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03.07.2020 15:05

Wenn das Lungenepithel das Immunsystem um Hilfe ruft

Eva Tritschler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

    Anlässlich der grassierenden Coronavirus-Pandemie findet am Mittwoch, 15. Juli 2020, von 16 bis 17 Uhr deutscher Zeit ein Webseminar der britischen physiologischen Gesellschaft (Physiological Society) statt. Es geht um das Lungenepithel, das ausgebreitet die Fläche eines Tennisplatzes hat und Viren bekämpft, die Lungen- und Atemwegserkrankungen hervorrufen können (Originaltitel: The lung epithelium: The first line of defence against respiratory viruses). Verantwortlich für die Organisation sind Prof. Dr. Mike Althaus vom Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) und eine Fachkollegin der University of St. Andrews/Schottland.

    Prof. Mike Althaus erforscht unter anderem die Funktion von Epithelien. Das sind Zellverbände, die beispielsweise in der Lunge eine Barriere zwischen dem Körperinneren und der Umwelt (Atemluft) bilden. „Die gasaustauschenden Epithelien der Lunge, also die Zellverbände, die für die Aufnahme von Sauerstoff und Abgabe von Kohlendioxid zuständig sind, haben eine Fläche von der Größe eines Tennisplatzes. Gleichzeitig sind sie sehr dünn – ungefähr 60mal dünner als ein Haar. Da sie das Körperinnere von der Umwelt trennen, sind potenzielle Infektionen und Entzündungen in diesem Bereich sehr gefährlich, so Althaus.

    Die Atemwege, Strukturen, die zu den gasaustauschenden Bereichen führen, besitzen daher einen Reinigungsmechanismus, der normalerweise verhindert, dass potenzielle Erreger in die gasaustauschenden Bereiche der Lunge gelangen: Die Epithelien der Atemwege werden von einer Schicht aus Schleim bedeckt. Eingeatmete Partikel und Erreger bleiben in dieser Schicht kleben. Feine Flimmerhärchen, Zilien genannt und Teil der Epithelzellen, bewegen nun die Schleimschicht in Richtung Rachen und transportieren damit die eingefangenen Partikel ständig aus der Lunge heraus.

    Manche Erreger können diesen Reinigungsmechanismus allerdings überwinden. Die Epithelzellen sind dann in der Lage, die Anwesenheit von Erregern zu erkennen und das Immunsystem zur Unterstützung zu rufen. Diese komplexen Zusammenhänge sind bislang allerdings nicht vollständig verstanden. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Situation haben meine Co-Organisatorin Dr. Morag Mansley (University of St. Andrews, Schottland) und ich uns entschieden, ein Webseminar zu veranstalten. Darin thematisieren wir genau diese Verteidigungsmechanismen des Epithels gegen Viren und die Interaktion der Epithelzellen mit dem Immunsystem.“ Mit Dr. Claire Smith vom University College London und Dr. Oliver Wittekindt von der Universität Ulm berichten zwei international renommierte Experten über ihre aktuellen Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet.

    Die Teilnahme an dem englischsprachigen Webseminar ist kostenlos, allerdings ist eine Registrierung über die Physiological Society erforderlich. Es gibt einen kostenlosen Gästezugang.

    Weitere Infos und Link zur Registrierung:
    https://www.physoc.org/events/the-lung-epithelium-the-first-line-of-defence-agai... (oder gekürzt: https://bit.ly/2YVQFiA)

    Die Physiological Society ist ein Netzwerk von derzeit rund 4000 Wissenschaftlern aus mehr als 60 Ländern und die größte physiologische Fachgesellschaft in Europa. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) ist in der Gesellschaft mit Professor Dr. Mike Althaus vom Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften im Lenkungsgremium für den Bereich Epithel- und Membrantransport vertreten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Mike Althaus
    Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften
    Tel. 022412/865-9541
    E-Mail: mike.althaus@h-brs.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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