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06.03.2019 08:59

„TruMotion Alliance“: Auf dem Weg zur Europäischen Hochschule

Dr. Anke Sauter Public Relations und Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main

    Die Goethe-Universität Frankfurt am Main bewirbt sich gemeinsam mit Hochschulen aus Birmingham, Lyon, Mailand, Lodz und Tel Aviv um Finanzierung als Europäische Hochschule.

    FRANKFURT. Europäische Bürger, die gemeinsam und konstruktiv an einem friedlichen und erfolgreichen Europa arbeiten – das ist der Grundgedanke hinter den „Europäischen Universitäten“, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im September 2017 angeregt hat. Auch die Goethe-Universität will daran mitwirken. Gemeinsam mit sechs weiteren Universitäten aus fünf Städten hat sie jetzt bei der Europäischen Union einen Antrag zur Finanzierung im Rahmen des EU-Pilotprogramms gestellt. Die Entscheidung darüber fällt im Juli.

    „Vertrauen durch Mobilität“ – dieses Thema hat sich das Netzwerk schon bei den ersten Treffen im Vorjahr gesetzt. „TruMotion Alliance“ lautet denn auch der Name, den sich das Bündnis gegeben hat. Als Partner-Universitäten der Goethe-Uni sind die Hochschulen Birmingham, Lyon Lumière II, Sciences Po Lyon und die Cattolica (Mailand) beteiligt. Als assoziierte Partner sind außerdem die Unis in Lodz und Tel Aviv mit im Boot.

    Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff betont: „Europa ist zu wichtig, um es den Populisten zu überlassen. Deshalb haben wir den Ball des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron auch an der Goethe-Universität gern aufgenommen und beteiligen uns in diesem Wettbewerb um die besten Konzepte für eine europäische Universität zusammen mit unseren Partnern aus insgesamt fünf Ländern. Wissenschaft wird durch internationale Kooperation besser, und Europa steht in der Wissenschaft zusammen.“

    „Die Europäische Universität setzt die Idee der Strategischen Partnerschaften fort, die die Goethe-Universität schon seit längerem mit internationalen Partnern verzahnt“, sagt Prof. Rolf van Dick, der als Vizepräsident für Internationalisierung zuständig ist. Alle Standorte der Partnerunis bei der gemeinsamen Bewerbung mit Frankfurt sind auch als Partnerstädte miteinander verbunden. Die Goethe-Universität hat die Federführung im Konsortium übernommen und ist zuständig für die Projektkoordination, die Nachhaltigkeit und die Verbreitung. Birmingham kümmert sich schwerpunktmäßig um den Bereich Leitungsstruktur und das gegenseitige Lernen; Lyon Lumière II und Sciences Po Lyon sind für die Entwicklung neuer Studiengänge und für den studentischen Austausch zuständig, Mailand für bürgerschaftliches Engagement.

    Insgesamt sind im ersten Anlauf 60 Millionen Euro für zwölf Pilotprojekte zu vergeben. Das Konsortium unter Federführung der Goethe-Universität hat mit 6,20 Millionen Euro (davon 1,20 Millionen Euro Selbstbeteiligung in Form von Personalkosten) für drei Jahre in ihrem Antrag die höchstmögliche Summe ausgeschöpft. Die EU plant nach der Pilotphase weitere Antragsrunden mit bis zu 1,3 Mrd. Gesamtvolumen.

    In einer vielbeachteten Grundsatzrede hatte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron im September 2017 den Aufbau von zwanzig Europäischen Universitäten bis 2024 vorgeschlagen, womit er keine neu zu schaffenden Institutionen meinte, sondern die europäische Vernetzung und Ausrichtung der bestehenden Hochschulen. In einer für die Europäische Union schwierigen Zeit soll die universitäre Wissenschaft als wichtiger Motor der europäischen Integration gestärkt werden. Gerade die jüngere Generation könnte dadurch wieder mehr Verbundenheit mit dem Projekt Europa entwickeln, so die damit verbundene Erwartung. Doch auch allgemein ist die Wissenschaft für die Herausbildung einer europäischen Identität von großer Bedeutung – Ausdruck davon sind zum Beispiel das Austauschprogramm Erasmus oder durch die EU geförderte Forschungsverbundprojekte. An der Goethe-Universität hatte Macron seine Vorstellungen bei einem Besuch im Oktober 2017 eindrucksvoll bekräftigt und dabei viel Begeisterung gefunden.

    Sollte der Antrag erfolgreich sein, plant das Konsortium bis 2022 weitreichende Aktivitäten im Bereich Lehre und Studium und bürgerschaftlichem Engagement. So sollten gemeinsame Bachelor-Studiengänge in den Sozialwissenschaften, den Biowissenschaften und Medienwissenschaften konzipiert werden, in die ein Mobilitätsmodul integriert ist – das heißt: Auslandssemester gehören fest dazu. Der Start hierfür ist schon für 2021 geplant. Als Vorbild dient dabei der Masterstudiengang Audiovisual and Cinema Studies Master an der Goethe-Universität, der gemeinsam mit 14 internationalen Partnern angeboten wird. Ergänzt werden die Studiengänge durch andere, eher niederschwellige Formate, die den Studierenden internationale Erfahrungen vermitteln sollen, etwa digital vernetzte internationale Lerngruppen, Praktika bei Firmen und öffentlichen Einrichtungen, Gastdozenturen und gemeinsame Summer Schools. Aber auch für das Hochschulpersonal in Lehre und Verwaltung soll es neue Möglichkeiten des intensiven Austauschs von Wissen und Erfahrung geben, etwa durch Hospitationen und Workshops zur Erarbeitung gemeinsamer Forschungsideen und -anträge. Außerdem soll die Konferenzreihe „The University and the City“ mit Partnern aus Stadt- und Regionalverwaltungen und der Privatwirtschaft fortgesetzt werden.

    Ein Bild zum Download finden Sie unter dem folgenden Link: http://uni-frankfurt.de/76643796

    Bildtext: Vertreter der am Antrag beteiligten Hochschulen bei einem Treffen an der Università Cattolica im Februar. (Foto: Goethe-Universität)

    Aktuelle Nachrichten aus Wissenschaft, Lehre und Gesellschaft in GOETHE-UNI online (www.aktuelles.uni-frankfurt.de)

    Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 mit privaten Mitteln überwiegend jüdischer Stifter gegründet, hat sie seitdem Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Heute ist sie eine der drei größten deutschen Universitäten. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Mainz ist die Goethe-Universität Partner der länderübergreifenden strategischen Universitätsallianz Rhein-Main. www.goethe-universitaet.de

    Herausgeberin: Die Präsidentin der Goethe-Universität Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Andrea Grebe, Büro des Vizepräsidenten Prof. Dr. Rolf van Dick, Telefon 069 798-12242, E-Mail: grebe@pvw.uni-frankfurt.de


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    Vertreter der am Antrag beteiligten Hochschulen bei einem Treffen an der Università Cattolica im Februar.
    Vertreter der am Antrag beteiligten Hochschulen bei einem Treffen an der Università Cattolica im Feb ...
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, jedermann
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Kooperationen, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Vertreter der am Antrag beteiligten Hochschulen bei einem Treffen an der Università Cattolica im Februar.


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