idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.05.2018 13:36

ForscherInnen der Uni Graz entschlüsseln, wie der Cholera-Erreger zwischen Ausbrüchen überlebt

Mag. Dagmar Eklaude Presse + Kommunikation
Karl-Franzens-Universität Graz

    Das Bakterium Vibrio cholerae gedeiht in mit Fäkalien verunreinigtem Wasser. Wie es dort überlebt und sich vermehrt, bevor es im Menschen die lebensbedrohliche Durchfallerkrankung auslösen kann, untersuchen WissenschafterInnen weltweit. So wollen sie neue Strategien gegen die Seuche entwickeln und die explosionsartigen Cholera-Ausbrüche bereits in der Entstehung bekämpfen. Das Team um Kristina Schild-Prüfert und Stefan Schild vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität Graz haben erste Erkenntnisse gewonnen, wie Vibrio cholerae räuberischen Fadenwürmern in der Umwelt entkommen. Die Ergebnisse wurden im Journal mSpheres veröffentlicht.

    Fadenwürmer, die sowohl im Meer, im Süßwasser als auch im Erdboden vorkommen, haben unter anderem Bakterien auf dem Speiseplan und sorgen damit für hygienischere Bedingungen in ihrer Umwelt. Der Cholera-Erreger hat allerdings einen Weg gefunden, diesen Gegner zu überwinden. „Er besiedelt den Verdauungstrakt des Wurms und setzt dabei Stoffe frei, die Entwicklung und Wachstum des Fressfeindes behindern“, beschreibt Schild. Die befallenen Tiere erreichen das Erwachsenenstadium nicht mehr und können sich folglich auch nicht fortpflanzen. Das Grazer Team hat unter anderem jenes Gen identifiziert, das für die Besiedelung und Kolonisierung des Fadenwurms verantwortlich ist.
    Die Studie zeigt außerdem, dass das Bakterium für diese Abwehr völlig andere Mechanismen in Gang setzt als im menschlichen Körper. Die ForscherInnen wollen zukünftig das Wechselspiel zwischen dem Krankheitserreger und seinem Fressfeind noch weiter untersuchen, und möglicherweise Strategien erarbeiten, wie Vibrio cholerae bereits in der Umwelt dezimiert werden kann. „Wir haben hier wissenschaftliches Neuland betreten. Ein besseres Verständnis wo und wie menschliche Pathogene zwischen den Ausbrüchen existieren, kann hoffentlich zu neuen Ansätzen zur Eindämmung von Seuchen beitragen“, betont Schild.
    Die Forschungen wurden vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF im Rahmen des Doktoratskollegs „Molekulare Enzymologie“ sowie durch die NAWI-Graz-Frauenförderung finanziert.

    Publikation:
    Cornelia List, Andreas Grutsch, Claudia Radler, Fatih Cakar, Franz G. Zingl, Kristina Schild-Prüfert, Stefan Schild: Genes Activated by Vibrio cholerae upon Exposure to Caenorhabditis elegans Reveal the Mannose-Sensitive Hemagglutinin to Be Essential for Colonization
    mSphere, DOI: 10.1128/mSphereDirect.00238-18

    Kontakt für Rückfragen:
    Assoz. Prof. Dr. Stefan Schild
    Institut für Molekulare Biowissenschaften der Uni Graz
    Tel.: 0316/380-1970
    E-Mail: stefan.schild@uni-graz.at


    Weitere Informationen:

    http://msphere.asm.org/content/3/3/e00238-18


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).