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07.03.2019 11:41

ESMT-Studie: Frauen sind beim Crowdfunding erfolgreicher als Männer

Martha Ihlbrock Corporate Communications and Marketing
European School of Management and Technology (ESMT)

    Frauen haben bei der Finanzierung wissenschaftlicher Projekte mittels Crowdfunding eine höhere Erfolgsquote als Männer. Das zeigt eine neue Forschungsarbeit der ESMT Berlin. Die Studie gebe Hinweise darauf, dass die „Crowd“ andere Entscheidungskriterien anwendet als traditionelle Förderorganisationen, sagt Henry Sauermann, Associate Professor of Strategy an der ESMT.

    Zusammen mit Chiara Franzoni von MIP Politecnico di Milano und Kourish Shafi von der University of Florida analysierte Sauermann die Daten von über 700 Kampagnen auf Experiment.com – der weltweit größten Crowdfunding-Plattform für wissenschaftliche Forschung. Das Team fand heraus, dass Studierende und jüngere Forscherinnen und Forscher dabei mehr Erfolg haben als leitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Zudem erhalten Frauen mehr Geld als Männer.

    „Die Mehrheit der Kampagnenersteller ist zwar männlich, erfolgreicher sind aber die Frauen“, sagt Sauermann. „Die Daten zeigen, dass männliche Wissenschaftler zu 43 Prozent ihr Finanzierungsziel erreichten, verglichen mit 57 Prozent bei den Frauen. Die deutlich höhere Erfolgsquote von Forscherinnen beim Crowdfunding steht im Gegensatz zu ihren manchmal geringeren Chancen im Wettbewerb um Fördermittel von beispielsweise Stiftungen und Regierungsbehörden. Crowdfunding erweitert den Zugang zu finanziellen Mitteln insbesondere für solche Gruppen, die in traditionellen Finanzierungssystemen ausgeschlossen oder benachteiligt sind.“

    Die Studie deutet zudem darauf hin, dass Crowdfunding eine Reihe weiterer Vorteile hat. Es erhöht etwa die Erfolgschancen für weniger konventionelle Wissenschaftsprojekte und ist darüber hinaus oft schneller als traditionelle Fördersysteme.

    "Crowdfunding ist bereits ein wichtiges Instrument zur Finanzierung von unternehmerischen, künstlerischen und sozialen Projekten“, sagt Sauermann. „In Bezug auf wissenschaftliche Forschung befindet sich diese Art der Finanzierung derzeit noch in einem frühen Stadium. Allerdings deutet die bereits beträchtliche Zahl der finanzierten Projekte darauf hin, dass Crowdfunding in der Wissenschaft in Zukunft noch erheblich relevanter wird. Tatsächlich ermutigt eine Reihe von Universitäten ihre Forscherinnen und Forscher aktiv, Crowdfunding-Kampagnen zu starten.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Henry Sauermann, ESMT Berlin


    Originalpublikation:

    Sauermann H, Franzoni C, Shafi K (2019). Crowdfunding scientific research: Descriptive insights and correlates of funding success. PLoS ONE 14(1): e0208384.


    Weitere Informationen:

    https://press.esmt.org/de/Frauen-erfolgreicher-bei-Crowdfunding
    https://doi.org/10.1371/journal.pone.0208384


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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