Chemiker der Universität Paderborn an drei Schwerpunktprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft beteiligt
Der Paderborner Chemiker Prof. Dr. Matthias Bauer arbeitet in drei Schwerpunktprogrammen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Entwicklung und Untersuchung von neuartigen chemischen Reaktionen zur Nutzung von Licht und der Umwandlung von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid (CO2) in wertvolle Rohstoffe.
Die DFG fördert in den Schwerpunktprogrammen „Katalyse unter dynamischen Bedingungen“, „Licht-kontrollierte Reaktivität von Metallkomplexen“ und „Synthese nahe Raumtemperatur“ neue Entwicklungen auf diesen Gebieten. Bauer ist an allen drei Programmen mit Projekten und einem Fördervolumen von über einer Million Euro beteiligt.
„Zu den größten Herausforderungen der Gegenwart gehört die Schonung vorhandener Ressourcen, die Nutzung von Sonnenlicht als unerschöpfliche Energiequelle und die Umwandlung von klimaschädlichem CO2 in wertvolle Rohstoffe“, erklärt Bauer. In den Projekten werden verschiedene Ansätze verfolgt, um die Energieprobleme der Zukunft zu lösen. Im ersten werden neue Katalysatorsysteme entwickelt, mit denen klimaschädliches CO2 in den Energieträger und Rohstoff Methan umgewandelt werden kann. „Prinzipiell sind solche Reaktionen auch mit Sonnenlicht möglich“, so der Chemiker. Um dies in Zukunft zu erreichen, müsse aber verstanden werden, wie ein Photokatalysator funktioniert und verbessert werden kann. Diesem Thema widmet sich das zweite Projekt. Das dritte Projekt zielt darauf ab, Energie bei der Durchführung chemischer Reaktionen generell einzusparen, indem man sie bei niedrigeren Temperaturen durchführt.
Circa zehn Prozent des weltweiten Energiebedarfs werden von der chemischen Industrie verbraucht, die damit den Bedarf der Gesellschaft und Wirtschaft an chemischen Produkten deckt. „Bedenkt man dabei, dass immer noch ungefähr 80 Prozent der Energie aus fossilen Rohstoffen gewonnen werden, bei deren Verbrennung CO2 entsteht, tragen alle drei Projekte zu einer nachhaltigen und erneuerbaren Energie-Zukunft bei“, so Bauer.
Um diese Reaktionen nicht nur zu entwickeln, sondern auch zu verstehen, setzen die Paderborner Wissenschaftler Hochleistungs-Photonenquellen wie die Synchrotrons in Hamburg und Grenoble ein. „Mit der Verknüpfung von nachhaltiger Chemie und Forschung an Teilchenbeschleunigern nimmt Paderborn eine Sonderstellung auf diesem Gebiet ein“, so Bauer weiter.
Prof. Dr. Matthias Bauer, Department Chemie, Tel.: 05251/605614, E-Mail: matthias.bauer@upb.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Chemie, Energie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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