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21.09.2018 14:25

Per Standleitung immer verbunden mit dem Arzt

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Diabetes, Herzschwäche, Multiple Sklerose – eine chronische Erkrankung heißt in aller Regel, die Patienten verbringen viel Zeit beim Arzt – zu viel. Eine schnelle Meinung, jetzt gleich in den eigenen vier Wänden, das wäre eine gute Entscheidungshilfe.

    Im eigenen Schlaf- oder Badezimmer die Durchblutung, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz- und tiefe kontaktlos zu messen, also in vertrauter Umgebung klinisch hochvalide Daten schnell und einwandfrei zu erheben, das ist die greifbare Idee. Bereits in drei Jahren soll sie in Sachsen Realität werden. Elektrotechniker, Mediziner und Wirtschaftsinformatiker der TU Dresden bündeln im Rahmen des neuen Telemedizin-Projektes ihre Expertise, um innovative Systeme und Verfahren zum hausärztlichen Patientenmonitoring zu entwickeln. „Die Verlagerung der medizinischen Versorgung in den häuslichen Bereich ist eine wachsende Tendenz, die einerseits dem Patientenwunsch entspricht und andererseits eine Reaktion auf die demografischen Veränderungen und den wachsenden Kostendruck ist “, begründet Prof. Hagen Malberg, Direktor des Institutes für Biomedizinische Technik der TU Dresden, die Motivation der vielen Projektpartner. „Dresden kann Vorreiter für außerklinische Medizintechnik werden. Wir haben in Sachsen genau die Kompetenzen, die wir dafür benötigen“.

    Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch überreichte zum Auftakt am 21.09.2018 den entsprechenden Fördermittelbescheid. „Mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen eröffnen sich auch für die Behandlung chronisch kranker Menschen neue Möglichkeiten“, betont Frau Staatsministerin Klepsch. „Durch das Projekt wird das Selbstmanagement für Herzinsuffizienzpatienten nachhaltig und effizient gestärkt.“
    Zunächst wird im Projekt „Häusliche Gesundheitsstation“ eine neuartige medizinische Messtechnik entwickelt. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Bedienfreundlichkeit für die Patienten. Prof. Hagen Malberg sagt dazu: „Uns geht es tatsächlich um eine neue Generation von Medizintechnik, die Barrieren auf der Nutzerseite verringert und damit von den Patienten auch gern eingesetzt wird und nicht wie ein Hometrainer nach drei Wochen in der Ecke verstaubt.“ Die Ergebnisse des Projektes sollen in bereits am Markt bestehende, funktionierende/bewährte Smart-Home-Lösungen eingebaut werden. Genau deshalb sind auch Industriepartner wie Jendrzik Haustechnik in das Projekt integriert.

    Im zweiten Projektteil, der federführend bei Prof. Jochen Schmitt, Direktor des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung und Prof. Werner Esswein, Inhaber der Professur für Wirtschaftsinformatik liegt, wird für weitere Telemedizinprojekte in Sachsen ein Evaluierungstool entwickelt. Dieses soll objektive Vergleichsstandards, also eine Art TÜV für telemedizinische Lösungen bieten, die für die Auswahl und Umsetzung von diesen essentiell sind.

    Das Projekt „Häusliche Gesundheitsstation“ läuft über drei Jahre und wird mit über insgesamt 1,4 Mio. Euro gefördert. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Hagen Malberg
    Direktor des Institutes für Biomedizinische Technik
    Technische Universität Dresden
    Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
    Institut für Biomedizinische Technik
    01062 Dresden
    Tel.: 0351 463-35040
    E-Mail: hagen.malberg@tu-dresden.de


    Weitere Informationen:

    https://tu-dresden.de/et/ibmt


    Bilder

    Übergabe des Fördermittelbescheids durch Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (4. v. r.)
    Übergabe des Fördermittelbescheids durch Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (4. v. r.)
    Crispin-Iven Mokry
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Übergabe des Fördermittelbescheids durch Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (4. v. r.)


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