idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.09.2018 11:10

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Projekt zur Pflegeausbildung

Karla Götz Pressestelle
Universität Bremen

    Ingrid Darmann-Finck, Professorin am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) im Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften, hat jetzt den Förderzuschlag für eines ihrer wissenschaftlichen Projekte bekommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft wird in den kommenden drei Jahren die empirische Untersuchung subjektiver Bildungsgänge von Auszubildenden in der Pflege mit 366.000 Euro unterstützen.

    Welche Kompetenzen entwickeln Auszubildende tatsächlich? Wie kommen theoretische und praktische Lernangebote bei ihnen an? Das ist Kern des Forschungsprojekts. Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen sollen am Institut unter Leitung von Professorin Darmann-Finck die komplexen Zusammenhänge untersuchen. Sie werden mit 20 Auszubildenden zu jeweils drei Zeitpunkten Interviews führen. Heraus kommt eine „qualitative Längsschnittstudie“, wie sie in der wissenschaftlichen Methodik heißt. Und mehr noch: Die Analyse wird am Ende Anregungen für die Gewichtung und Gestaltung der Lehrpläne für die Pflegeausbildung sowie Empfehlungen für konkrete Lehr- und Lernangebote geben können. Beide Mitarbeiterinnen werden dazu promovieren.

    Spezialisiert auf Entwicklung von Lehrplänen

    Ingrid Darmann-Finck ist Pflegedidaktikerin. „Die Entwicklung von Curricula ist mein Geschäft“, sagt sie. An der Universität Bremen bildet die Professorin in ihrem Fach auch Lehrerinnen und Lehrer für Berufsschulen aus. Zwei Jahre lang hat sie darüber hinaus im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit in einem vierköpfigen Team an der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflege mitgearbeitet. Kürzlich ist diese Verordnung vom Bundestag verabschiedet worden.

    Hoher Praxisanteil in Pflegeausbildung

    „Bei der Gestaltung der Lehrpläne setzen wir auf die Entwicklung von Kompetenzen“, sagt Darmann-Finck. „Dabei werden die Auszubildenden mit einer Bandbreite von Aufgaben konfrontiert.“ Die Fragen seien: Gehen die theoretischen Überlegungen der Lehrplangestalter tatsächlich auch in den Köpfen der Auszubildenden auf? Wann werden welche Kenntnisse gebraucht? Stimmt die Reihenfolge? Dazu muss man wissen, dass die Pflegeausbildung mit einem hohen Praxisanteil konzipiert ist. In den drei Jahren leisten die künftigen Pflegerinnen und Pfleger in den Einrichtungen 2500 Praxisstunden. 2020 sollen zudem die drei Richtungen Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege mit einem gemeinsamen Einstieg beginnen. Für diese Generalistik sind plausible Lehrpläne notwendig, die allen drei fachlichen Richtungen gerecht werden.

    Kompetenz: Kommunikation

    Neben pflegerischen Kompetenzen wie Unterstützung bei den Lebensaktivitäten, bei Schluckproblemen oder dem Umgang mit herausforderndem Verhalten von Patienten wird auch auf die Fähigkeit zur Kommunikation mit unterschiedlichen Zielgruppen Wert gelegt. „Wie spreche ich mit Menschen, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, wie berate ich Angehörige?“, nennt die Professorin Beispiele. Die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit sei eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, sagt sie.

    Kooperation mit innovativen Schulen

    Um ein heterogenes, wissenschaftlich bewertbares Bild zu erhalten, werden die Testpersonen nach Alter, Geschlecht und Region gestreut. „Wir arbeiten am IPP mit vielen innovativen Schulen zusammen“, sagt die Pflegeprofessorin. „Am Ende des Projektes werden wir wissen, was die Auszubildenden als Entwicklungsaufgaben tatsächlich wahrnehmen.“

    Fragen beantwortet:

    Prof. Dr. Ingrid Darmann-Finck
    Institut für Public Health und Pflegeforschung
    Fachbereich Human-und Gesundheitswissenschaften
    Universität Bremen
    Tel.: +49-421 218-68940
    E-Mail: darmann@uni-bremen.de

    Über die Universität Bremen:
    Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region. Aus dieser Zusammenarbeit entstand 2016 die U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben auch zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).