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10.09.2019 13:30

Sprache schafft Wirklichkeit: Wie wird in Deutschland und Italien über Migration gesprochen?

Manuela Bank-Zillmann Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Geflüchtete, Flüchtlinge oder "Asylanten": Diese Begriffe bezeichnen zwar alle die gleiche Gruppe von Menschen, sie haben jeweils aber eine ganz andere Bedeutung. Wie und mit welchen Wörtern über Migration und Flucht in Italien und Deutschland gesprochen und in den Medien berichtet wird, ist das Thema einer internationalen Tagung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Sie findet vom 16. bis 19. September 2019 an der Burse zur Tulpe am Universitätsplatz statt.

    Seit dem Sommer 2015 sind sehr viele Geflüchtete nach Europa gekommen. In Italien herrscht dabei eine ganz andere Situation als Deutschland. Die Tagung an der MLU geht der Frage nach, wie sich seitdem die öffentliche Debatte über Migration und Flucht speziell in den beiden Ländern, aber auch in anderen europäischen Staaten verändert hat. "Wörter schaffen Wirklichkeit. Es macht einen Unterschied, ob ich Personen abfällig bezeichne oder nicht. Als Sprachwissenschaftler erforschen wir diese Sprachbilder", sagt Prof. Dr. Daniela Pietrini vom Institut für Romanistik der MLU. Auffällig sei in der Migrationsdebatte etwa, dass in italienischen Medien Migration in den vergangenen Jahren immer als Problem durch Zuwanderung beschrieben wird. Davor sei der Migrationsdiskurs dadurch geprägt gewesen, dass viele gut qualifizierte Menschen Italien aufgrund der schlechten Wirtschaftslage verließen.

    Die Tagungsbeiträge widmen sich - jeweils aus deutscher und italienischer Perspektive - den aktuellen Diskursen über Migration und Flucht. Dazu gehören Vorträge zu Zeitungsartikeln und Social-Media-Postings genauso wie zu Romanen und Filmen, die Migration thematisieren. Weitere Beiträge nehmen deutsche und italienische Gesetze in den Blick und analysieren zum Beispiel die Namen und Ausrichtung der Gesetze.

    Die Veranstaltung bildet den Abschluss eines Projekts zum Migrationsdiskurs in Deutschland und Italien, das die MLU gemeinsam mit der Universität Messina durchgeführt hat. Gefördert wurde es vom Deutschen Akademischen Austauschdienst.

    Tagung: Die sprachliche Konstruktion des aktuellen Migrationsdiskurses
    16. bis 19. September 2019
    Hallischer Saal in der Burse zur Tulpe
    Universitätsring 5
    06108 Halle (Saale)


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Daniela Pietrini, Professorin für Italienische und Französische Sprachwissenschaft an der MLU, steht im Vorfeld der Tagung für Interviews zur Verfügung. Sie ist Expertin für den italienischen Migrationsdiskurs.

    Prof. Dr. Daniela Pietrini
    Institut für Romanistik der MLU
    Telefon: +49 345 55-23540
    E-Mail: daniela.pietrini@romanistik.uni-halle.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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