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17.11.2020 17:21

Universität Göttingen erhält weitere Alexander von Humboldt-Professur

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Die Universität Göttingen war im Wettbewerb um den höchstdotierten deutschen Forschungspreis erneut erfolgreich: Der von der Universität Göttingen nominierte Physiker Dr. Jan Huisken ist mit einer Alexander von Humboldt-Professur ausgezeichnet worden. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Professur ist mit rund fünf Millionen Euro über fünf Jahre dotiert. Damit kann die Universität Huisken ein attraktives Berufungsangebot machen.

    Huisken soll in Göttingen künftig am Exzellenzcluster „Multiscale Bioimaging: Von molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen (MBExC)“ forschen. Der Physiker ist ein Pionier der sogenannten intelligenten und sanften Mikroskopie, gilt als Mitbegründer der modernen Lichtblattmikroskopie und ist weltweit führend auf dem Gebiet der Multiskalen-Bildgebung. Für seine Arbeiten wurde er bereits mit der Goldmedaille für Lichtmikroskopie 2017 der Royal Microscopical Society und dem Lennart-Nilsson-Preis 2020 des Karolinska Institutet ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren hat Huisken maßgeblich zur Entwicklung quantitativer Imaging-Ansätze in der modernen Biologie beigetragen. Seine Lichtblattmikroskopie-Technik findet weltweit vielfältig Anwendung.

    „Wir freuen uns außerordentlich über das Votum der Alexander von Humboldt-Stiftung für Jan Huisken für eine Humboldt-Professur“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Reinhard Jahn. „Als international renommierter Experte auf den Gebieten der Physik und der Multiskalen-Biologie ist er eine Bereicherung für die Universität und den gesamten Göttingen Campus und gleichzeitig eine Auszeichnung für das Exzellenzcluster und seine Forschungsstärke.“

    Der gebürtige Göttinger Huisken wird das Forschungsprogramm des Exzellenzclusters MBExC bereichern, das mit einem einzigartigen interdisziplinären Ansatz die krankheitsrelevanten Funktionseinheiten elektrisch aktiver Herz- und Nervenzellen von der molekularen bis hin zur Organebene untersucht. „Mit seinen innovativen Ansätzen im Bereich der Bildgebung ist Jan Huisken hervorragend geeignet, die Analysen über die Nano- und Mikroskala hinaus auszuweiten und die Lücken zwischen den verschiedenen Skalen auf zellulärer und Zellnetzwerkebene im Herzen und im Gehirn zu schließen“, erklärt MBExC-Sprecher Prof. Dr. Tobias Moser, der zusammen mit MBExC-Forschern Huiskens Nominierung vorbereitet hat.

    „Sein Engagement wird maßgeblich zum Fortschritt des Exzellenzclusters beitragen, eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich der Wissenschaftsstandort Göttingen für den weiteren Wettbewerb im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder positionieren kann“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes und Vorstand Forschung und Lehre der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).

    Huiskens Professur für Multiskalen-Biologie wird an die Fakultät für Biologie und Psychologie angegliedert, die neben der UMG eine tragende Säule der Aktivitäten in den Neurowissenschaften und Molekularen Biowissenschaften am Göttingen Campus bildet. „Durch das Einbringen von Konzepten und Methoden der Physik, Mathematik und künstlichen Intelligenz wird Jan Huisken auch die Verbindung zur Fakultät für Physik stärken“, so Prof. Dr. Rolf Daniel, Dekan der Fakultät für Biologie und Psychologie. „Darüber hinaus werden seine internationale Erfahrung und seine multidisziplinäre wissenschaftliche Exzellenz die Lehr- und Forschungsausbildung am Göttingen Campus stärken.“

    Jan Huisken, Jahrgang 1974, studierte Physik an den Universitäten Göttingen und Heidelberg. Während seiner Promotion in Heidelberg, die er 2004 an der Universität Freiburg abschloss, forschte er an optischen Fallen und hochauflösender Fluoreszenzmikroskopie. Im Mittelpunkt standen dabei seine Arbeiten an der multidimensionalen Lichtblattmikroskopie und deren Anwendung in den Lebenswissenschaften. Damit legte er den Grundstein für die Multiskalen-3D-Mikroskopie zur Abbildung von Organen im lebenden Tier. Durch seine Arbeiten an der kardiovaskulären Morphogenese und Funktion im Zebrafisch gelang ihm mit einem selbst erbauten Mikroskop als Postdoktorand an der University of California in San Francisco der Durchbruch als heute internationaler Mikroskopie-Entwickler. Von 2010 bis 2016 war Huisken als eigenständiger Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden tätig. Seit 2016 ist er Gruppenleiter und Direktor der Abteilung Medical Engineering am renommierten Morgridge Institute for Research an der University of Wisconsin in Madison, USA.

    Die Alexander von Humboldt-Professur soll es deutschen Hochschulen ermöglichen, Spitzenkräfte nach Deutschland zu holen und ihnen eine langfristige Perspektive für die Arbeit in Deutschland zu bieten. In der Regel beträgt die Fördersumme fünf Millionen Euro für experimentell arbeitende und dreieinhalb Millionen Euro für theoretisch arbeitende Wissenschaftler. Die Professur wird jährlich bis zu zehnmal vergeben.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Tobias Moser
    Universitätsmedizin Göttingen
    Exzellenzcluster Multiscale Bioimaging (MBExC)
    Telefon (0551) 39-63071
    E-Mail: tmoser@gwdg.de
    Internet: https://mbexc.de/mission/management/#spokerperson

    Prof. Dr. Rolf Daniel
    Georg-August-Universität Göttingen
    Dekan der Fakultät für Biologie und Psychologie
    Telefon (0551) 39-33827
    E-Mail: rdaniel@gwdg.de
    Internet: http://appmibio.uni-goettingen.de/index.php?sec=rd


    Bilder

    Dr. Jan Huisken
    Dr. Jan Huisken
    privat
    Universität Göttingen


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Medizin
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Dr. Jan Huisken


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