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29.10.2018 12:24

Mit offenen Daten Grünflächen in Städten neu entdecken – Projekt „meinGrün“ startet

Heike Hensel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.

    Im Projekt „meinGrün“ entwickeln Partner aus Wissenschaft, kommunaler Praxis und Wirtschaft unter Leitung des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) die Grundlagen für neuartige, interaktive Informationsangebote. Ziel ist es, Grünflächen in Städten genauer zu beschreiben und zu zeigen, wie man sie gut erreichen kann. Nutzer der Grünflächen können diese bewerten und Stadtverwaltungen erhalten Hinweise auf Verbesserungspotenzial. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND gefördert, die sich mit digitalen datenbasierten Anwendungen für die Mobilität 4.0 befasst.

    Sollen Städte trotz Wachstum und Nachverdichtung eine hohe Lebensqualität garantieren, spielen Grünflächen eine entscheidende Rolle. Sie stellen eine Vielzahl ökologischer Dienstleistungen bereit, wirken sich zum Beispiel positiv auf das Stadtklima und die biologische Vielfalt aus, Menschen können dort Natur erleben und entspannen. Gut wäre es also, wenn Bürgerinnen und Bürger wissen, wo sie in ihrer Nähe Grünflächen finden, welche Ökosystemleistungen diese erbringen und welche Infrastruktur wie Bänke, Gastronomie oder sanitäre Einrichtungen sie bieten. Wie die Parks, Spielplätze, Brachflächen und andere grüne Orte gut zu erreichen sind – am besten zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln –, ist ebenfalls eine wichtige Information.

    Bisher mangelt es noch an solchen Informationen. Das Projekt „meinGrün“ entwickelt nun die Datengrundlagen und technischen Voraussetzungen, um dies zu ändern. Am 1. November startet das Projekt offiziell.

    Neue Informationsdichte durch kombinierte Daten

    Die Projektpartner werden untersuchen und testen, wie sich verschiedene Daten kombinieren und zu einer bisher nicht gekannten Informationsfülle rund um das Thema Grünflächen in Städten verdichten lassen. Die Forscher wollen dafür offene Geodaten der Verwaltung mit neuesten Fernerkundungsdaten aus dem Raumfahrtprogramm Copernicus kombinieren. Hinzu kommen nutzergenerierte Daten, wie sie etwa der Kartendienst OpenStreetMap oder Social-Media-Kanäle wie Twitter oder Instagram liefern.

    Diese neue Datenfülle soll als Grundlage für verschiedene nutzerfreundliche Anwendungen dienen. Wie dies funktionieren kann, zeigen die Partner anhand der mobilen App „meinGrün“. Diese werden sie in der Projektlaufzeit bis April 2021 entwickeln und in den Pilotstädten Dresden und Heidelberg testen.

    Vorhandene Daten nutzen, neue generieren

    Mit der App sollen Nutzer schnell herausfinden, welche Grünflächen sich in ihrer Umgebung befinden und welche am besten zu ihren Wünschen passen. Eltern mit Kindern können so schnell den geeigneten Spielplatz in der Nähe finden, Jugendliche die Grünfläche mit Skaterbahn, Ältere den Park mit ausreichend Bänken und barrierefreien Zugängen. Auch den Weg zu den Grünflächen wird die App weisen – der kann entsprechend persönlicher Wünsche zum Beispiel besonders ruhig und grün sein.
    Die Anwender wiederum können die App nutzen, um selbst Informationen zu den Grünflächen hinzuzufügen. Mängel und Wünsche lassen sich ebenso erfassen wie positive Merkmale. Diese nutzergenerierten Daten ermöglichen der Stadtplanung, die Grünflächen, aber auch das Fuß- und Radwegenetz bedarfsorientiert weiterzuentwickeln.

    Projektkonsortium mit sieben Partnern

    Bis es soweit ist, haben die sieben Projektpartner viel Arbeit vor sich. Es gilt, innovative Methoden zu entwickeln, um die Daten zu gewinnen, zu analysieren und zu strukturieren und für die geplanten Zwecke nutzbar zu machen. Ziel ist es, dass nicht nur die Pilotstädte Dresden und Heidelberg sie nutzen, sondern auch andere Städte die geschaffene Dateninfrastruktur und entstandenen Werkzeuge praxisorientiert anwenden können.

    Das IÖR ist für das Projektmanagement zuständig und wird den konzeptionellen Rahmen des Forschungsvorhabens entwickeln. Außerdem wird es analysieren, welche Anforderungen die für das Projekt relevanten Daten erfüllen und wie Schnittstellen zwischen verschiedenen Datendiensten gestaltet sein müssen, um eine möglichst breite Datenbasis für „meinGrün“ nutzen zu können. Auch bei der Entwicklung neuer Methoden zur Datengewinnung wird das IÖR mitwirken. Damit Nutzer der geplanten App Grünflächen und den Weg dorthin nach ihren Wünschen auswählen können, braucht es geeignete Indikatoren zur Bewertung. Auch diese wird das IÖR unter Berücksichtigung des Konzepts der Ökosystemleistungen entwickeln und sie in einer Pilotanwendung testen.

    Zum Projektkonsortium gehören neben dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (Projektleitung) in Dresden, das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, das Institut für Kartographie der Technischen Universität Dresden, das Heidelberg Institute for Geoinformation Technology der Universität Heidelberg, das Institut für Software-Entwicklung und EDV-Beratung in Karlsruhe sowie urbanista in Hamburg und Terra Concordia in Berlin.

    Über mFUND:
    Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Information: www.mfund.de.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr.-Ing. Gotthard Meinel, Telefon: (0351) 46 79-254, E-Mail: G.Meinel[im]ioer.de
    Dr.-Ing. Robert Hecht, Telefon: (0351) 46 79-248, E-Mail: R.Hecht[im]ioer.de


    Weitere Informationen:

    http://meingruen.ioer.info - Internetseite zum Projekt


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung als PDF

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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