Stellungnahme des Verbandes Deutscher Schulgeographen zur aktuellen Klimadebatte
„Der Verband der Deutscher Schulgeographen e.V. (VDSG) stellt fest, dass sich einzelne Medienberichterstatter und vor allem die Politik offenkundig nicht die Mühe machen, zum Thema Klimawandel gründlich zu recherchieren, welche wissenschaftlichen und bildungsorientierten Institutionen sich dem Thema Klimawandel seit Jahrzehnten zuwenden und mit welcher Intensität sie dies tun.
Schulgeographinnen und –geographen zeigen sich verwundert, weil in der aktuellen, öffentlichen Berichterstattung nicht auf die Verdienste der (Schul-)Geographie um eine Vermittlung des Klimawandels (und Bildung für Nachhaltige Entwicklung [BNE] allgemein) an den Schulen eingegangen ist.
Die deutschsprachige Geographie hat in diesem Zusammenhang unzählige Beiträge in Forschung und Bildung geliefert, die eine sachorientierte, somit differenzierte Betrachtung des Klimawandels ermöglichen und sowohl ständig aktualisierte Grundlage der Lehrpläne im Schulfach Geographie/Erdkunde aller Schularten (außer Grundschule) aller Bundesländer sowie aller Studiengänge im Fach Geographie bilden. Dabei werden sowohl die Ursachen des Klimawandels, als auch die Auswirkungen global wie lokal und die notwendigen Maßnahmen (Klimaschutz, politisch und im Alltag) erörtert. Nicht zuletzt sind auch zahlreiche Projekte im Fach oder auch fachübergreifend initiiert worden. Der Ruf mehr Klimawandel/Klimaschutz in den Unterricht zu bringen, lenkt von der Untätigkeit der Politik ab. Wie soll man Schülerinnen und Schüler zum Handeln motivieren, wenn sie gleichzeitig sehen, dass der politische Wille fehlt, die Klimaziele zu erreichen?
Der Verband Deutscher Schulgeographen nimmt mit Erstaunen zur Kenntnis, dass angesichts der jüngsten Schüler-Initiativen zum Thema Klimawandel in den Medien der Eindruck erweckt wirkt, dieses Thema sei in den Schulen unseres Landes noch nicht richtig angekommen.
Seit Jahrzehnten verstärkt die Schulgeographie ihr Bemühen, sowohl den natürlichen als auch den vom Menschen verursachten Klimawandel in den Lehrplänen und Lehrbüchern des Schulfaches Geographie/Erdkunde sach- und altersgerecht zu verankern und im Unterricht zu erörtern. Allein die ebenfalls seit Jahrzehnten rückläufige Stundenzahl des Schulfaches verhindert in diesem Zusammenhang wie auch in allen anderen aktuellen geographischen Themen der Globalisierung und Umwelt offenkundig notwendige tiefergehende Behandlungen.
Eine zentrale Forderung im Sinne geographischer Bildung und einer Bildung für nachhaltige Entwicklung ist: zwei Wochenstunden Geographie bzw. Erdkunde in allen Schularten und Klassenstufen.“
Verband Deutscher Schulgeographen e.V.
Karl Walter Hoffmann
1. Vorsitzender
k.w.hoffmann@erdkunde.com
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Wissenschaftler
Geowissenschaften, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Schule und Wissenschaft
Deutsch
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