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02.07.2018 12:18

Wie sich Fernreisende gegen Denguefieber schützen können

Peggy Darius Stabsstelle Universitätskommunikation/Medienredaktion
Universität Leipzig

    Aktuelle Studie der Leipziger Uni-Virologen belegt hohe Infektionen im Sudan

    Das Dengue-Fieber ist eine Viruskrankheit, die von der Tigermücke (Aedes) von Mensch zu Mensch übertragen wird. Das Virus kommt weltweit in den Tropen und Subtropen vor. Es ist die häufigste von Insekten übertragene Krankheit. Schätzungsweise 50 bis 100 Millionen Infektionen gibt es jährlich. Während man in vielen Ländern Asiens und Lateinamerika gut über die Verbreitung von Dengue Bescheid weiß, fehlen in Afrika genaue Zahlen.

    Wissenschaftler der Universitätsmedizin Leipzig untersuchten nun in Zusammenarbeit mit afrikanischen Fachkollegen die Verbreitung der Denguevirus-Infektion in Teilen des Sudan. Die Studienergebnisse sind kürzlich in der Zeitschrift „Tropical Medicine & International Health“ erschienen.

    Bei 60 bis 90 Prozent der untersuchten 483 Personen zeigten sich Hinweise auf eine oder mehrere frühere Denguevirus-Infektionen. Insgesamt gibt es vier verschiedene Denguevirus-Typen, eine Mehrfachansteckung ist möglich. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Dengueinfektionen besonders stark in der Hafenstadt Port Sudan am Roten Meer verbreitet waren. Dort hatten sich über 90 Prozent der Erwachsenen mit dem Virus infiziert. Etwas weniger häufig war die Infektion in den sudanesischen Landesteilen Kassala und Nord-Kordofan. „Fernreisende sollten sich immer über das Risiko einer Denguevirus-Infektion informieren und sich schützen. Das gilt für den Sudan, wie auch für andere tropische und subtropische Länder“, empfiehlt Prof. Dr. Christian Jassoy. Der Wissenschaftler ist Uni-Professor für Virologie an der Medizinischen Fakultät und arbeitet am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Leipzigs. Seine Wissenschaftlergruppe mit Tom Schüttoff und Dr. Sven Reiche forschte gemeinsam mit drei afrikanischen Fachkollegen im Sudan auf Initiative des in Leipzig promovierten Dr. Awadalkareem Adam. Unterstützung bekamen sie vom sudanesischen Gesundheitsministerium.

    Meist verläuft die Denguevirus-Infektion unbemerkt, entweder ohne oder nur mit leichtem Krankheitsgefühl. Bei etwa einem Drittel der Infizierten kommt es zu Fieber, starker Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen und Hautausschlag. Die Krankheit heilt meist innerhalb einer Woche aus, jedoch kann die Erschöpfung mehrere Wochen anhalten. In seltenen Fällen führt die Infektion zu inneren Blutungen und einem Schock. Dann endet die Erkrankung ohne intensivmedizinische Versorgung mitunter tödlich. „Der beste Schutz gegen die Denguevirus-Infektion ist das Einreiben mit Insektenschutzmittel“, so Jassoy. „Fernreisende kaufen diese am besten schon in Deutschland.“ Die Mücken brauchen Wärme, so dass man in klimatisierten Räumen vor den Mückenstichen sicher ist. In einigen Ländern Lateinamerikas und Afrikas wird seit kurzem gegen Dengue geimpft. Die Weltgesundheitsorganisation hat dazu Empfehlungen herausgebracht. Für Reisende ist die Impfung bisher nicht empfohlen.


    Weitere Informationen:

    https://onlinelibrary.wiley.com/journal/13653156


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

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