielefeld erklärt, worin die Leistung der drei Nobelpreisträger besteht und sie berichtet, welche Erkenntnisse ihre Forschungsgruppe gemeinsam mit Kooperationspartnern gewonnen hat.

    „Es war schon lange fällig, dass es für die innere Uhr den Nobelpreis gibt“, sagt Dorothee Staiger. Bemerkenswert sei, dass mit dem Preis Grundlagenforschung geehrt werde – also Untersuchungen zu grundlegenden Zusammenhängen in der Natur.

    Während die amerikanischen Kollegen die innere Uhr bei Tieren analysieren, befasst sich Staigers Arbeitsgruppe „RNA-Biologie und Molekulare Physiologie“ mit Biorhythmen bei Pflanzen. „Zu der Zeit, als Hall, Rosbash und Young das erste Uhrenprotein entdeckten, haben wir ein anderes Protein bei Pflanzen entdeckt, das so ähnlich wirkt“, berichtet Staiger. „Der Unterschied liegt darin, dass es nicht gänzlich selbstständig wirkt – es ist auf die zentrale innere Uhr angewiesen. Wir haben es deshalb als Hilfsuhr bezeichnet. Es war die erste Hilfsuhr, die molekular identifiziert wurde.“

    Staigers Arbeitsgruppe hat jetzt einen neuen Regelungsprozess dieses besonderen Proteins gefunden. Dafür entwickelte die Gruppe systembiologische Methoden für die Anwendung in Pflanzen weiter.
    Die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Katja Meyer und Dr. Tino Köster führten eine Art Volkszählung in der Pflanze durch: Sie isolierten alle Boten-RNAs, die von dem „Hilfsuhr“-Protein gebunden werden.

    Mit bioinformatischen Verfahren ermittelte Staigers Mitarbeiter Martin Lewinski zusammen mit dem Team von Professor Dr. Ivo Große vom Institut für Informatik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wie sich das Hilfsuhr-Protein und diese Boten-RNAs miteinander verbinden. Anschließend untersuchte Staigers Team, wie die Hilfsuhr diese Boten-RNAs reguliert. Dazu entnahmen sie über mehrere Tage alle zwei Stunden die Boten-RNAs aus der Pflanze und analysierten sie.

    „Die Verbindung des Hilfsuhr-Proteins mit den Boten-RNAs ist wichtig, weil sie dazu beiträgt, die innere Uhr am Laufen zu halten“, sagt Staiger.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Dorothee Staiger, Universität Bielefeld
    Fakultät für Biologie
    Telefon: 0521 106-5609
    E-Mail: dorothee.staiger@uni-bielefeld.de


    Weitere Informationen:


    http://bit.ly/2Akw4JS „Innere Uhr: Biologen erforschen Mechanismus einer Hilfs-Uhr“ (Pressemitteilung vom 16.11.2017)
    http://bit.ly/2C7UL9E Arbeitsgruppe „RNA-Biologie und Molekulare Physiologie“
    http://bit.ly/2Ahc2Mx Übersicht der research_tv-Wissenschaftsvideos


    Bilder

    Die Biochemikerin Professorin Dr. Dorothee Staiger von der Universität Bielefeld forscht seit zwanzig Jahren an der inneren Uhr der Pflanzen.
    Die Biochemikerin Professorin Dr. Dorothee Staiger von der Universität Bielefeld forscht seit zwanzi ...
    Screenshot: research_tv/Universität Bielefeld
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Chemie, Medizin
    überregional
    Kooperationen
    Deutsch


     

    Die Biochemikerin Professorin Dr. Dorothee Staiger von der Universität Bielefeld forscht seit zwanzig Jahren an der inneren Uhr der Pflanzen.


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