William Shakespeare beschäftigte zeitlebens eine Frage, die er auch in seinem Werk bearbeitete: Wie ist es möglich, dass scheinbar stabile Gesellschaften Tyrannen in die Hände fallen? Warum entscheiden sich freie Menschen für Führungspersönlichkeiten, die keinen Sinn für die Gemeinschaft haben? Die freie Meinungsäußerung war im Elisabethanischen Zeitalter unerwünscht, doch Shakespeare lieferte versteckte Antworten, die auch noch heute – so die These des Pulitzerpreisträgers Stephen Greenblatt – große Relevanz haben. "Shakespeare, Politics, and Power" heißt sein Vortrag im Rahmen der "Muhlenberg Lectures". Er findet am Mittwoch, 19. Juni 2019, 19 Uhr, in der Aula des Löwengebäudes statt.
Richard III., Macbeth, Donald Trump. Stephen Greenblatt (Harvard) zieht diese Linie in seinem Buch "Der Tyrann. Shakespeares Machtkunde für das 21. Jahrhundert" - ohne den Namen des US-Präsidenten überhaupt zu nennen. Der Literaturwissenschaftler, Jahrgang 1943, ist einer der führenden Shakespeare-Forscher weltweit und Begründer der Theorie des "New Historicism", die ein literarisches Werk im Spiegel seiner Zeit betrachten will. 2012 wurde er mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.
Greenblatt spricht im Rahmen der "Muhlenberg Lectures" auf Einladung von Prof. Dr. Erik Redling, Geschäftsführender Direktor des Mühlenberg-Zentrums für Amerikastudien der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In den "Muhlenberg Lectures" halten jährlich führende Forscherinnen und Forscher der Anglistik und Amerikanistik Vorträge an der Universität Halle. Der Name erinnert an die herausragende Rolle der durch die Franckeschen Stiftungen und die hallesche Universität geprägten 'Muhlenberg Family', einer der ersten deutsch-amerikanischen Familiendynastien, die große Verdienste im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und bei der Gestaltung der US-amerikanischen Gesellschaft erworben haben.
"Muhlenberg Lecture"
Professor Stephen Greenblatt: "Shakespeare, Politics, and Power"
Mittwoch, 19. Juni 2019, 19 Uhr
Löwengebäude, Aula
Universitätsplatz 11, 06108 Halle (Saale)
Vortrag in englischer Sprache, Eintritt frei
Einführung in das Thema durch Prof. Dr. Erik Redling
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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