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09.02.2021 10:11

Balance von Arbeit und Leben in Corona-Zeiten

Gerhard Samulat Pressekontakt
Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)

    Eine weltweit angelegte Online-Umfrage des Arbeitskreises Chancengleichheit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) untersuchte, welche Auswirkungen die Covid-19-Pandemie auf die Work-Life-Balance hat.

    Bad Honnef, 9. Februar 2021 – Seit April 2020 leben ca. 80% aller Arbeitskräfte weltweit aufgrund der COVID-19-Pandemie mit obligatorischen oder empfohlenen Schließungen von Arbeitsplätzen. Arbeitskräfte sind gezuwungen von Zuhause aus zu arbeiten. Bei der Arbeit im Homeoffice führen die fehlende Trennung von Beruf und Familie sowie die zusätzliche Belastung durch Homeschooling zu Stress, insbesondere bei Frauen. Das zeigt eine weltweit angelegte Online-Umfrage des Arbeitskreises Chancengleichheit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), an der zwischen Mitte April und Ende Juni 2020 über 1500 überwiegend aus Europa stammende Beschäftigte teilnahmen.

    70 Prozent der Befragten hatten eine akademische Position inne und 43 Prozent einen Hintergrund in Physik. Paare (ohne Kinder) im Alter zwischen 30 und 39 Jahren mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung stellten dabei die größte Gruppe dar.

    Die hauptsächlichen Stressfaktoren bei der Arbeit im Homeoffice waren die fehlende Trennung von Beruf und Familie sowie das Gefühl der Isolation. Weibliche Teilnehmende bewerteten diese Stressfaktoren signifikant höher als männliche. Der am häufigsten genannte Begriff in Freitextfeldern war dementsprechend „mangelnde Work-Life-Balance“ gefolgt von „Homeschooling“ und „emotionalen und mentalen Problemen“. Führungskräfte litten dabei mehr unter Stress durch Homeoffice als Personen ohne Führungsaufgaben. Trotzdem waren sie mit der Leistung ihrer Mitarbeiter sehr zufrieden.

    Europäische Akademikerinnen sorgten sich insbesondere um negative soziale Auswirkungen; die häufigste Sorge bei europäischen Männern war hingegen eine finanzielle Stagnation bzw. Rezession für die Zeit nach der Pandemie. Das betraf vor allem Nichtakademier. Am meisten vermisst wurde das fehlende Feedback von Managern bzw. Kollegen.

    Bei der Analyse der Freitexteinträge zeichnen sich zwei Gruppen ab: Eine Gruppe war überzeugt, dass die Pandemie eine Chance ist, Fernarbeit und Fernunterricht zu reformieren. Die zweite Gruppe fürchtete dagegen, dass der verstärkte Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien die herkömmlichen Arbeitsinstrumente und -methoden ersetzen könnte.

    40 Prozent aller fürchteten den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Viele (35 Prozent) sorgten sich allerdings auch um den Wegfall der Möglichkeit, nach der Covid-19-Krise weiter im Homeoffice arbeiten zu können. Das betraf fast die Hälfte der weiblichen Akademiker in Europa und 26 Prozent der männlichen.

    Die Ergebnisse der Online-Umfrage finden sich unter:
    https://www.dpg-physik.de/vereinigungen/fachuebergreifend/ak/akc/covid-19-survey...



    Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: https://www.dpg-physik.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ruzin Aganoglu
    Freie Universität Berlin
    Fachbereich Physik
    https://www.physik.fu-berlin.de/studium/studieninteressierte/Inhalt/Ruzin-Aganog...
    E-Mail: ruzin@physik.fu-berlin.de


    Originalpublikation:

    https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/vereinigungen/fachuebergreifend/ak... (Managing work-life balance during the Covid-19 crisis)


    Bilder

    Für die Zeit nach der Pandemie fürchten sich Angestellte, die nicht an einer Universität oder Forschungseinrichtung arbeiten, in erster Linie vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. An der Universität oder Forschungseinrichtung sind soziale Ängste sehr groß.
    Für die Zeit nach der Pandemie fürchten sich Angestellte, die nicht an einer Universität oder Forsch ...

    Quelle: DPG / Physik Journal, Februar 2021, S. 24


    Anhang
    attachment icon PDF der Pressemitteilung (135 kB)

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Physik / Astronomie, Politik, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Für die Zeit nach der Pandemie fürchten sich Angestellte, die nicht an einer Universität oder Forschungseinrichtung arbeiten, in erster Linie vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. An der Universität oder Forschungseinrichtung sind soziale Ängste sehr groß.


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