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19.11.2020 13:40

Wieviel Lockdown muss sein?

Heike Spielberger Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Hochschule Aschaffenburg

    Projekt EpiLABKI: Die Technische Hochschule Aschaffenburg baut einen für die Region Aschaffenburg angepassten Epidemie-Simulator auf. Die Forschungsaktivitäten der beiden Professoren Dr. Holger von Jouanne-Diedrich und Dr. Michael Möckel haben die Bewertung von Maßnahmen zur Umsetzung gesundheitspolitischer Ziele, wie beispielsweise im Rahmen eines Lockdowns zur Epidemie- oder Pandemie-Eindämmung, mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) im Fokus.

    Im Rahmen des Projektes EpiLABKI ("KI-basierte Modellierung epidemiologischer Dynamik sowie der Auswirkungen gesundheitspolitischer Interventionen unter Berücksichtigung der lokalen sozialen Interaktionsmuster in der Stadt und Region Aschaffenburg“) macht die TH Aschaffenburg jetzt einen international verwendeten Epidemie-Simulator für die lokale Forschung verfügbar. „Wir sind davon überzeugt, dass der Epidemie-Simulator einen wertvollen Beitrag dazu leisten kann, zukünftig gegebenenfalls erforderliche Lockdowns besser zu planen und damit ihre Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger der Region begrenzen zu können“, betont Prof. Dr. Michael Möckel, der Leiter des Labors für Medizinische Informatik und Simulation.

    Er und sein Kollege Prof. Dr. Holger von Jouanne-Diedrich vom Kompetenzzentrum Künstliche Intelligenz der TH Aschaffenburg freuen sich, dass sie den epidemiologischen Simulator, der auch für die anwendungsbezogene Lehre des neuen Studiengangs Medical Engineering and Data Science (MEDS) wichtige Impulse liefert, dank einer Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst in Höhe von 250.000 Euro, zum Nutzen der Bevölkerung weiterentwickeln können. So wollen die Wissenschaftler den Simulator auf die spezifischen Anforderungen der Region Aschaffenburg, ihre Bevölkerungsstruktur, Infrastruktur und sozialen Interaktionsmuster anpassen.

    In einem zweiten Schritt werden die Forscher den Epidemie-Simulator mit Verfahren der künstlichen Intelligenz verknüpfen. Auf Großrechnern werden dann automatisiert Modellszenarien generiert, die beschreiben, wie sich gesundheitspolitische Zielvorgaben – z. B. die Begrenzung der Infektionsrate auf einen Maximalwert bei gleichzeitig minimaler Beeinflussung des öffentlichen Lebens – erreichen lassen. Die sich daraus ergebenden Handlungsoptionen bekommen Experten zu einer kritischen Beurteilung vorgelegt und sollen die öffentliche Diskussion bereichern.

    Bei diesem wissenschaftlich anspruchsvollen Vorhaben arbeitet die TH Aschaffenburg mit Wissenschaftlern der Universität Cambridge in Großbritannien sowie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München zusammen und steht im Austausch mit dem Klinikum Aschaffenburg-Alzenau.

    „Bis zur breiten Verfügbarkeit von Impfstoffen, besseren Therapien und nachhaltigen Hygienekonzepten stellen Kontaktbeschränkungen ein teures, einschneidendes, aber augenscheinlich wirksames Mittel zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie dar. Um Grundrechtseinschränkungen sowie wirtschaftliche Kosten eines Lockdowns möglichst gering zu halten und gleichzeitig weitreichenden Ansteckungsschutz zu erreichen, sollten die Auswirkungen politisch getroffener, auch lokaler Maßnahmen, noch besser als derzeit möglich prognostiziert und daraus optimale Handlungsstrategien abgeleitet werden“, erläutert Prof. Dr. Michael Möckel die Hintergründe für das Forschungsvorhaben.


    Weitere Informationen:

    https://www.studiereninab.de/meds
    https://www.th-ab.de/forschung/kompetenzzentrum-kuenstliche-intelligenz/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Medizin
    regional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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