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30.11.2018 09:04

Im digitalisierten Unternehmen sicher, gesund und motiviert arbeiten

Peter Kuntz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Trier

    Im Projekt DIAMANT wird erforscht, wie die digitale Arbeitswelt innovativ organisiert und gestaltet werden kann – zum Vorteil von Unternehmen und Beschäftigten.

    Mitarbeitende akzeptieren die Einführung neuer Technologien in ihren Betrieben eher, wenn sie in die Umgestaltung eingebunden sind. In der Regel findet Digitalisierung in Unternehmen aber im Top-Down-Prozess statt, den Führungskräfte einleiten und umsetzen. Hier setzt das Projekt DIAMANT unter Leitung von Juniorprofessorin Dr. Caroline Ruiner an, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit 1,475 Millionen Euro gefördert wird. Die Soziologin an der Universität Trier und ihr Team forschen dazu, wie in Betrieben digitalisierte Arbeit innovativ gemanagt und das Einbringen von Ideen gefördert werden können. „In Lern- und Experimentierräumen haben wir die Möglichkeit, den digitalen Wandel gemeinsam mit Mitarbeitenden, Betriebsräten sowie Führungskräften gesund und motivierend zu gestalten“, erklärt Caroline Ruiner.

    Durch Digitalisierung veränderte Wertschöpfungsprozesse in Unternehmen sind in den Bereichen Produktion, Logistik und Handel weit fortgeschritten. Die Trierer Wissenschaftlerinnen werden in Kooperation mit Experten aus Psychologie, Informatik und Logistik der Universität Bremen, der Universität Duisburg-Essen und der FOM Hochschule Essen mit den drei Unternehmen Balcke-Dürr, BOGE und REWE zusammenarbeiten.

    E-Coaching wird entwickelt

    Mit der Einführung von digitalisierten Arbeitsprozessen verschieben sich auch die Anforderungen an Beschäftigte. Im Ergebnis müssen sich deren Kompetenzprofile anpassen. Gefordert werden Abstraktions- und Problemlösungsfähigkeiten zur Bewältigung von Komplexität sowie der Umgang mit automatisierten Anwendungen und künstlicher Intelligenz.

    Ein E-Coaching-System soll im Rahmen des Projekts DIAMANT die Kompetenzentwicklung von Mitarbeitenden sowie Führungskräften für ihre Tätigkeiten im veränderten Arbeitsalltag unterstützen. Es trägt dazu bei, die Selbstwirksamkeitserwartung zu fördern. Ein digitalisiertes Ideenmanagement dient dazu, die Vorschläge der Beschäftigten einzuholen, kreative Ansätze zur Verbesserung der Wertschöpfungsprozesse und der Arbeitsbedingungen zu bündeln. „Dieser partizipative Ansatz zielt darauf ab, die Mitsprache und Mitbestimmung in Unternehmen zu stärken und damit neue, innovative Ideen und Vorschläge zu fördern“, erläutert Caroline Ruiner.

    Einbindung von Mitarbeitenden

    Flankierend werden moderne und lernfreundliche Arbeitsumgebungen mit stärkerer Selbstorganisation und individuellen Gestaltungsfreiräumen am Arbeitsplatz und im Arbeitsprozess geschaffen. Mitarbeitende sind folglich direkt in den Digitalisierungsprozess einbezogen.

    Für die Beschäftigten kann die Digitalisierung grundsätzlich mit einer Erleichterung ihrer physischen und kognitiven Tätigkeiten einhergehen, indem eine Entlastung durch bessere Planbarkeit sowie selbstbestimmte und flexible Arbeitsgestaltung realisiert wird. Es kann jedoch auch zu einer psychischen Belastung kommen, wenn neue Kompetenzen gefordert sind und entwickelt werden müssen, die zu gesteigerter Transparenz von Leistungen beiträgt und zu einem erhöhten Arbeitsdruck führt. Daher werden im Projekt DIAMANT die Arbeitsbelastung und die Güte der Anpassungen in den Unternehmen mit einem entwickelten Instrument zur Ermittlung psychischer Belastung und Beanspruchung in digitalisierten Arbeitssystemen gemessen.

    „Digitalisierung ist nicht bloß auf einen technischen Aspekt reduzierbar, der Mensch muss mitgedacht werden. Wir erhoffen uns von der Teilnahme am Projekt DIAMANT, unsere Mitarbeitenden künftig noch besser auf die Herausforderungen der digitalen Transformation vorbereiten zu können“, sagt Dominic Loske von der REWE Group.

    Das Projekt DIAMANT

    Das Forschungsprojekt DIAMANT („Digitalisiertes Ideen- und Arbeitsmanagement in Produktion, Logistik und Handel“) wird von Juniorprofessorin Caroline Ruiner an der Universität Trier geleitet. Wissenschaftliche Projektpartner sind die Universitäten Bremen und Duisburg-Essen sowie die FOM Hochschule. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ (INQA) durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Ziel von INQA ist eine Verbesserung der Qualität der Arbeit für Unternehmen und Beschäftigte als Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Juniorprofessorin Dr. Caroline Ruiner
    Soziologie
    E-Mail: diamant@uni-trier.de
    Tel.: +49 651 201 2733


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Gesellschaft, Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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