idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.07.2018 13:06

Dresdner Uniklinikum fördert Mitarbeiter-Gesundheit mit online-Bewegungsprogramm

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    Das Uniklinikum Dresden zählt zu Deutschlands gesündesten Unternehmen. Ein neues Training an Bildschirmarbeitsplätzen ergänzt das Betriebliches Gesundheitsmanagement.
    Zwei mal fünf Minuten Aktivität und Entspannung reichen aus, um das körperliche Wohlbefinden an Büroarbeitsplätzen zu verbessern. Diese These möchte das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden in den kommenden Monaten belegen: 185 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen an dem Pilotprojekt „Gesund und fit am Bildschirmarbeitsplatz“ teil, das im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung der Hochschulmedizin Dresden angeboten wird.

    Dafür erhalten die 185 Teilnehmer aktuell für insgesamt sechs Monate personalisierten Zugriff auf ein spezielles online-Trainingsprogramm. Automatisiert und auf den jeweiligen physischen Zustand angepasst, gibt das Programm jeweils fünf einmütige Übungen vor. Diese lassen sich ganz einfach am Arbeitsplatz, sitzend oder stehend und vor allem ohne großen Platzbedarf absolvieren. Neben Übungen zur Entspannung oder Dehnungsübungen zum Entgegenwirken von Zwangshaltungen, wie sie vor dem PC häufig vorkommen, werden auch Übungen zum Aktivieren, Kräftigen und Stabilisieren des Körpers angeboten. Dabei sollen die Teilnehmer beispielsweise Nackenkreisen, Beine schwenken, Knie heben, die Schulterblätter mit der Hand berühren und auf den Fußballen laufen. Ziel ist, dass jeder der Teilnehmenden zweimal täglich fünf Minuten eine aktive oder entspannte Pause am Arbeitsplatz verbringt, um einen Ausgleich zu arbeitsbedingten Belastungsfaktoren zu schaffen.
    „Heutzutage findet ein Großteil der Arbeitszeit am Schreibtisch und vor dem Computer statt“, sagt Mathias Roth, Betrieblicher Leiter des Gesundheitszentrums „Carus Vital“ am Dresdner Uniklinikum. Das Programm richtet sich aber nicht nur an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung. Ebenso sollen das Pflegepersonal, die Ärzteschaft und Beschäftigte in Laboren angesprochen werden. „Selbst Ärztinnen und Ärzte sitzen täglich mindestens ein bis zwei Stunden am Computer“, sagt er. Gleiches gelte für das Pflege- und Laborpersonal, das nicht nur am Schreibtisch, sondern mitunter auch lange an der Laborbank sitzt. „Wer dann nicht für Ausgleich und ausreichend Bewegung sorgt, klagt schnell über Rücken- und Nackenschmerzen, Müdigkeit oder niedrigen Blutdruck“ sagt Susanne Liebe, Fachärztin für Arbeitsmedizin und Leiterin der Abteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz am Universitätsklinikum.

    Für das Pilotprojekt „Gesund und fit am Bildschirmarbeitsplatz“ arbeitet die Hochschulmedizin Dresden als erstes Krankenhaus und einziges Universitätsklinikum in Deutschland mit dem Anbieter FitMit5 zusammen. Die in der dazugehörenden Software generierten Übungen werden individuell auf die jeweiligen Beschwerden abgestimmt. Der Beschäftigte gibt vorher ein, wie er sich gerade fühlt, ob er Aktivität oder Entspannung wünscht und welche körperlichen Probleme ihn gerade am meisten beschäftigen. Aus diesen Informationen stellt die Software aus 180 verschiedenen Übungen automatisiert ein fünfteiliges Programm zusammen. Die einzelnen Bewegungen können entspannend oder aktivierend sein, wahlweise den Stoffwechsel ankurbeln oder die (Rücken-)Muskulatur stärken. Die jeweils eine Minute langen Übungen werden nacheinander in einem Video vorgeführt, die der Teilnehmer zeitgleich nachmachen kann. Dies passiert sitzend oder stehend – direkt im Büro vor dem Bildschirmarbeitsplatz. Viel Platz wird dafür nicht benötigt. Pro Übung kann der Teilnehmer fünf Punkte sammeln und sich damit motivieren. „Wir Betriebsärzte sind dankbar für so ein Programm, mit dem sich ohne großen räumlichen und zeitlichen Aufwand Ausgleichs- und Kräftigungsübungen in den Arbeitsalltag unserer Beschäftigten integrieren lassen“ sagt Susanne Liebe, die die medizinischen Belange des Gesundheitsprogramms „Carus Vital“ verantwortet.
    „Das Programm bereichert auch meinen persönlichen Arbeitsalltag. Deshalb nehme ich mir diese zweimal fünf Minuten am Tag – gerade weil man im stressigen Arbeitsalltag zu schnell vergisst, auf sich selbst zu achten. Manchmal machen wir die Übungen sogar mit Kollegen zusammen und lachen viel dabei“, sagt Dr. Kathrin Schmeißer, Fachärztin für Arbeitsmedizin und stellvertretende Leiterin der Abteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz des Uniklinikums. „Das fördert nicht nur das Wohlbefinden. Nach den fünf Minuten fühle ich mich insgesamt besser, aktiver und fitter, sodass ich wieder konzentrierter meiner Tätigkeit nachgehen kann.“
    Die Partnerkrankenkasse AOK PLUS unterstützt und begleitet das Gesundheitszentrum „Carus Vital“ bei diesem Pilotprojekt. Bereits zu Beginn wurden die Teilnehmer zu ihren Motiven und aktuellen Beschwerden befragt. Nach sechs Monaten soll eine weitere Befragung folgen, um positive Effekte bei den Teilnehmern ableiten und festhalten zu können. „Dann ist es unser Ziel, nach einer Lösung zu suchen, wie wir dieses besondere Angebot der Betrieblichen Gesundheitsförderung dauerhaft in das Programm des Gesundheitszentrums aufnehmen können“, sagt Wilfried Winzer, Kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums.
    Das Gesundheitszentrum „Carus Vital“ verfügt über eine Fläche von 800 Qua­dratmetern und bietet den Mitarbeitern von Klinikum und Fakultät in seinen Räumen nicht nur unterschiedliche Fitnessangebote, sondern ein breites Programm zu Themenschwerpunkten Bewegung, Ernährung, Entspannung und Stressbewältigung sowie Sucht- und Krebsprävention. Dazu stehen den Teilnehmern qualifizierte Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten, Fitnesstrainer und Kursleiter zur Seite. Das „Carus Vital“ ist ein wesentlicher Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements am Universitätsklinikum Dresden.

    Corporate Health Award 2017 für Betriebliches Gesundheitsmanagement

    Im vergangenen Jahr wurde das Dresdner Universitätsklinikum als „Corporate Health Company“ ausgezeichnet. Diesen Titel erhielt das Klinikum durch eine erfolgreiche Auditierung im Rahmen des „Corporate Health Award 2017“. In diesem Kontext wurde das Betriebliche Gesundheitsmanagement in der Kategorie „Gesundheits- und Sozialwesen“ bewertet. Durch die Maßnahmen und Angebote unterstützt das Klinikum seine Beschäftigten dabei, sich selbst gesund sowie physisch wie psychisch fit zu halten. „Das umfassende Betriebliche Gesundheitsmanagement der Hochschulmedizin Dresden geht dabei weit über die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Maßnahmen hinaus. Mit dem in den vergangenen zehn Jahren entwickelten Maßnahmenpaket haben wir viel erreicht und bundesweit Maßstäbe gesetzt“, erklärt Wilfried Winzer. Nicht nur im Branchenvergleich, sondern auch im Vergleich zu allen Bewerbern des diesjährigen Corporate Health Awards wurde das Betriebliche Gesundheitsmanagement der Hochschulmedizin Dresden in allen drei Kategorien – Struktur, Strategie und Leistungen – mit mindestens 80 Prozent bewertet und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt Der Award ist eine Auszeichnung für Unternehmen, die sich im Betrieblichen Gesundheitsmanagement als Vorbilder hervorgetan haben, und eine der renommiertesten Qualitätsinitiativen zum nachhaltigen Betrieblichen Gesundheitsmanagement im deutschsprachigen Raum. „Als einer der größten Arbeitgeber der Region ist die Hochschulmedizin Dresden insbesondere ihren Beschäftigten verpflichtet. Deshalb freuen wir uns sehr, nun auch von objektiven Gutachtern bestätigt zu bekommen, dass wir mit unserer in den vergangenen zehn Jahren erfolgreich geleisteten Arbeit zum Erhalt und zur Förderung der Mitarbeiter-Gesundheit auch zukünftig auf einem sehr guten Weg sind“, sagt Susanne Liebe, Fachärztin für Arbeitsmedizin und Leiterin der Abteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz.

    Kontakt für Journalisten
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
    Gesundheitszentrum Carus Vital - UKD Service GmbH
    Mathias Roth
    Tel.: 0351 458 3187
    E-Mail: mathias.roth@uniklinikum-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-dresden.de


    Bilder

    Dr. Kathrin Schmeißer, Fachärztin für Arbeitsmedizin und stellvertretende Leiterin der Abteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz des Uniklinikums, führt eine Übung für den Rücken durch.
    Dr. Kathrin Schmeißer, Fachärztin für Arbeitsmedizin und stellvertretende Leiterin der Abteilung Arb ...
    Uniklinikum Dresden / Thomas Albrecht
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Dr. Kathrin Schmeißer, Fachärztin für Arbeitsmedizin und stellvertretende Leiterin der Abteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz des Uniklinikums, führt eine Übung für den Rücken durch.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).