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11.05.2018 12:56

Aktuelles aus der Endodontie

Anja Vogler Marketing und Kommunikation
Dresden International University

    In nur zwei Tagen erhielten die knapp 30 Zahnärzte im Rahmen des Masterstudiengangs Parodontologie und Implantattherapie in der Dresden International University (DIU) Dresden eine komplette Übersicht über die aktuellen Themen in der Endodontie.

    Seit 2007 vermittelt Dipl.-Stom. M. Arnold jeweils zum Abschluss des Masterstudiengangs die Übersicht zu den Grundlagen der Endodontie und deren Bedeutung für die Praxis.

    Start ist ein theoretischer Exkurs zu den morphologischen Grundlagen des Dentins und dem Aufbau der Pulpa. Die Abwehr-, Reparatur- und Regenerationsleistungen der Pulpazellen und die Bildung mineralisierter Gewebe stehen dabei im Mittelpunkt. Die Teilnehmer lernen Dentinarten zu differenzieren, um sich im Verlauf einer endodontischen Therapie besser orientieren zu können. Während Primär- und Sekundärdentin physiologisch kontinuierlich von den primären Odontoblasten produziert werden und schrittweise das Kanalsystem einengen und differenzierte Kanalsysteme entwickeln, so kann das durch sekundäre Odontoblasten gebildete Tertiärdentin den Zugang zum Wurzelkanalsystem komplett verschließen.

    Die Teilnehmer üben an extrahierten Zähnen das Wiedererkennen der Strukturen und die Orientierung innerhalb der endodontischen Zugangskavität, um Wurzelkanäle sicher, fehlerfrei und vollständig auffinden zu können.

    Im zweiten Teil werden die Grundlagen der medizinischen Mikrobiologie auf die besonderen Bedingungen im Wurzelkanal vorgestellt. Insbesondere die Bildung von Biofilmen und das erforderliche Management zur Entfernung werden erörtert. Im Mittelpunkt stehen einige bekannte pathologische Bakterienspezies und deren Verhalten im Wurzelkanalsystem und angrenzenden Dentin.

    Bewährte und aktuelle Desinfektionsprotokolle für eine optimale chemische Desinfektion des infizierten Wurzelkanalsystems werden vorgestellt und mit den Teilnehmern diskutiert. Das alleinige Spülen von mechanisch erweiterten Wurzelkanälen ist nicht effizient genug. Bedeutsam für die Reinigung und Desinfektion ist der kontinuierliche Austausch der intrakanalären Desinfektion und die begleitende Reinigung mit mikroabrasiven Systemen wie z.B. dem Self Adjusting System (SAF). An eigenen REM-Aufnahmen konnte die Wirkung der Desinfektionslösungen am Dentin, Smear layer und Debris nachgewiesen werden. Die effiziente Einbeziehung der Assistenz in den therapeutischen Verlauf ermöglicht dabei ein effektives Arbeiten ohne Unterbrechung.

    Im praktischen Übungsteil können die Teilnehmer unter Sicht mit Dentalmikroskopen (Pico und ProErgo, Zeiss Oberkochen) das theoretisch vermittelte Wissen nachvollziehen. Kontrolle und Korrektur der endodontischen Zugangskavität, die Aufbereitung mit modernen NiTi-Feilen in rotierender (ProFile, ProTaperNext) und reziprokierender (WaveOneGold) Arbeitsweise und schließlich die thermoplastische Wurzelkanalfüllung rundeten das Programm für die interessierten Teilnehmer ab. Unterstützt wurde der Kurs von der Firma Maillefer. Dank besonders an Frau Nikosia (Dentsply/Sirona).

    Am zweiten Kurstag erfolgt das vertiefende Erörtern theoretischer Grundlagen. Ein für Parodontologen und Endodontologen in gleichem Maße wichtiges Thema ist die korrekte Differenzialdiagnostik einer Endo- Paro-Läsion von einer Paro-Endo-Läsion. Werden Details übersehen, so kann mit einer inadäquaten Therapie das Ziel der Erhaltung des betroffenen Zahnes verfehlt werden. Mit der intrakoronalen Befundaufnahme und Diagnostik (IKD) können spezielle Fragestellungen zur Abklärung einer Verdachtsdiagnose oder der Prognose eines Zahnes besser abgeklärt werden. Die IKD sollte vor Beginn einer jeden endodontischen Therapie erfolgen und die extraoralen und intraoralen Befunde einbeziehen für eine exakte Diagnosestellung. Beispiele aus täglichen Arbeit der Endo-Spezialpraxis illustrierten die Notwendigkeit und die Relevanz der IKD vor allem für den Allgemeinzahnarzt.

    Zum Abschluss wurden Themen der dentalen Traumatologie und neue Therapieverfahren vorgestellt, bei denen Mechanismen der biologischen Reparatur und Regeneration genutzt werden können.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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