idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.09.2018 08:49

Machen Romane uns zu besseren Menschen? Untersuchungen anhand ethnischer amerikanischer Literatur

Dr. Romy Müller UNI Services
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

    Spricht Präsident Donald Trump zu seinem Volk, fallen häufig diskriminierende Stereotype zu den afroamerikanischen, mexikanisch-amerikanischen sowie muslimischen Communities. Das Narrativ, dass von diesen Gruppen eine Bedrohung auf die amerikanische Nation ausgehe, prägt zahlreiche gegenwärtige Diskurse. Aber es gibt auch Gegenentwürfe. In einem vom FWF geförderten Projekt nehmen AmerikanistInnen nun in den Blick, in welcher Form ethnische amerikanische Literatur ihre LeserInnen dazu einlädt, imaginativ in die Rolle eines anderen schlüpfen und die Welt aus dessen Augen neu zu sehen.

    Kognitive Ansätze gewinnen in der Literatur- und Kulturwissenschaft zunehmend an Bedeutung. Sie beschäftigen sich mit den kognitiven Prozessen und Bedingungen, die sowohl das Schreiben als auch das Lesen von literarischen Texten bestimmen. Diese Theorien werden häufig dafür kritisiert, dass sie sich zu sehr auf die Wechselwirkung zwischen einem Text und einer singulären und stark abstrahierten Leserin konzentrieren und dabei reale Lesergruppen ebenso vernachlässigen wie die größeren historischen, politischen und kulturellen Zusammenhänge, in dem der jeweilige Text geschaffen und rezipiert worden ist.

    Alexa Weik von Mossner möchte dieser Kritik nun mit neuen Ansätzen in einem vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekt unter dem Titel „Narrative Encounters with Ethnic American Literatures / Narrative Begegnungen mit ethnischer amerikanischer Literatur“ begegnen. „Mir geht es darum, einige der Lücken zu schließen, die zwischen der kognitiven Erzähltheorie und den mehr kontextbezogenen Ansätzen in der Literatur- und Kulturwissenschaft bestehen“, erklärt Alexa Weik von Mossner dazu.

    Das Forschungsteam will die Erzählstrategien der ethnischen amerikanischen Literatur untersuchen und dabei insbesondere Autorinnen und Autoren afroamerikanischer, mexikanisch-amerikanischer und muslimisch-amerikanischer Herkunft in den Blick nehmen. Alexa Weik von Mossner führt dazu weiter aus: „Wir wollen Empathie, Affekt und Emotion sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen beleuchten.“ Damit wollen die LiteraturwissenschaftlerInnen herausarbeiten, welche Rolle Empathie und Emotion in literarischen Texten spielen, die die Vermittlung ethnischer und kultureller Differenzen zum Inhalt haben. „Letztlich geht es uns darum, ein Verständnis für die Auswirkungen solcher Texte auf das gegenwärtige politische Klima in den USA zu entwickeln. Der Blick auf die Konsequenzen einer imaginativen Auseinandersetzung mit ethnisch amerikanischer Literatur soll uns dabei neue Perspektiven ermöglichen.“


    Weitere Informationen:

    http://www.aau.at


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).