idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
06.08.2019 10:51

Sechs neue Mitglieder in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz

Petra Plättner Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz

    Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur hat sechs neue Mitglieder aufgenommen. Zu den ordent­lichen Mitgliedern zählen nun der Neurowissenschaftler Markus Diesmann, die Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Rieken sowie die Autorin Judith Schalansky. Neue korrespondierende Mitglieder sind der Chemiker Lutz H. Gade, der Neurowissenschaftler Wulfram Gerstner und der Autor Aleš Šteger.

    Prof. Dr. Markus Diesmann, 1968 in Bochum geboren, studierte Physik an der Universität Bochum mit einem einjährigen Aufenthalt an der Universität Sussex (UK). 2002 promovierte er an der Ruhr-Universität mit Auszeichnung, die Studien dazu führten ihn u.a. an das Weizmann Institute of Science (Israel) und die Albert-Ludwigs-Universität (Freiburg). Von 1999 bis 2003 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Nichtlineare Dynamik des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbst-Organisation in Göttingen. Von 2004 bis 2006 war er Juniorprofessor für Computational Neurophysics am Biologischen Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2006 wechselte Markus Diesmann an das RIKEN Brain Science Institut (Wako City, Japan), seit 2011 ist er Direktor am Forschungszentum Jülich: des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin (INM-6), Computational and Systems Neuroscience, des Institute for Advanced Simulation, Theoretical Neuroscience (IAS-6, seit 2013) und JARA-BRAIN Institute Brain Structure-Function (INM-10, seit 2015, zusammen mit der RWTH Aachen). An der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen hat er die Professur in Computational Neuroscience inne, außerdem ist er kooptiertes Mitglied im Fachbereich Physik. Mit seinem Spezialgebiet der hochskaligen Simulationen ist er einer der führenden Köpfe im Human Brain Project, einem der europäischen Flaggschiffprojekte. Seine Forschungen bilden die zentrale Schnittstelle zwischen den Arbeiten der neurowissenschaftlichen Institute und dem High-Performance Computing. Ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

    Prof. Dr. Lutz H. Gade, 1963 in Bonn geboren, studierte Chemie an der Universität Bonn und der Technischen Universität München. 1991 promovierte er an der University of Cambridge auf dem Gebiet der höheren Osmium- und Osmium-Quecksilber-Cluster. 1996 habilitierte er sich an der Universität Würzburg. 1998 wurde Lutz H. Gade ordentlicher Professor für Anorganische Chemie an der Universität Straßburg sowie Direktor des Labors für Organometallische Chemie und Katalyse, ehe er 2003 den Ruf nach Heidelberg an den Lehrstuhl für Anorganische Chemie III erhielt. Seit 2017 leitet er dort den neu eingerichteten SFB 1249 ›N-Heteropolyzyklen als Funktionsmaterialien‹. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1997), dem Georg-Wittig/Victor-Grignard-Preis der Société Chimique de France (2016) sowie dem Lord Lewis Lectureship Award - Cambridge (2018). Er ist Fellow der Royal Society of Chemistry und Ehrenmitglied des Institut Universitaire de France. Korrespondierendes Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

    Prof. Dr. Wulfram Gerstner, 1963 in Heilbronn geboren, studierte von 1983 bis 1989 Physik an der Universität Tübingen und der Ludwig-Maximilians-Universität in München und erwarb dort das Diplom mit seiner Arbeit zur experimentellen Quantenoptik. Nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt in Berkeley, begann er 1990 eine Promotion an der TU München. Nach seiner Promotion im Jahr 1993, war er drei Jahre als Postdoc in München tätig, unterbrochen durch einen viermonatigen Forschungsaufenthalt in Brandeis. 1996 wurde er Assistenzprofessor an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) im Fachgebiet Neural Computation. 2001 erhielt er dort den Lehrstuhl für Computational Neuroscience. Seit 2006 ist Gerstner als ordentlicher Professor an zwei Fakultäten tätig: der Fakultät für Informatik und Kommunikationswissenschaften und der Fakultät für Lebenswissenschaften. Er ist Empfänger eines ERC Advanced Grants und war an drei großen europäischen Verbundprojekten beteiligt: Brain-i-Nets, BrainScales und BioTact. 2018 wurde er mit dem Valentino-Braitenberg Award for Computational Neuroscience ausgezeichnet. Korrespondierendes Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse

    Prof. Dr. Elisabeth Rieken, 1965 in Gießen geboren, studierte Vergleichende und Indogermanische Sprachwissenschaft, Gräzistik, Altorientalistik und Hethitologie an der Universität Hamburg und an der Ruhr-Universität Bochum. Für ihre Promotion 1996 wurde sie vom Land Nordrhein-Westfalen für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet. Von 1996 bis 2000 war Rieken als Wissenschaftliche Assistentin an der FU Berlin tätig, unterbrochen durch einen Aufenthalt an der Cornell University (Ithaka, N.Y.). 2001 habilitierte sie sich über ›Konditionalsätze, Irrelevanzkonditionalia und Konzessivsätze des Altirischen‹ und nahm im selben Jahr eine Stelle als Lecturer an der University of London an, wo sie an der School of Oriental and African Studies und am University College London unterrichtete. Seit 2002 hat sie in Marburg eine Professur im Fachgebiet Vergleichende und Allgemeine Sprachwissenschaften inne. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der philologischen, linguistischen und sprachhistorischen Erschließung des Hethitischen und seiner kleineren anatolischen Schwestersprachen.
    Ordentliches Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse

    Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte an der FU Berlin und Kommunikationsdesign an der FH Potsdam. Von 2007 bis 2009 unterrichtete sie Typographische Grundlagen an der Fachhochschule Potsdam. 2006 publizierte sie das typographische Kompendium ›Fraktur mon Amour‹, ehe sie zwei Jahre später ihr literarisches Debüt ›Blau steht dir nicht‹ (2008) herausbrachte. Für ihre selbst gestalteten Werke ›Atlas der abgelegenen Inseln‹ (2009) und den Bildungsroman ›Der Hals der Giraffe‹ (2011) wurde sie mit dem Preis der Stiftung Buchkunst für das schönste deutsche Buch ausgezeichnet. Seit 2013 gibt Judith Schalansky bei Matthes & Seitz die Buchreihe ›Naturkunden‹ heraus, mit der sie nicht nur das anglo-amerikanische Genre des Nature Writing in Deutschland bekannter gemacht, sondern vor allem mit inzwischen rund 50 Titeln zu einer sensibilisierten Wahrnehmung der Naturerscheinungen eingeladen hat. Zuletzt erschien der Band ›Verzeichnis einiger Verluste‹. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem ›Spycher: Literaturpreis Leuk‹, dem Preis der Literaturhäuser und dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis. 2014 war sie Mainzer Stadtschreiberin. Ordentliches Mitglied der Klasse der Literatur und der Musik

    Aleš Šteger, 1973 in Ptuj (Jugoslawien) geboren, studierte Vergleichende Literaturwissenschaften und Germanistik an der Universität Ljubljana. Seit 1995 publizierte er sechs Lyrikbände, einen Roman, Essays und Übersetzungen. Šteger arbeitet als Lektor beim Verlag ›Študentska Založba‹ in Ljubljana und übersetzt Werke aus dem Deutschen, Englischen und Spanischen, u. a. von Gottfried Benn, Peter Huchel und Ingeborg Bachmann. Als solch ein »Brückenbauer der Poesie« kuratierte er 2015 das Literaturfestival Poetica und war Fellow des dortigen Internationalen Kollegs Morphomata, an dem er 2015 selbst als Autor teilnahm. Für seine Gedichte, die in viele Sprachen übersetzt und weltweit veröffentlicht wurden, erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1998 den Veronika-Preis, 2007 den Rožanc-Preis sowie 2011 den Best Translated Book Award für den Gedichtband ›Buch der Dinge‹. 2016 wurde er mit dem Horst-Bienek-Preis für Lyrik ausgezeichnet. Korrespondierendes Mitglied der Klasse der Literatur und der Musik


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).