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12.12.2019 10:00

Zwei neue Projektwerkstätten der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft starten

Anja Glaser Pressestelle
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG)

    Die AIWG an der Goethe-Universität Frankfurt hat im Rahmen ihrer Wissenschaftsformate zwei neue Projektwerkstätten ausgewählt. Darin arbeiten Wissenschaftler_innen verschiedener Standorte der islamisch-theologischen Studien und weiterer Fächer an gemeinsamen Projekten, die sich dem Thema Ästhetik und islamischer Theologie sowie einem Forschungsreview zum islamischen Religionsunterricht widmen.

    Die Projektwerkstätten der AIWG ermöglichen Wissenschaftler_innen aus den islamisch-theologischen Studien, standortübergreifend oder interdisziplinär kurzfristige wissenschaftliche Vorhaben durchzuführen. Damit ermöglicht die AIWG es den Forschenden, größere wissenschaftliche Projekte, Publikationen oder Partnerschaften anzustoßen. „Die Projektwerkstätten sind ein wichtiges Format, um die islamisch-theologischen Studien weiter an den Universitäten zu verankern“, erläutert Prof. Dr. Bekim Agai, Direktor der AIWG. „Sie sind ein Sprungbrett für weitere Forschung über die einzelnen Standorte und auch über die Grenzen von wissenschaftlichen Fächern hinaus.“ Die einjährigen Vorhaben werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.

    Folgende Projektwerkstätten nehmen ihre Arbeit auf:

    Forschungs-Review: Islamischer Religionsunterricht in Deutschland im Spiegel empirisch-interdisziplinärer Forschung

    Projektleiter_innen: Dr. Anna Körs, Akademie für Weltreligionen, Universität Hamburg / Prof. Dr. Constantin Wagner, Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Diversität, Universität Mainz
    Der islamische Religionsunterricht (IRU) ist in allen Bundesländern an öffentlichen Schulen eingeführt und kommt damit der Forderung nach Gleichbehandlung hinsichtlich der Teilhabe am Religionsunterricht nach. Seine Bedeutung nimmt angesichts der gesellschaftlichen Pluralisierung und der damit verbundenen politischen Erwartungen wie Radikalisierungsprävention und Integration weiter zu. Das Projekt geht der Frage nach, wie die Zukunft des IRU auf Grundlage bestehender Forschungen und Expert_innenmeinungen einzuschätzen ist und welche Gestaltungs- und Forschungsperspektiven daraus resultieren.
    Da die bisherige Forschung zum IRU in Deutschland in den wissenschaftlichen Disziplinen Theologie, Religionspädagogik, Verfassungsrecht oder Soziologie jeweils auf die eigene Disziplin beschränkt bleibt, möchte die Projektwerkstatt die Wissensbestände interdisziplinär zusammenführen. Anhand einer Momentaufnahme des bisherigen Forschungsstands wird dafür ein Forschungs-Review erarbeitet, das Aufschluss darüber gibt, welche Gestaltungs- und Forschungsbedarfe zum IRU bestehen. Die Ergebnisse werden in einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung der Projektbeteiligten einer größeren (Fach-)Öffentlichkeit vorgestellt.

    Beauty and Islamic Theology

    Projektleiter: Dr. Bilal Badat, Zentrum für Islamische Theologie, Universität Tübingen / Dr. Farid Suleiman, Department für Islamisch-Religiöse Studien, Universität Erlangen-Nürnberg
    Bei der Frage nach dem Wesen von Schönheit haben Künstler, Philosophen und Theologen diverser Kulturkreise immer wieder Zeichen des Göttlichen in Kunst und Natur erspürt. Hier setzt die AIWG-Projektwerkstatt “Beauty and Islamic Theology” an: Sie möchte innerhalb der islamisch-theologischen Forschung in Deutschland den Blick auf eine „Theologie der Ästhetik“ richten. Ziel ist es, das Wesen, den Wert und die theologische Bedeutung von Ästhetik aus interdisziplinärer Perspektive zu beleuchten, um die folgenden Fragen zu beantworten: Welche Bedeutung hat Ästhetik in islamischer Kunst und im islamisch-theologischen Diskurs? Inwiefern fungieren Schönheit und Kunst als eine Quelle der Theologie? Und welche Ansätze verhelfen zu einem besseren Verständnis islamischer Schönheits- und Kunstkonzeptionen?
    Die Projektwerkstatt will Grenzen zwischen Theorie und Praxis, zwischen Kunstgeschichte und Theologie überwinden. So nehmen Forschende und Studierende verschiedener Disziplinen (z. B. Islamwissenschaft, Nah- und Mitteloststudien, Kunstgeschichte und -pädagogik, Philosophie und Ethnologie) unter Anleitung eines Khattât, eines Meisters der Kalligraphie, an zwei praktischen Workshops zu Kalligraphie und Geometrie teil. Dabei soll den Teilnehmenden das Zusammenspiel von Kunst, Handwerk, moralischer Kraft und göttlicher Inspiration erlebbar gemacht werden. Geplant ist, die Forschungsergebnisse und praktischen Erfahrungen Ende 2020 im Rahmen einer Konferenz zu “Beauty and Islamic Theology” zu diskutieren und in einer Publikation zu veröffentlichen.

    Über die AIWG
    Die AIWG ist eine universitäre Plattform für Forschung und Transfer in islamisch-theologischen Fach- und Gesellschaftsfragen. Sie ermöglicht überregionale Kooperationen und Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der islamisch-theologischen Studien und benachbarter Fächer sowie Akteurinnen und Akteuren aus der muslimischen Zivilgesellschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen. Die AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Stiftung Mercator.

    www.aiwg.de

    Pressekontakt:
    Anja Glaser
    Assistentin Wissenschaftskommunikation
    und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: +49 (0) 69-798 22451
    E-Mail: glaser@aiwg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Religion
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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