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15.03.2018 10:08

Darmkrebs-Studie: Über 40 Prozent der Betroffenen fühlen sich vom Hausarzt nicht ernst genommen

Melanie Hahn Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Fresenius

    In Zusammenarbeit mit der Felix Burda Stiftung haben sich Studentinnen der (Wirtschafts-) Psychologie im Studienschwerpunkt Gesundheitspsychologie an der Hochschule Fresenius in München im Rahmen ihres Studienprojekts „Darmkrebsrisiko und Vorsorge – Awareness der jungen Generation“ mit dem Thema Darmkrebs und den Möglichkeiten der besseren Bewusstseinsbildung bei jungen Menschen auseinandergesetzt.

    . Aussagen wie „Darmkrebs betrifft nur ältere Menschen“ oder „Darmspiegelungen sind erst ab 50 notwendig“ sind geläufig, treffen so aber nicht mehr zu. Denn neuerdings zeigt sich ein alarmierender Trend: Die Zahl an Neuerkrankungen bei über 50-Jährigen sinkt, wohingegen sie bei der jüngeren Generation deutlich ansteigt. Als Ursache dieser Tendenz werden bestimmte Lebensstilfaktoren und die Zunahme von Übergewicht vermutet. Hat ein Familienangehöriger an Darmkrebs gelitten, ist das Risiko, ebenfalls daran zu erkranken, deutlich erhöht. Weiß man um dieses Risiko und die Vorsorgeuntersuchungen und wird frühzeitig und adäquat behandelt, hat man gute Aussichten auf Heilung.

    Wie man auch bei der jüngeren Generation ein Bewusstsein für das Thema Darmkrebs und für die Relevanz der Vorsorge schaffen kann, damit haben sich die Studierenden im Rahmen einer Projektarbeit beschäftigt.

    Dazu haben sie einen multimethodalen Erhebungsansatz gewählt: Dieser enthält sowohl einen selbstkonzipierten Fragebogen als auch Experteninterviews mit Betroffenen. Zentrale Themen bildeten dabei das Wissen über Darmkrebs, Risikogruppen, die Behandlung sowie Ideen zur Prävention.

    Das Ergebnis: Weder Betroffene noch viele Hausärzte scheinen ausreichend darüber im Bilde zu sein, dass auch jüngere und insbesondere familiär vorbelastete Menschen an Darmkrebs erkranken können. So wurde ermittelt, dass bei den 18-34-jährigen Nicht-Erkrankten zwar 27 Prozent angaben, familiär vorbelastet zu sein, davon stuften jedoch 19 Prozent ihr Risiko, ebenfalls zu erkranken, als niedrig ein. 10 der 11 persönlich Befragten, die vor ihrem 50. Lebensjahr an Darmkrebs erkrankten, berichteten davon, dass sie von ihrem Hausarzt über einen längeren Zeitraum falsch behandelt worden seien. Ein oft gehörter Satz lautete: "Sie sind viel zu jung, um Darmkrebs zu haben." Auch die zusätzliche Online-Umfrage der Studentinnen unter 605 Darmkrebs-Betroffenen jeden Alters, zeigt: 42,6% der Befragten hatten das Gefühl, dass ihre Beschwerden vom Hausarzt nicht ernst genommen wurden. 32,4 % der Teilnehmer gaben an, dass ihre Symptome über einen längeren Zeitraum von ihrem Hausarzt behandelt wurden, ohne dass sich eine Verbesserung eingestellt hat. Im Durchschnitt wurden die Befragten erst nach rund 11 Monaten erfolgloser Behandlung an einen Facharzt überwiesen: Diagnose Darmkrebs!

    Die Erhebung der Studierenden verdeutlicht die Notwendigkeit, sowohl die jüngere Generation als auch die Hausärzte besser aufzuklären. Denn: Es gibt kein zu jung für Darmkrebs!


    Weitere Informationen:

    http://www.hs-fresenius.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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