Eine interdisziplinäre Tagung zur stereotypen Musterbildung in Politik, Gesellschaft, Kunst und Wissenschaft findet am 6. und 7. Juni an der Freien Universität statt. Die Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Fächern der Geistes- und Sozialwissenschaften wollen Stereotype dort sichtbar machen, wo man sie nicht zuallererst vermutet, und dabei auch die eigene wissenschaftliche Arbeit auf stereotype Denk- und Handlungsweisen untersuchen. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei. Am Abend des 6. Juni findet eine Podiumsdiskussion statt; um Anmeldung wird gebeten:
www.eventbrite.com/e/spot-the-stereotype-podiumsdiskussion-tickets-60867187396
Die Fähigkeit zur Mustererkennung hilft, Situationen schnell zu erfassen, Informationen zu verarbeiten und „angemessen“ zu reagieren. Stereotype sind alltagspraktisch daher äußerst hilfreich; sie sind aber nicht neutral, sondern ziehen Unterscheidungen ein: zwischen Geschlechtern, Alters- und Berufsgruppen, Nationalitäten, kulturellen Verfasstheiten, Traditionen, Kommunikations- und Verhaltensweisen. Nicht nur der Alltag ist voller unterschwellig mitgeführter Stereotype, wie wir sie beispielsweise aus sozialen Rollenvorstellungen kennen. Auch wissenschaftliche Diskurse sind geprägt von vermeintlich gemeingültigen Grundannahmen, Kanonbildungen und Interpretationsmustern.
Die Forscherinnen und Forscher nehmen zwei Sondierungszonen in den Blick: Zum einen geht es darum, welche wissenschaftshistorisch gewachsenen stereotypen Annahmen derzeit in den wissenschaftlichen Arbeitsweisen wirksam sind. Zweitens wird ergründet, wie künstlerische und literarische Arbeiten gesellschaftliche Muster aufzudecken und verhandelbar zu machen vermögen. Kann das Wissen darum, wie sich stereotype Muster ausbilden und ihre ambivalente Wirkmacht entfalten, vielleicht sogar helfen, sie zukünftig früher zu entschärfen?
Die Tagung wird gemeinsam von sieben Forschungsverbünden veranstaltet:
- Berliner Antike-Kolleg,
- Exzellenzcluster „Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“,
- Forschungsgruppe „Diskursivierungen von Neuem. Tradition und Novation in Texten und Bildern des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“,
- Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien,
- Sonderforschungsbereich „Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit“,
- Kolleg-Forschungsgruppe „BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik“,
- Exzellenzcluster „Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective“
Zeit und Ort
- Donnerstag, den 6. Juni 2019, Beginn: 15.00 Uhr, Beginn der Podiumsdiskussion: 18.15 Uhr
- Freitag, den 7. Juni 2019, 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr
- Freie Universität Berlin, Topoi-Villa, Hittorfstraße 18, 14195 Berlin
Sabine Greiner, wissenschaftliche Koordinatorin der DFG-Forschungsgruppe „Diskursivierungen von Neuem“, E-Mail: sabine.greiner@fu-berlin.de
Dr. Kristiane Hasselmann, wissenschaftliche Koordinatorin des Sonderforschungsbereichs „Episteme in Bewegung“, Freie Universität Berlin, E-Mail: kristiane.hasselmann@fu-berlin.de
Dr. Rebecca Mak, Geschäftsführerin der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, Freie Universität Berlin, E-Mail: rebecca.mak@fu-berlin.de
https://blogs.fu-berlin.de/stereotypes
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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