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16.08.2019 13:20

Bundesforschungsministerium bewilligt ein innovatives Forschungsvorhaben zur Rumänistik an der Freien Universität Berlin

Carsten Wette Stabsstelle für Presse und Kommunikation
Freie Universität Berlin

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat an der Freien Universität ein innovatives Forschungsvorhaben zum Fach Rumänistik bewilligt. Ziel des neuen Vorhabens ist es, die Rumänistik in das heute vor allem von den Sprachen und Kulturen des Westens bestimmte Fach der Romanistik zu integrieren. Das am Arbeitsbereich von Prof. Dr. Susanne Zepp am Institut für Romanische Philologie angesiedelte Projekt wird von Dr. Iulia Dondorici betrieben; es ist der Erschließung der rumänischen Literatur im Kontext der Debatten um den „transnational turn“ in der Literaturwissenschaft gewidmet.

    Dies soll exemplarisch an den Werken der rumänischen Beteiligten an den beiden wichtigsten Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts – Dada und Surrealismus – gezeigt werden. „Auf diese Weise soll deutlich werden, dass ein ‚Kleines Fach‘, in diesem Fall die Rumänistik, das große Potenzial hat, globale Prozesse beispielhaft am Regionalen, ja zuweilen sogar am Lokalen verstehbar zu machen“, betont die Romanistin Susanne Zepp. Das BMBF fördert das Projekt im Rahmen seiner Förderlinie „Kleine Fächer – große Potenziale“ mit knapp 300.000 Euro über drei Jahre.

    „Kleine Fächer“, so führt das BMBF in der Ausschreibung der entsprechenden Förderlinie aus, „gewährleisten durch ihre Vielfalt die Fähigkeit des wissenschaftlichen Systems, auf wechselnde geopolitische, gesellschaftliche und technologische Herausforderungen und auf neue politisch und wirtschaftlich relevante Entwicklungen zu reagieren. Sie liefern eine Fülle an Wissen über kulturelle, wirtschaftliche und soziale Entwicklung und schaffen so wichtige Grundlagen für Entscheidungen zu aktuellen Herausforderungen.“ Susanne Zepp hebt ein wichtiges, wenn auch oft übersehenes Kapitel der Geschichte des Fachs Romanistik hervor: „Forschung und Lehre in der rumänischen Literatur, Sprache und Kultur gehörten seit der Entstehung der Disziplin im 19. Jahrhundert zur Fachtradition der Romanistik.“ Doch seit den 1990er Jahren habe die Rumänistik dramatische Einschnitte hinnehmen müssen, was Lektorate, Stellen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Lehrstühle und Professuren betrifft. „Dass dies in den Zeiten der europäischen Einigung und einer damit verbunden stärkeren Einbindung des östlichen Europas geschehen ist, gehört zu den Widersprüchen geisteswissenschaftlicher Entwicklungen.“

    „Dabei sind viele der Gegenstände, die in das ‚Kleine Fach‘ der Rumänistik gehören, in besonderer Weise mit der Geschichte und Gegenwart Gesamteuropas verbunden; sie spielen in den ökonomischen, kulturellen und literarischen Globalisierungsprozessen seit der Moderne eine wichtige Rolle“, unterstreicht Dr. Iulia Dondorici. Mit dem Vorhaben soll auch Studierenden sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein Zugang zur einer breiteren wissenschaftlichen Kompetenz zum östlichen Europa jenseits eingeschliffener Deutungsmuster von „Ost“ und „West“ eröffnet werden. „Denn die rumänischen Avantgarden haben das Potenzial, gängige Auffassungen von transnationalen Literaturen grundlegend zu bereichern und zu erweitern“, konstatiert Iulia Dondorici.

    Für weitere Informationen und Interviews
    Dr. Iulia Dondorici, Institut für Romanische Philologie, E-Mail: dondorici@zedat.fu-berlin.de & Univ.-Prof. Dr. Susanne Zepp-Zwirner, Telefon: 030 838 52038, E-Mail: susanne.zepp@fu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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