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21.03.2019 16:19

LIN-Forscher für Deutschen Innovationspreis nominiert

Sophie Ehrenberg Wissenschaftsorganisation & Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Neurobiologie

    Für die Erfindung der ultrahochauflösenden Forschungskamera LINCam ist die Firmenausgründung Photonscore GmbH von Dr. Werner Zuschratter und seinem Team vom Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) für den Deutschen Innovationspreis nominiert wurden. In der Kategorie „Start-ups“ haben sie es unter die besten Drei geschafft. Welchen Platz sie belegen, erfahren sie bei der Preisverleihung am 29. März in München.

    Im Speziallabor Elektronen- und Laserscanmikroskopie hat das Team um Dr. Werner Zuschratter, Dr. Yury Prokazov und Evgeny Turbin in langjähriger Forschung eine besonders empfindliche Kamera mit besonders hoher zeitlicher Auflösung entwickelt. „Zellen und Gewebe tolerieren nur ein bestimmtes Maß an Licht. Verwendet man zu viel davon, schädigt man dieses wertvolle biologische Material bereits während man es beobachtet. Unsere Kamera hat jedoch einen so empfindlichen Sensor, dass sie das einzige System ist, das unterhalb dieser kritischen Lichtgrenze Bilder erzeugen kann“, erklärt Zuschratter. Die LINCam arbeitet unterhalb der für lebende Zellen schädlichen Schwelle von 100 mW/cm².

    Die am LIN entwickelte Kamera ist ein Quantendetektor mit etwa einer Million Aufnahmen pro Sekunde. Sie erfasst immer nur ein einziges Lichtteilchen und misst das Eintreffen dieser einzelnen Photonen mit einer Zeitauflösung von 50 Pikosekunden. Aus den registrierten Lichtquanten werden anschließend am Computer die Bilder erzeugt.

    „Derzeit nutzen wir die LINCam vor allem, um zu schauen, wie Moleküle innerhalb von Synapsen im Nerven- und Immunsystem miteinander interagieren“, erklärt der Neurobiologe Zuschratter. Aber auch in anderen Bereichen gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten: In Forschungsprojekten zusammen mit der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg soll zukünftig herausgefunden werden, ob bzw. inwieweit die Kamera geeignet ist, Tumorgewebe im Frühstadium zu erkennen. In der Quantenoptik soll sie ebenfalls zum Einsatz kommen. Zuschratter ergänzt: „Ich bin überrascht, dass besonders Quantenphysiker Interesse an unserer Erfindung haben, um sie zur Entwicklung neuer Verfahren für die Quanteninterferenz bei der Erforschung von Quantencomputern zu nutzen.“

    Die LINCam ist die Weiterentwicklung eines Labormusters, für welches das Team 2013 den 1. Platz beim Hugo-Junkers-Preis für das innovativste Vorhaben der Grundlagenforschung belegte und 2017 mit dem 1. Preis in der Kategorie "Innovativste Projekte der angewandten Forschung" ausgezeichnet wurde. Die Forschungskamera wird seit 2017 von der Ausgründung Photonscore GmbH gebaut und vermarktet.


    Weitere Informationen:



    Bilder

    Die Erfinder der LINCam: Werner Zuschratter, Yury Prokazov und Evgeny Turbin (v.l.n.r.)
    Die Erfinder der LINCam: Werner Zuschratter, Yury Prokazov und Evgeny Turbin (v.l.n.r.)
    LIN/Reinhard Blumenstein
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    Die LINCam kann einzelne Lichtteilchen in Bruchteilen einer Sekunde zählen.
    Die LINCam kann einzelne Lichtteilchen in Bruchteilen einer Sekunde zählen.
    LIN/Reinhard Blumenstein
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Die Erfinder der LINCam: Werner Zuschratter, Yury Prokazov und Evgeny Turbin (v.l.n.r.)


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    Die LINCam kann einzelne Lichtteilchen in Bruchteilen einer Sekunde zählen.


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