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03.09.2019 12:37

ERC Starting Grant für Turbulenzforschung: Kölner Meteorologe mit rund 1,9 Millionen Euro gefördert

Gabriele Meseg-Rutzen Presse und Kommunikation
Universität zu Köln

    Grundlagenforschung für bessere Wettervorhersagen / Dr. Cedrick Ansorge erhält begehrte Förderung der Europäischen Union

    Dr. Cedrick Ansorge vom Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität zu Köln ist vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem Starting Grant ausgezeichnet worden. Der Meteorologe erhält eine Förderung von insgesamt 1,87 Millionen Euro über den Zeitraum von fünf Jahren, um in dem Projekt „Turbulenzauflösende Ansätze zur intermittierenden turbulenten atmosphärischen Grenzschicht“ atmosphärische Turbulenz weiter zu erforschen.
    Turbulenz nennt man die Wirbelströmungen der Luft in der Atmosphäre, die wesentlich den Austausch von Wärme, Feuchtigkeit und Schadstoffen zwischen bodennahen Schichten und oberer Atmosphäre regulieren. „Wir gehen bislang davon aus, dass Turbulenz immer und überall anwesend ist“, erklärt der Meteorologe Dr. Cedrick Ansorge. „Auf dieser Annahme beruht die Modellierung der atmosphärischen Grenzschicht. Doch wenn es auch Schichten und Zeitspannen ohne Turbulenz geben kann, ist unsere Grundannahme nicht geeignet.“
    Die zeitlich und räumlich begrenzte Abwesenheit von Turbulenz, die sogenannte Intermittenz, stelle das Konzept und Verständnis für die atmosphärische Grenzschicht auf den Prüfstand und verursache Probleme in der Vorhersage, so Ansorge. Solche Intermittenz trete zum Beispiel bei einer sogenannten stabilen Dichteschichtung der Luftschichten auf, auch als Inversionswetterlage bekannt.
    In seinem ERC-geförderten Projekt wird Ansorge mit Methoden wie der direkten numerischen Simulation, Wirbelsimulationen sowie mit Beobachtungsdaten arbeiten. Sein Ziel ist es, das Phänomen der Intermittenz aufzuklären. „Wenn wir Intermittenz verstehen, kann das künftig auch für bessere Wettervorhersagen dienen – und damit der Verkehrssicherheit, der Landwirtschaft oder der Gewinnung von Windenergie“, sagt Ansorge.
    Der Meteorologe nimmt an, dass das mangelnde Verständnis der Prozesse beim Entstehen und Vergehen von Turbulenz in der atmosphärischen Grenzschicht weitreichende Konsequenzen für die Vorhersage der Tiefsttemperaturen hat, mit direkten Folgen für die Prognose von Frost, Nebel und die Gewinnung von Windenergie. Insbesondere der Bereich der Energiemeteorologie, der Berechnung von Windverhältnissen für die Gewinnung von Windkraft, wird von verbesserten Voraussagen profitieren. Unterstützt wurde Ansorge bei seiner Antragsstellung durch den Leiter seiner Arbeitsgruppe, Professor Dr. Yaping Shao.
    Der Europäische Forschungsrat hat in der ersten diesjährigen Ausschreibung Förderungen an 408 Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher vergeben. Die hochbegehrte Förderung wird einzelnen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen helfen, ihre eigenen Forschungsgruppen aufzubauen und bahnbrechende Forschung in allen Fachbereichen durchzuführen. Die Förderungen mit einer Gesamtsumme von 603 Millionen Euro sind Teil des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ der Europäischen Union.
    Der Präsident des Europäischen Forschungsrates (ERC), Professor Jean-Pierre Bourguignon, erklärte dazu: „Es ist wichtig, dass die Europäische Union für ihre künftige erfolgreiche Entwicklung weiterhin herausragende Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt gewinnt und unterstützt. Wir im ERC sind stolz darauf, zu diesem Ziel beizutragen, indem wir einige der mutigsten kreativen wissenschaftlichen Talente unterstützen.“
    Inhaltlicher Kontakt:
    Dr. Cedrick Ansorge
    +49 221 470 3677
    cansorge@uni-koeln.de
    Presse und Kommunikation:
    Frieda Berg
    +49 221 470 1704
    f.berg@uni-koeln.de
    Link zur Pressemeldung des ERC:
    https://erc.europa.eu/news/StG-recipients-2019


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Meer / Klima
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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