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16.03.2018 12:11

Hochdurchsatzsequenzierung: DFG richtet vier Kompetenzzentren ein

Benedikt Bastong Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Insgesamt 14 Millionen Euro Fördergeld für zunächst drei Jahre / „Große Signalwirkung“

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet vier Kompetenzzentren für Hochdurchsatzsequenzierung ein. Dies beschloss der Hauptausschuss der DFG im Rahmen seiner Frühjahrssitzung in Bonn. Die vier Zentren wurden aus insgesamt sechs Bewerbungen ausgewählt. Sie werden mit der „Next Generation Sequencing“-Technologie (kurz NGS) ausgestattet und mit einer Summe von insgesamt 14 Millionen Euro für zunächst drei Jahre gefördert. Hinzu kommt eine 22-prozentige Programmpauschale für indirekte Kosten, die durch den Betrieb der Zentren entstehen. Die geförderten Hochschulen sollen künftig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern standortübergreifend Beratung zu Sequenzierprojekten und Bioinformatik anbieten.

    Die vier geförderten Zentren sind: das „West German Genome Center“, eine Kooperation unter Federführung der Universität zu Köln mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; das „NGS Competence Center Tübingen“ der Eberhard Karls Universität Tübingen; das „DRESDEN-concept Genome Center“ der Technischen Universität Dresden; sowie das „Competence Centre for Genomic Analysis Kiel“ der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Die Kompetenzzentren wurden im Rahmen einer Ausschreibung und durch eine Begutachtungsgruppe unter internationaler Beteiligung nach wissenschaftlichen und infrastrukturellen Qualitätskriterien ausgewählt.

    Mit der im Juli 2017 beschlossenen Förderinitiative möchte die DFG den dringenden Bedarf an modernen NGS-Infrastrukturen an Hochschulen auffangen. Dabei sollen die Kompetenzzentren und deren Vernetzung nur der erste Schritt hin zum Aufbau einer größeren nationalen Infrastruktur sein. „Ich denke, dass mit der Förderentscheidung eine sehr erfolgreiche erste Phase der NGS-Förderinitiative eingeleitet werden kann: der Aufbau von vier über ganz Deutschland verteilten Kompetenzzentren“, sagte Prof. Dr. Katja Becker, Vizepräsidentin der DFG und Vorsitzende der Arbeitsgruppe, die die Förderinitiative erarbeitet hat. „Die Signalwirkung der Initiative richtet sich aber natürlich auch an andere Geldgeber, da die DFG mit der Förderinitiative nur einen dringenden Bedarf, aber nicht den notwendigen Aufbau und Unterhalt einer größeren nationalen NGS-Infrastruktur und -Förderung dauerhaft abdecken kann.“

    Eine zweite Ausschreibung, die in Kürze erfolgen soll, richtet sich an Projekte mit mittelgroßem Sequenzierbedarf – in Höhe von 100 000 Euro bis zu 1 Million Euro. Anträge hierfür können über alle Wissenschaftsstandorte in Deutschland hinweg und für alle Organismen gestellt werden. Die notwendigen Sequenzierleistungen werden über die nun geförderten Zentren erbracht.

    Mit NGS lässt sich das Genom, Epigenom und Transkriptom einer biologischen Probe vollständig erfassen und quantifizieren. Durch die Datenintensivität der Methode – neueste Geräte erzeugen bis zu 6 Terrabyte an Daten in weniger als zwei Tagen – und die sich daraus ergebende Komplexität der bioinformatischen Analysen, wird offensichtlich, dass ein möglichst breites Serviceangebot für viele wissenschaftliche Nutzerinnen und Nutzer eine bioinformatische Beratung im Vorfeld und bei der Auswertung der Daten beinhalten muss. Hier liegt nach Ansicht der DFG auch der Mehrwert bei der Nutzung von akademischen Einrichtungen, da qualitativ hochwertige und den sehr diversen wissenschaftlichen Fragestellungen angepasste Sequenzierleistungen zurzeit oftmals nicht durch kommerzielle Lösungen beziehungsweise Anbieter abbildbar sind.

    Weiterführende Informationen

    Medienkontakt:
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de

    Auskünfte erteilen auch die Ansprechpartner in den geförderten Zentren:
    West German Genome Center: Prof. Dr. Peter Nürnberg
    NGS Competence Center Tübingen: Prof. Dr. Olaf Riess
    DRESDEN-concept Genome Center: Prof. Dr. Ezio Bonifacio
    Competence Centre for Genomic Analysis Kiel: Prof. Dr. Philip Caspar Rosenstiel

    Fachlicher Ansprechpartner in der DFG-Geschäftsstelle:
    Dr. Gunter Merdes, Gruppe Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik, Tel. +49 228 885-2476, gunter.merdes@dfg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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