Verwaltungen sehen sich zunehmend in der Pflicht, Umweltschutzmaßnahmen in ihre Abläufe zu integrieren. Um diese Institutionen bei der klimafreundlichen Beschaffung von Arbeitsplatzcomputern zu unterstützen, hat das Öko-Institut im Auftrag des Umweltbundesamts ein Beratungstool entwickelt. Es vergleicht drei Arbeitsplatzvarianten und berechnet deren Kosten und Umweltauswirkungen in einem Zeitraum von bis zu zwölf Jahren.
Im Blick: Treibhauseffekt und Haushaltspläne
Anwenderinnen und Anwender des Tools können verschiedene Szenarien für die Ausstattung ihrer Arbeitsplätze mit Computern definieren und anhand automatisch erzeugter Grafiken und Tabellen ersehen, welchen Treibhauseffekt, welche Lebenszykluskosten und welche jährlichen Ausgaben diese Szenarien verursachen.
„Die Treibhausgasemissionen werden über den gesamten Lebensweg der Geräte berechnet und berücksichtigen neben dem Rohstoffverbrauch bei der Herstellung auch den Energiebedarf in der Nutzung sowie die Entsorgung“, erläutert Ran Liu, Expertin für Ökobilanzen am Öko-Institut. „Die ermittelten Kosten beinhalten Anschaffungsausgaben, den Stromverbrauch sowie erforderliche Personalkosten für begleitende IT-Maßnahmen.“
Berücksichtigt werden außerdem die tägliche Nutzungsdauer der Geräte, die Intensität sowie die jährliche Arbeitszeit der Nutzerinnen und Nutzer. Das Öko-Institut empfiehlt das Tool allen Personen in Behörden und Verwaltungen mit Leitungsfunktion, Umweltbeauftragten sowie IT-Verantwortlichen. Die Berechnungen können auf Standard-Arbeitsplätze mit Desktop-PC, Notebook und Mini-PC angewendet werden.
Längere Nutzung reduziert Umweltbelastungen und Kosten
Die Berechnungsgrundlage für das Tool entstand im vorangegangenen Forschungsprojekt „Öko-Arbeitsplatzcomputer“ des Öko-Instituts, in dem ökologische und ökonomische Auswirkungen von Arbeitsplatzlösungen in der Bundesverwaltung miteinander verglichen wurden.
Die Projektergebnisse zeigten, dass durch eine kluge Auswahl der richtigen Produkte vorab Umweltbelastungen und Kosten zusätzlich gesenkt werden“, erläutert Liu. „Alle Arbeitsplatzcomputer, ob stationär oder mobil, sollten mindestens sechs Jahre lang genutzt werden“. Dazu müssen Qualität und Haltbarkeit bei der Auswahl der Hardware beachtet und die Ansprüche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Software und Betriebssysteme für diesen Mindestzeitraum erfüllt werden. Denn je länger die Nutzungsdauer der Geräte, desto kostengünstiger, klima- und ressourcenschonender sind sie.
Das vom Öko-Institut konzipierte Excel-Tool ist auf der Internetseite des Umweltbundesamts zum freien Download verfügbar.
Weitere Informationen:
„Beratungstool „Öko-Vergleichsrechner für Arbeitsplatzcomputer“ des Öko-Instituts (https://www.umweltbundesamt.de/dokument/oeko-vergleichsrechner-fuer-arbeitsplatz...)
Studie „Ökologische und ökonomische Aspekte beim Vergleich von Arbeitsplatzcomputern für den Einsatz in Behörden unter Einbeziehung des Nutzerverhaltens (Öko-APC)“ des Öko-Instituts (https://www.oeko.de/publikationen/p-details/oekologische-und-oekonomische-aspekt...)
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
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Herzliche Grüße aus der Pressestelle des Öko-Instituts
Mandy Schoßig
Leiterin Referat Öffentlichkeit & Kommunikation
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Telefon: +49 30 405085-334
E-Mail: m.schossig@oeko.de
Ran Liu
Senior Researcher
Produkte & Stoffströme
Büro Berlin
Tel.: +49 30 405085-327
E-Mail: r.liu@oeko.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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