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04.06.2018 11:36

Saarland Informatics Campus gleich dreimal als „Ausgezeichneter Ort“ 2018 prämiert

Gerhild Sieber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Gleich drei Projekte des Saarland Informatics Campus zählen zu den 100 innovativen Preisträgern des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2018. Die Wissenschaftler aus Saarbrücken setzten sich gegen rund 1400 weitere Einreichungen durch. Die Fachrichtung Informatik gewann mit dem Projekt „Auf Sparflamme durchs Weltall“, das Zentrum für Bioinformatik mit dem Projekt „DrugTargetInspector - Computerprogramm für die Krebstherapie“ und das CISPA-Helmholtz-Zentrum in Gründung siegte mit „Keine Chance für Auto-Hacker“. Seit 2015 ist der Saarland Informatics Campus jedes Jahr unter den Ausgezeichneten und hat insgesamt sieben Mal gewonnen.

    Bereits zum dritten Mal in Folge zählt das CISPA-Helmholtz-Zentrum in Gründung zu den Gewinnern des Wettbewerbs. „Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung. Sie zeigt, dass unsere Erfolgsgeschichte über das Saarland hinaus wahrgenommen wird“, erklärt Professor Michael Backes, wissenschaftlicher Direktor des Helmholtz-Zentrums in Gründung. Das Projekt „Keine Chance für Auto-Hacker“ punktete in der Kategorie „Gesellschaft“. Es basiert auf der Tatsache, dass Autos längst Computer auf vier Rädern sind. Ihre Bordcomputer sind über verschiedene Schnittstellen mit der Außenwelt verbunden und bieten so über WLAN-Hotspot bis zur Kopplung mit dem Smartphone Angriffsfläche für Hacker. Sie können beispielsweise die Bremsen manipulieren oder das Auto beschleunigen lassen. Die von Stefan Nürnberger am CISPA–Helmholtz-Zentrum in Gründung entwickelte Software „VatiCAN“ soll solche Attacken verhindern. Informationen aus dem Fahrzeugnetz werden nur dann verarbeitet und Befehle nur befolgt, wenn die richtigen Authentifizierungscodes angehängt wurden. Damit stärkt „VatiCAN“ nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen der Verbraucher.

    Assistent für personalisierte Krebstherapie
    Das Zentrum für Bioinformatik auf dem Saarland Informatics Campus wird bereits das zweite Jahr in Folge ausgezeichnet. In der Kategorie „Wissenschaft“ gewinnt es mit einem neuartigen Datenanalyseverfahren, das Ärzten helfen soll, für jeden Krebspatienten die bestmögliche Therapie zu finden. Die Bioinformatiker aus Saarbrücken nehmen sich damit einer großen Herausforderung der personalisierten Krebsmedizin an: Zahlreiche Antitumor-Medikamente wirken nur gegen bestimmte krankheitserregende Prozesse in Krebszellen, die sich jedoch je nach Patient stark unterscheiden können. Welcher Wirkstoff(-Mix) ist also in einem bestimmten Tumor der wirksamste? Hier soll der von Professor Hans-Peter Lenhof und Lara Schneider entwickelte „DrugTargetInspector“ helfen: Das Computerprogramm ermittelt aus den Geninformationen der Tumorzellen des Patienten sowie mithilfe internationaler pharmakologischer, biologischer und medizinischer Datenbanken die wichtigsten Charakteristika des Tumors und unterstützt Ärzte so bei der Auswahl des Medikaments. Das ermöglicht eine personalisierte Therapie – und gibt Hoffnung in der Bekämpfung der Volkskrankheit Krebs.

    Auf Sparflamme durchs Weltall
    Die Fachrichtung Informatik ist in der Kategorie „Wissenschaft“ aufgrund eines Projektes von Professor Holger Hermanns und Gilles Nies ebenfalls „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“. Die beiden Informatiker haben im Rahmen des durch den europäischen Forschungsrat (ERC) finanzierten Projektes „Power to the people.Verified.“ ein Verfahren entwickelt, mit dem sich der Ladestatus von Satelliten-Batterien präzise berechnen lässt. Das kommt insbesondere so genannten Nano-Satelliten wie dem „GOMX-3“ zugute, der in 90 Minuten um die Erde kreist. Die Batterietechnik überwacht den Ladestatus und sagt voraus, welche Leistung für eine bestimmte Aktion benötigt wird und wie viel Kapazität zur Verfügung steht. Der Satellit lässt sich so entsprechend steuern – das spart Energie, Kosten und reduziert Abfall, weil die Batterien länger halten: Eine Entwicklung, die nicht nur im Orbit, sondern auch auf Erden nützlich werden kann, zum Beispiel in Elektroautos.

    Zusammenhalt als Mehrwert für alle
    Harald Eisenach, Sprecher der Regionalen Geschäftsleitung Ost/Leiter Firmenkunden Region Ost der Deutschen Bank, gratuliert den Preisträgern: „Wir leben in bewegten Zeiten. Manche sagen sogar: Unsere Gesellschaft driftet auseinander. Verliert also die Idee der großen Gemeinschaft an Kraft? Unsere 100 Preisträger kommen zu einem anderen Ergebnis. Ihre ausgezeichneten Ideen belegen eindrucksvoll: Wir sind ein sehr innovatives Land. Und wir halten zusammen – trotz aller Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.“
    Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), erkennt vor allem an, wie sehr die Gesellschaft von denen profitiert, die vorbildhaft vorangehen: „Eine Gesellschaft braucht Zusammenhalt und Chancen für die Teilhabe seiner Bürgerinnen und Bürger. Sonst ist sie kein lebenswerter Ort. Die ‚Ausgezeichneten Orte‘ sind in diesem Jahr Leuchttürme für Gemeinsinn. Die Preisträger verbinden dank ihrer innovativen Ideen Welten – Jung mit Alt, Starke mit Schwachen, Stadt mit Land, Sozialprojekte mit Hightech. Sie beweisen, dass es uns allen Mehrwert bringt, wenn mutige Ideen gefördert und geteilt werden. Ihre 100 Innovationen machen die Gesellschaft ein Stück besser.“

    Innovationen bekommen eine Bühne
    Die 100 Preisträger erwartet ein Wettbewerbsjahr voller Höhepunkte und professioneller Unterstützung: Ab September werden die Preisträger in den Staatskanzleien ihrer Bundesländer empfangen. „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank lassen die Preisträger von ihrem Netzwerk profitieren. Sie werden zu exklusiven Veranstaltungen eingeladen, dürfen mit dem Gütesiegel „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ für sich werben und so neue Kunden, Partner, Sponsoren oder Mitglieder gewinnen. Wie im Vorjahr können sich Preisträger im Rahmen des Deutsche Bank „Made for Good“-Chancenprogramms von Experten und in Seminaren beraten lassen.

    Engagierte Partner: „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank
    „Deutschland – Land der Ideen“ ist die gemeinsame Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den BDI. Die Deutsche Bank ist seit 2006 Partner und Nationaler Förderer des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“. Ziel ist es, Innovationen aus Deutschland im In- und Ausland sichtbar zu machen und die Leistungskraft und Zukunftsfähigkeit des Standorts zu stärken.

    Weitere Informationen:
    DrugTargetInspector: https://dti.bioinf.uni-sb.de/
    Batterietechnik: https://www.powver.org/optimal-power-in-outer-space/
    VatiCAN: http://www.automotive-security.net/vatican

    Fragen beantworten:
    Dr. Stefan Nürnberger
    CISPA – Helmholtz-Zentrum i.G.
    Saarland Informatics Campus
    Telefon: 0681 85775-4823
    E-Mail: stefan.nuernberger@cispa.saarland

    Lara Schneider
    Zentrum für Bioinformatik
    Saarland Informatics Campus
    Universität des Saarlandes
    Telefon: 0681 302-68614
    E-Mail: lschneider@bioinf.uni-sb.de

    Prof. Dr.-Ing. Holger Hermanns
    Verlässliche Systeme und Software
    Saarland Informatics Campus
    Universität des Saarlandes
    Telefon: +49 681 302-5631
    E-Mail: hermanns@cs.uni-saarland.de

    Redaktion:
    Gordon Bolduan
    Wissenschaftskommunikation
    Kompetenzzentrum Informatik Saarland
    Saarland Informatics Campus
    E-Mail: bolduan@mmci.uni-saarland.de

    Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681 302-2601) richten.


    Bilder

    Stefan Nürnberger vom CISPA–Helmholtz-Zentrum in Gründung hat eine Software gegen  IT-  Angriffe auf Autos entwickelt.
    Stefan Nürnberger vom CISPA–Helmholtz-Zentrum in Gründung hat eine Software gegen IT- Angriffe auf ...
    Stephanie Bremerich/CISPA-Helmholz-Zentrum in Gründung
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    Gilles Nies (l.) und Professor Holger Hermanns mit dem Satelliten, dessen Mission sie mit neuen Rechenmodellen absichern.
    Gilles Nies (l.) und Professor Holger Hermanns mit dem Satelliten, dessen Mission sie mit neuen Rech ...
    Oliver Dietze/Saar-Uni
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    Anhang
    attachment icon Lara Schneider (Foto) hat mit Professor Hans-Peter Lenhof ein neues Datenanalyseverfahren für die Krebstherapie entwickelt.

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Stefan Nürnberger vom CISPA–Helmholtz-Zentrum in Gründung hat eine Software gegen IT- Angriffe auf Autos entwickelt.


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