idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.03.2018 10:34

Kommunizieren mit Bildkarten und Kommunikator – auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen

Alexander Pradka Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Fresenius

    Hochschule Fresenius weist am Tag der Logopädie auf Wichtigkeit unterstützter Kommunikation hin: Am 6. März ist Tag der Logopädie. In diesem Jahr steht dieser unter dem Motto „Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen“. Für die Hochschule Fresenius in Idstein ist das ein Anlass, auf die Wichtigkeit alternativer Kommunikationsmittel und die Begleitung Betroffener durch Logopäden und Sprachtherapeuten hinzuweisen. Am Tag der Logopädie richtet die Hochschule Fresenius eine Telefon-Hotline ein.

    „Wer nur sehr eingeschränkt oder gar nicht über den Weg der gesprochenen oder der Gebärdensprache mit anderen kommunizieren kann, ist häufig nicht in der Lage, ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, berichtet Maike Gumpert, Koordinatorin des Studiengangs Logopädie an der Hochschule Fresenius in Idstein. „So genannte alternative Kommunikationsmittel bieten diesen Menschen die Chance, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern und auf diese Weise am sozialen Leben teilzuhaben.“ Von körpereigenen Kommunikationsformen wie Zeige- und Blickbewegungen, Mimik und Gestik sind gegenständliche Hilfsmittel wie Bildkarten, Tafeln oder elektronische Geräte zu unterscheiden. „Was am besten geeignet ist, ist individuell sehr verschieden und hängt auch vom Umfeld ab“, sagt Gumpert.

    Angehende Sprachtherapeuten lernen an der Hochschule Fresenius im Rahmen der Kooperation mit der logopädischen Praxis Bruni Zeuner in Idstein die berufliche Praxis kennen. Außerdem beschäftigen sich Studierende in mehreren Unterrichtseinheiten speziell mit Herstellerfirmen und deren Produkten zur unterstützten Kommunikation. Ali G. zum Beispiel leidet unter Muskelschwund, ist motorisch stark eingeschränkt und wird seit seiner Geburt vor 18 Jahren dauerbeatmet. Eine Kommunikation über gesprochene Sprache oder Gebärdensprache ist nicht möglich. Ali kommuniziert in seinem Alltag über Bildkarten, das Fingeralphabet und einen iPad-basierten Kommunikator. Er hat ein eigenes Mailkonto und kann das Internet nutzen. „Dank der unterstützten Kommunikation können wir Alis Wünsche besser verstehen und berücksichtigen. Es ermöglicht ihm nicht nur den sozialen Kontakt zur Außenwelt, sondern auch Bildung. Er lernt mithilfe des Kommunikators sogar Fremdsprachen“, so Frank Kandler, Alis behandelnder Logopäde.

    Eine weitere Patientin hat eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems – amyotrophe Lateralsklerose oder kurz ALS. Sie steuert mit den Augen einen Computer und kann alle Windows-Programme nutzen oder E-Mails schreiben. Mithilfe eines Kommunikationsprogramms ist sie auch in der Lage, ihr Umfeld, also beispielsweise Lampen und Fernseher, zu bedienen. „Vielen ist nicht bekannt, was heute technisch alles möglich ist. Aber die Technik ist es nicht allein. Hinter den Errungenschaften stecken langwierige Lernprozesse und sehr viele Übungseinheiten“, so Gumpert. Daher brauchen die Betroffenen jemanden, der ihnen die Nutzung eines Kommunikationssystems immer wieder vormacht. Sprachtherapeuten und Logopäden bezeichnen diesen Vorgang als „Modelling“. „Und es ist essenziell, von Anfang an Familienangehörige und Freunde mitzunehmen, damit auch sie den Umgang lernen und unterstützen.“

    Am Dienstag, den 6. März, dem Tag der Logopädie, können sich Interessenten zum Thema informieren. Unter der Telefonnummer 06126-9352910 beantworten die Experten der Hochschule Fresenius auch Fragen zu Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen oder zu Kommunikationsveränderungen im Alter, deren Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).