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05.02.2004 10:23

Fachhochschule Gelsenkirchen: Zahnersatzkeramik mit höherer Biegebruchfestigkeit entwickelt

Dr. Barbara Laaser (Pressestelle) Hochschulkommunikation
Fachhochschule Gelsenkirchen

    Der Recklinghäuser Professor Dr. Gerhard Meyer von der Fachhochschule Gelsenkirchen hat einen neuen Zahnersatz entwickelt, der mehr Bissfestigkeit verspricht und echten Zähnen noch ähnlicher ist. Kleinste Partikel in Zahnersatzkeramiken sorgen für eine verbesserte Biegebruchfestigkeit und für eine schönere Optik beim Zahnersatz.

    Recklinghausen. Sie sind neu und vielleicht schon bald in Vieler Munde, die Zahnersatzkeramiken, die unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Meyer im Recklinghäuser Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule Gelsenkirchen entwickelt wurden. Gerhard Meyer: "Die Keramik ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber den bisher eingesetzten dental-keramischen Werkstoffen. Wir haben dem keramischen Pulver spezifisch modifizierte Nanopartikel zugesetzt - das sind kleinste Teilchen von einer Ausdehnung von mehreren Milliardstel Meter - und damit die Biegebruchfestigkeit des Materials entscheidend erhöht." Die so genannte Presskeramik, die später zur passenden Zahnfüllung verarbeitet wird, ist im Keramiklabor der Hochschule entstanden. Durch die Anreicherung mit den Nanopartikeln erreichten die Recklinghäuser Forscher eine Erhöhung der Biegebruchfestigkeit um das Vierfache. Und das wirkt sich entscheidend auf die Haltbarkeit und Bissfestigkeit der damit restaurierten Zähne aus.
    Bei einem anderen Material für Zahnersatz, der so genannten Fräskeramik, ist Meyer und seinem Team eine Steigerung der Festigkeit um mehr als 30 Prozent gelungen. Meyer: "Diese Keramiken werden computergesteuert zu Zahnfüllungen, Kronen oder Brücken gefräst. Für unsere Fräskeramiken verwenden wir entweder Aluminium- oder Zirkonoxid. Das sind Materialien, die auch bei künstlichen Hüftgelenken eingesetzt werden. Auch hier haben wir Nanopartikel zugesetzt und damit die Festigkeit erhöht. Das Material ist gleichmäßig strukturiert und weist neben der hervorragenden Festigkeit eine deutlich verbesserte Transparenz auf und lässt sich sehr gut bearbeiten."
    Mit zu Meyers Team gehört Materialtechnikstudent Christoph Vieting, der aus seiner Zeit als Zahntechniker viel praktische Erfahrung in die Forschung eingebracht hat. Vieting: "Bei Brücken wirken auf die dünnen Stege zwischen den Zähnen besonders große Kräfte ein, da muss das Material eine sehr hohe Festigkeit haben."
    Doch die Recklinghäuser Keramiken weisen noch weitere Vorteile auf. Prof. Meyer: "Wir haben die Schrumpfung der Keramik nach der Bearbeitung von etwa 25 auf unter 15 Prozent verringert. Das garantiert eine bessere Passgenauigkeit des Zahnersatzes. Die geringe Schrumpfung erfolgt ganz gleichmäßig in alle Ausdehnungsrichtungen." Außerdem ist die Recklinghäuser Keramik auch äußerlich echten Zähnen noch ähnlicher geworden. Meyer: "Bei unserem Material ist das Durchscheinen des Lichts und die Lichtbrechung auf dem Material so verbessert, dass es aussieht wie beim natürlichen Zahn."
    Die Materialentwicklung verschiedener Press- und Fräskeramiken im Hochschullabor ist abgeschlossen. Nun sucht Prof. Meyer nach Dentalfirmen, die Interesse am bissfesten Zahnersatz aus Recklinghausen haben.

    Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Prof. Dr. Gerhard Meyer, Recklinghäuser Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (02361) 915-457 oder 915-443 (Dekanatssekretariat), Telefax (02361) 915-752, E-Mail gerhard.meyer@fh-gelsenkirchen.de


    Bilder

    Das Forscherteam von Prof. Dr. Gerhard Meyer (l.) aus Recklinghausen: wissenschaftlicher Mitarbeiter Thomas Conrad (r.) und Materilatechnikstudent und Zahntechniker Christoph Vieting. Foto: FHG/SB, Abdruck honorarfrei
    Das Forscherteam von Prof. Dr. Gerhard Meyer (l.) aus Recklinghausen: wissenschaftlicher Mitarbeiter ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Das Forscherteam von Prof. Dr. Gerhard Meyer (l.) aus Recklinghausen: wissenschaftlicher Mitarbeiter Thomas Conrad (r.) und Materilatechnikstudent und Zahntechniker Christoph Vieting. Foto: FHG/SB, Abdruck honorarfrei


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