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15.06.2018 09:06

Bundesfamilienministerin überreicht Kommunikationspreis an Journalisten Markus Günther

Karin Dlubis-Mertens Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V.

    „Für schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen sollte ein unkomplizierter Zugang zu Angeboten der Hospizarbeit und Palliativversorgung selbstverständlich sein.“ erklärte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Franziska Giffey bei der Verleihung des Kommunikationspreises der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und der Deutschen PalliativStiftung. Sie überreichte den erstmals ausgeschriebenen Kommunikationspreis in Berlin an den Journalisten Dr. Markus Günther für dessen Essay „Du musst kämpfen“ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Weitere vier Medienarbeiten waren von einer Fachjury nominiert.

    „Für schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen sollte ein unkomplizierter Zugang zu Angeboten der Hospizarbeit und Palliativversorgung selbstverständlich sein.“ erklärte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Franziska Giffey bei der Verleihung des Kommunikationspreises der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und der Deutschen PalliativStiftung.

    „In einer solchen Situation rücken schwierige Entscheidungen ebenso wie das Sterben, der Tod und die Trauer näher. Umso wichtiger sind Profis in Medienberufen, die über eine gute Hospiz- und Palliativkultur berichten. Wenn öffentlich mehr und selbstverständlicher über Sterben und Tod gesprochen wird, dann fällt es jedem und jeder Einzelnen auch leichter, über die eigene Situation mit allen Beteiligten zu sprechen“. Sie überreichte in Berlin den erstmals ausgeschriebenen Kommunikationspreis an Dr. Markus Günther für dessen Essay „Du musst kämpfen“ in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Weitere vier hervorragende Medienarbeiten waren von einer Fachjury nominiert.

    „Es erfordert Mut und Vertrauen, sich in schwerer Krankheit Fragen der Medien zu öffnen und ein Stück des Weges öffentlich begleiten zu lassen.“ betonte Dr. Bernd-Oliver Maier, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. „Mit durchaus kritischem Blick versuchen wir Patientinnen und Patienten vor unangemessenen medialen Inszenierungen zu schützen. Umso beeindruckender sind die für den Kommunikationspreis nominierten Arbeiten, deren Autorinnen und Autoren auf be-merkenswert einfühlsame und zurückhaltende Weise die Leser, Hörer und Zuschauer an den Themen und Entscheidungen sterbender Menschen und ihrer Familien teilhaben lassen.“

    Dies entspräche der Zielsetzung des gemeinsam mit der Deutschen Palliativstiftung erstmals 2018 aus-geschriebenen Kommunikationspreises, eine qualitativ hochwertige Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zu hospizlich-palliativen Themen zu fördern. Dafür hat die Deutsche PalliativStiftung (DPS) ein Preisgeld in Höhe von 10.000 € zur Verfügung gestellt. Dr. Thomas Sitte, Palliativmediziner und Vorstands-vorsitzender der Deutschen PalliativStiftung, bei der Preisverleihung am Donnerstag in Berlin: „Wir freuen uns besonders, dass die Bundesfamilienministerin dieses Anliegen persönlich unterstützt. Es bedeutet für Familien in schwerer Krankheit eine große Entlastung, wenn sie sich auch mit Hilfe der Medien über vergleichbare Situationen und die dann zur Verfügung stehenden Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung informieren können. Das ist ein Hauptziel unserer Stiftungsarbeit.“

    Jurypräsident Prof. Dr. Boris Zernikow würdigte in seiner Laudatio den Essay „Du musst kämpfen“ des Preisträgers Dr. Markus Günther, in welchem er genau diesen einen Satz kritisch hinterfragt. „Sehr wünsche ich mir, dass dieser herausragende Beitrag gelesen, diskutiert und verbreitet wird! Er steht für die Grundidee des Preises, schwerkranke Menschen und die ihnen Nahestehenden ernst zu nehmen in ihrer Lebenssituation und sie nicht mit unbedachten Aufrufen weiter zu belasten. Gerade die Aufforderung „Du musst kämpfen“ dient meist mehr dem eigenen Trost, als dass er der Situation der Betroffenen gerecht wird.“ Der Text habe tatsächlich ungewöhnlich viele Reaktionen vor allem bei Krebspatienten, aber auch ihren Angehörigen ausgelöst, so Markus Günther: „Viele Menschen haben diesen Text mit einem Gefühl der Erleichterung gelesen, wie sie sagen, weil sie die Rhetorik vom ‚Kampf‘ als zusätzliche Belastung empfunden haben oder hier zum ersten Mal lesen konnten, dass die fachwissenschaftliche Diskussion längst viel weiter ist.“

    Die Bundesministerin zeigte sich beeindruckt von den Arbeiten und erklärte, dass sie sich für jene einsetzen wird, die sich um schwerstkranke Menschen und ihrer Angehörigen kümmern. Dazu gehöre auch, über die Optionen der Hospiz - und Palliativarbeit zu informieren und breit aufzuklären, damit schwerkranke Menschen jeden Alters wie auch deren Angehörige und Freunde Ansprechpartner für ihre Fragen finden.

    Die mit dem Kommunikationspreis erhoffte Vielfalt der Formate und Herangehensweisen zeigte sich im Zusammenspiel mit der ausgezeichneten Arbeit ebenso bei den vier weiteren Nominierungen, in denen schwierigste Entscheidungsprozesse zum Ende eines Lebens – wie auf der Intensivstation oder im Kinderhospiz – ebenso thematisiert wurden wie das, was einen Menschen ausmacht und in der Musik unverwechselbar mit seinem Leben verbunden ist. Gelungen sei bei allen die Enttabuisierung dieses so gern verdrängten Themas, betonte Zernikow, der ebenso die originelle Kampagne eines Hospizes zur Gewinnung neuer Ehrenamtlicher für einen vielversprechenden Weg hält, um Ängste abzubauen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

    Zur Shortlist der fünf in Berlin präsentierten Arbeiten:


    Weitere Informationen:

    https://www.dgpalliativmedizin.de/kommunikationspreis/nominierungen.html
    https://www.dgpalliativmedizin.de/kommunikationspreis/preisverleihung.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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