Was bedeutet der Tod des Vaters für das Leben? Wer war dieser Vater? Wer bin ich? Der Sohn sitzt in einer Zelle und schreibt um sein Leben. Sein Leben, das ist der Roman Schattenfroh. Nichts kann ihn retten, auch das eigene Erzählen nicht. Und doch muss genau davon erzählt werden: dass der Vater tot, das Ich unrettbar und die Heilsgeschichte eine gewaltige Lüge ist.
Wer Schattenfroh liest, der liest Gott und den Teufel, der liest die Liebe und den Tod, die Einsamkeit und den Schmerz und die Toten des Luftangriffs auf Düren am 16. November 1944, der liest Tinte und Weißraum, der liest die Schrift. Schattenfroh ist ein Roman und die Welt und das Leben. Tausend verzweifelte Seiten, die die Frage nicht beantworten, ob das Leben reparabel ist und uns das Erzählen heilen kann. Tausend manische Seiten des unmöglichen Abschieds vom Vater: so hermetisch wie kraftvoll, monumental und überwältigend.
Michael Lentz, geb. 1964 in Düren, lebt in Berlin und Leipzig. Er ist Schriftsteller, Lautpoet, Literaturwissenschaftler und Musiker. Buchveröffentlichungen, zuletzt u. a.: Muttersterben (2001), Liebeserklärung (2004), Tell me – Erzähle (2004), Pazifik Exil (2007), Offene Unruh. 100 Liebesgedichte (2010).
DATUM UND ORT
Dienstag, 30. Oktober 2018, 20.00 Uhr
Proust Wörter+Töne, Akazienallee, Am Handelshof 1, 45127 Essen
MODERATION
Jan Wilm
Literaturwissenschaftler und Fellow am KWI
VERANSTALTER
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Literarische Gesellschaft Ruhr e.V. in Kooperation mit Schreibheft, Zeitschrift für Literatur, der Buchhandlung Proust Wörter+Töne. Gefördert von der Alfred und Cläre Pott-Stiftung.
KARTEN UND EINTRITT
Karten sind in der Buchhandlung Proust erhältlich. Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 7 Euro.
Vorbestellte und reservierte Karten müssen spätestens 2 Tage vor der Veranstaltung abgeholt werden, ansonsten gehen die Karten wieder in den Verkauf.
Jan Wilm
Literaturwissenschaftler und Fellow am KWI
http://www.kulturwissenschaften.de/home/veranstaltung-915.html
Buchcover "Schattenfroh"
S.Fischer Verlag 2018
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, jedermann
Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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