idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.09.2020 08:00

Technologieinnovation: Forschende entwickeln kleinsten Partikelsensor der Welt

Mag. Christoph Pelzl, MSc Kommunikation und Marketing
Technische Universität Graz

    TU Graz, ams und Silicon Austria Labs entwickelten einen kompakten und energieeffizienten Messsensor für mobile Endgeräte, der die Nutzerinnen und Nutzer in Echtzeit über den Feinstaubgehalt in der Luft informiert und sie bei erhöhten Werten warnt.

    Er ist etwas kleiner als zwei aufeinander gestapelte Ein-Cent-Münzen, aufgrund der Größe besonders energieeffizient, benötigt keine Wartung und findet Platz in mobilen Endgeräten: Der kleinste Partikelsensor der Welt. Smartphones, Smartwatches oder Fitnessarmbänder können mit dieser 12 mal 9 mal 3 Millimeter kleinen Innovation erstmals die Qualität der Umgebungsluft in Echtzeit messen und bei erhöhten Feinstaubwerten Alarm schlagen.

    Innovative Umsetzung

    Entwickelt wurde der Sensor von Paul Maierhofer im Rahmen seiner Dissertation am Institut für Elektrische Messtechnik und Sensorik der TU Graz gemeinsam mit Fachleuten des Halbleiterherstellers ams und mit Forschenden von Silicon Austria Labs (SAL). Grundlage für die Entwicklung waren bekannte Verfahren konventioneller Messgeräte sowie moderne Fertigungs- und Integrationsmethoden, die das Projektteam in einem Innovationsprozess zusammenführten. Die Innovation ist die Miniaturisierung selbst, wie Maierhofer erklärt: „Der Sensor bewegt sich genau an der Grenze des physikalisch und technisch Machbaren und beinhaltet eine Menge Kniffe, um in dieser Größe zu funktionieren.“

    Verhalten an die Umgebungsluft anpassen

    Der immense gesellschaftliche Nutzen dieses neuen innovativen Partikelsensors liegt auf der Hand: Laut einer Studie der Europäischen Umweltbehörde (EEA) sterben allein in Europa jährlich über 400.000 Menschen vorzeitig an den Folgen der Feinstaubbelastung. Mithilfe von Wearables, die mit dem neuen Partikelsensor ausgestattet sind, kann jede und jeder Einzelne die Umgebungsluft überwachen und bei gesundheitsgefährdenden Feinstaubwerten sofort reagieren. „Etwa, indem beim Joggen oder auf dem täglichen Weg in die Arbeit besonders belastete Strecken gemieden werden“, so Alexander Bergmann, Leiter des Instituts für Elektrische Messtechnik und Sensorik der TU Graz und Doktorvater von Paul Maierhofer.

    Die Luftqualität verbessern

    Der Sensor kann neben Wearables auch in lokalen Anwendungen – sowohl im Haushalt als auch im Freien – integriert werden und liefert so eine noch nie dagewesene Vielzahl an Messwerten. Bergmann ist überzeugt davon, dass das eine Zäsur in der Luftgüteüberwachung darstellt: „Eine engmaschige und flächendeckende Überwachung der Luftqualität scheiterte bisher an der Größe, der Komplexität und an den Kosten aktuell verfügbarer Messsensoren. Hier schließt unser Partikelsensor eine Lücke.“ Die gewonnenen Daten können als Grundlage für weitere Regulierungsmaßnahmen dienen sowie das Feinstaub-Problem noch stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.

    Mit der von Halbleiterhersteller ams angestrebten Serienfertigung will man einen Preis erreichen, der deutlich unter den derzeit verfügbaren Sensoren liegt.

    Diese Forschung ist in den Fields of Expertise „Mobility & Production“ und „Sustainable Systems“ verankert, zwei von fünf strategischen Schwerpunktfeldern der TU Graz.

    Das Institut für Elektrische Messtechnik und Sensorik der TU Graz zählt zu den weltweit führenden Einrichtungen im Bereich der Partikelmessung – auf EU-Ebene wirken Forschende des Instituts in den Horizon2020-Projekten CARES (Infos dazu in den TU Graz-News), DownToTen (Newsmeldung vom Jänner 2020) und SENSmat (www.sensmat.eu) mit.

    Über ams

    ams ist international führend in der Entwicklung und Herstellung von Hochleistungssensorlösungen. Das Produktportfolio umfasst Sensorlösungen, Sensor-ICs sowie Schnittstellen und die damit verbundene Software für Kunden in den Märkten Consumer, Mobilkommunikation, Industrie, Medizintechnik und Automotive.
    ams mit Hauptsitz in Premstätten/Österreich beschäftigt global rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist ein wichtiger Partner für mehr als 8.000 Kunden weltweit. ams ist an der SIX Swiss Exchange börsennotiert (Tickersymbol: AMS). Weitere Informationen über ams unter https://ams.com
    https://ams.com


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt:
    Alexander BERGMANN
    Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.rer.nat
    TU Graz | Institut für Elektrische Messtechnik und Sensorik
    Tel.: +43 316 873 30570
    alexander.bergmann@tugraz.at

    Paul MAIERHOFER
    Dipl.-Ing. Dr.techn. BSc
    paul.maierhofer@tugraz.at


    Weitere Informationen:

    https://www.tugraz.at/institute/ems/home/ (Website Institut für Elektrische Messtechnik und Sensorik)
    https://ams.com/ams-start (Website ams AG)
    http://shorturl.at/stDJ1 (Newsmeldung zum Forschungsprojekt CARES)
    http://shorturl.at/cgmIU (Newsmeldung zum Forschungsprojekt DownToTen)
    https://www.sensmat.eu/ (Website zum Forschungsprojekt SENSmat)


    Bilder

    Der an der TU Graz entwickelte Prototyp des Partikelsensors (schwarzes Quadrat in der Mitte der Platine) im Größenvergleich mit einer Ein-Cent-Münze.
    Der an der TU Graz entwickelte Prototyp des Partikelsensors (schwarzes Quadrat in der Mitte der Plat ...
    www.lunghammer.at
    © Lunghammer – TU Graz

    Paul Maierhofer mit dem Ergebnis seiner Dissertation am Institut für Elektrische Messtechnik und Sensorik der TU Graz: dem 12 mal 9 mal 3 Millimeter kleinen Partikelsensor.
    Paul Maierhofer mit dem Ergebnis seiner Dissertation am Institut für Elektrische Messtechnik und Sen ...
    http://lunghammer.at/
    © Lunghammer – TU Graz


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Der an der TU Graz entwickelte Prototyp des Partikelsensors (schwarzes Quadrat in der Mitte der Platine) im Größenvergleich mit einer Ein-Cent-Münze.


    Zum Download

    x

    Paul Maierhofer mit dem Ergebnis seiner Dissertation am Institut für Elektrische Messtechnik und Sensorik der TU Graz: dem 12 mal 9 mal 3 Millimeter kleinen Partikelsensor.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).